Hamburg: 20 Prozent der Beschäftigten erleben Generationenkonflikte im Job

DAK-Gesundheit untersucht Arbeitswelt der unter 30-Jährigen: Job-Präferenzen, Umgang mit Gesundheit und Krankenstand
- Krankenstand der unter 30-Jährigen liegt mit 4,6 Prozent unter dem Durchschnitt aller Beschäftigten
Hamburg, 4. September 2025. Ein Fünftel der Beschäftigten in Hamburg erlebt bei der täglichen Arbeit Generationenkonflikte. Insbesondere jüngere Beschäftigte in überwiegend älteren Teams sind betroffen. Das ist ein Ergebnis aus dem DAK-Gesundheitsreport „Gen Z in der Arbeitswelt“. Über 200.000 Erwerbstätige in Hamburg gehören zu dieser jungen Beschäftigtengruppe unter 30 Jahren. Der Report beleuchtet Aspekte im Berufsleben, die für die Gen Z wichtig sind, und zeigt auf wie die junge Generation mit ihrer Gesundheit umgeht. Die Pandemie hat sie geprägt: Bundesweit lässt sich ein Viertel der jüngeren Beschäftigten mit Erkältungssymptomen wie Husten oder Schnupfen heute eher krankschreiben als vor Corona. Auch in Hamburg haben unter 30-Jährige häufiger eine Krankschreibung als die DAK-versicherten Beschäftigten insgesamt. Diese gilt dann aber deutlich kürzer. Der Krankenstand der Gen Z in Hamburg ist mit 4,6 Prozent niedriger als beim Durchschnitt (5,2 Prozent).
„Alt und Jung arbeiten in den Unternehmen nicht immer reibungslos zusammen. Generationenkonflikte im Job sind für mehr als ein Viertel der Beschäftigten in Hamburg ein Thema“, sagt Jens Juncker Landeschef der DAK-Gesundheit. „Es ist wichtig für Arbeitgeber, Verständnis für die junge Generation zu entwickeln und ein gesundes Miteinander in der Belegschaft zu fördern. Das Erfolgsmodell der Zukunft sind generationengemischte Teams. Wir müssen in den Unternehmen an einer Generationenbrücke arbeiten“, so Juncker.
Teamzusammensetzung ist entscheidend
Die Beschäftigten der Gen Z, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden, machen etwa ein Fünftel von rund einer Million Erwerbstätigen in Hamburg aus. Behörden und Betriebe sind zunehmend auf sie angewiesen. Gleichzeitig leiden besonders jüngere Beschäftigte im Arbeitsalltag unter Generationenkonflikten. Die Spannungen zwischen verschiedenen Altersgruppen gehen an vielen Beschäftigten nicht spurlos vorüber: Bundesweit sind 18 Prozent der Betroffenen dadurch stark oder sehr stark belastet. Bei den unter 30-Jährigen sind es mit 25 Prozent jedoch deutlich mehr, die eine starke Belastung wahrnehmen. Laut DAK-Gesundheitsreport erleben sie Generationenkonflikte vor allem dann, wenn sie in einem Team arbeiten, das insgesamt aus eher älteren Kolleginnen und Kollegen besteht.
Für 65 Prozent der Gen Z ist ein gutes Arbeitsklima sehr wichtig. Auf Platz zwei ihrer Wünsche rangiert eine attraktive Bezahlung, gefolgt von einer guten Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben auf Platz drei. Es gibt das Vorurteil, jüngere Beschäftigte seien besonders anspruchsvoll. Tatsächlich sind die Prioritäten der Gen Z ähnlich wie bei allen anderen Beschäftigten. Die unter 30-Jährigen halten jedoch die Bezahlung mit 62 Prozent zu einem größeren Anteil für sehr wichtig; bei der Gesamtheit gilt das lediglich für 52 Prozent.
Auswirkungen der Pandemie
Die Gen Z ist beim Umgang mit ihrer Gesundheit deutlich von der Corona-Zeit geprägt. So lässt sich mit 25 Prozent ein Viertel der unter 30-Jährigen heute eher mit Erkältungssymptomen wie Husten oder Schnupfen krankschreiben als noch vor der Pandemie. Die Gen Z meldet sich auch häufiger bewusst krank, damit sich eine Erkrankung nicht weiter verschlimmert.
Krankenstand der Gen Z in Hamburg
Der Report zeigt: Jüngere Beschäftigte in Hamburg sind zwar häufiger krank, jedoch im Durchschnitt kürzer krankgeschrieben. Bei ihnen ist die Anzahl der Fälle um 49 Prozent höher als bei den Beschäftigten insgesamt (300 Fälle je 100 Versicherte versus 202 Fälle). Zugleich ist die Dauer der Krankschreibungen bei ihnen mit 5,6 Tagen deutlich kürzer. Jüngere haben mehr Atemwegsfehltage (plus107 Tage je 100 Beschäftigte) und weniger Muskel-Skelett-Probleme (minus 123 Tage je 100 Beschäftigte). Bei psychisch bedingtem Arbeitsausfall kommen die Beschäftigten unter 30 ebenfalls auf weniger Fehltage als der Durchschnitt. Trotzdem ist die Bedeutung von psychischen Erkrankungen für das Krankschreibungsgeschehen bereits bei ihnen hoch.
„Es wird darum gehen, junge Menschen beim Eintritt in die Arbeitswelt gut zu unterstützen“, sagt Jens Juncker „Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement helfen wir dabei, mit Vorurteilen aufzuräumen und in einen konstruktiven Dialog darüber zu kommen, wie vor Ort ein gesundes und produktives Miteinander der Beschäftigten aller Altersgruppen entstehen kann.
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