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Allzeitrekord bei Fehlzeiten in Baden-Württemberg

Stuttgart, 27. Januar 2023. Husten, Schnupfen, Corona: Die DAK-Gesundheit hat im vergangenen Jahr unter Beschäftigten in Baden-Württemberg einen Rekord-Krankenstand verzeichnet. Der Wert betrug 4,7 Prozent und war der höchste, den die Krankenkasse für ihre 275.000 erwerbstätigen Versicherten seit Start der Analysen im Jahr 1997 gemessen hat. Damit waren an jedem Tag des Jahres 47 von 1.000 Beschäftigten krankgeschrieben. 2021 betrug der Krankenstand 3,3 Prozent. Im Durchschnitt fehlten die Beschäftigten 2022 mit einer Krankschreibung über 17 Tage und damit rund 5,3 Tage mehr als 2021. Die meisten Ausfälle gingen auf Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis zurück, die drastisch zunahmen (+188 Prozent).

„Dieser Allzeit-Rekord bei den Fehlzeiten der Beschäftigten ist alarmierend und sollte ein Weckruf für die Wirtschaft im Südwesten sein“, sagt Siegfried Euerle, Landeschef der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg. „Der hohe Krankenstand zeigt die massiven Auswirkungen auf die Arbeitswelt und verschärft den zunehmenden Personal- und Fachkräftemangel weiter. Die Produktivität in den Unternehmen leidet bei steigenden Ausfalltagen zunehmend, daher ist es wichtig, dass sich die Mitarbeitenden schützen und am Arbeitsplatz geschützt werden. Die Gesundheit in den Betrieben muss in diesem Jahr eine hohe Priorität bekommen.“

Ausfälle wegen Atemwegserkrankungen nahmen drastisch zu
Die meisten Fehltage verursachten Atemwegserkrankungen, wie Erkältungen und Bronchitis. Deswegen gab es 2022 der DAK-Analyse zufolge 371 Fehltage je 100 Versicherte, nach 129 im Jahr zuvor. Bei Muskel-Skelett-Erkrankungen kam es ebenfalls zu einem leichten Anstieg: Die Zahl der Ausfalltage je 100 Versicherte wegen Rückenschmerzen und vergleichbarer Probleme kletterte von 270 auf 277 Tage hoch. Einen deutlich stärkeren Anstieg gab es bei den psychischen Erkrankungen von 208 auf 248 Tage um 19 Prozent. Zusammen sind diese drei Diagnosegruppen für mehr als jeden zweiten Ausfalltag (52 Prozent) in Baden-Württemberg verantwortlich. Eine klare Zunahme gab es 2022 auch bei Krankschreibungen in Zusammenhang mit Corona: Die Zahl der dadurch verursachten Fehltage je 100 Versicherte ging von 20 im Jahr 2021 auf mehr als 130 hoch.

Rückgang bei der Dunkelziffer
Der Anstieg beim Krankenstand hängt nach Ansicht der DAK-Gesundheit zum Teil auch mit der elektronischen Meldung der Krankschreibungen zusammen. Seit Anfang 2022 gehen Krankmeldungen von den Arztpraxen direkt an die Krankenkassen und müssen nicht mehr von den Versicherten selbst eingereicht werden. Durch die sogenannte eAU tauchen nun auch Krankheitsfälle in der Statistik auf, die in der Vergangenheit nicht erfasst wurden, weil die gelben Zettel bei den Versicherten liegenblieben. „Wir hatten in der Vergangenheit beim Krankenstand durchaus eine gewisse Untererfassung. Dieser Effekt dürfte jetzt deutlich reduziert sein. Durch die elektronische Krankmeldung haben wir eine wesentlich geringere Dunkelziffer und einen noch schärferen Blick auf den wirklichen Krankenstand“, sagt Siegfried Euerle.

Bundesweit niedrigster Krankenstand
Trotz des Allzeit-Rekords beim Krankenstand im Südwesten, sind die Baden-Württemberger bundesweit am gesündesten. Der Krankenstand liegt mit 4,7 Prozent um 0,8 Prozentpunkte unter dem Bundesniveau von 5,5 Prozent.

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten Krankenkassen Deutschlands und versichert rund 630.000 Menschen in Baden-Württemberg. Für die Fehlzeiten-Analyse wurden die Daten von rund 275.000 erwerbstätigen Mitgliedern der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg für das komplette Jahr 2022 durch das Berliner IGES Institut ausgewertet.

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Pressesprecher Baden-Württemberg & Saarland

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