Direkt zum Inhalt

Arzneimittelmarkt nach AMNOG-Reformen: Einsparungen liegen weit hinter den Erwartungen zurück

Hamburg, 11. Oktober 2023. Die AMNOG-bezogenen Maßnahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetztes (GKV-FinStG) haben bisher weder nennenswerte Einsparungen noch negative Folgen generiert. Gleichzeitig ist das Verfahren um ein Vielfaches komplexer geworden. Das zeigt der neueste AMNOG-Kurzreport der DAK-Gesundheit. Demnach hat einzig die Erhöhung des Herstellerabschlags zu einer relativen Entlastung beigetragen. Dieser soll jedoch im nächsten Jahr nicht fortgeführt werden.

Das Einsparpotenzial des GKV-FinStG wird nicht ausgeschöpft. Das zeigen Forscherinnen und Forscher von Vandage und der Universität Bielefeld im aktuellen AMNOG-Kurzreport, der in Zusammenarbeit mit der DAK-Gesundheit erstellt wurde. Demnach hat das Gesetz insgesamt Einsparungen in Höhe von 1,88 bis 1,98 Milliarden Euro pro Jahr bzw. für das Jahr 2023 avisiert. Im AMNOG-Markt wurden konkrete Einsparziele in Höhe von bis zu 735 Millionen Euro erwartet. Dieses Ziel wird es weder für 2023 noch voraussichtlich für die Folgejahre erreichen, insbesondere wenn der erhöhte Herstellerabschlag ab 2024 wieder entfällt. Diese Erhöhung des allgemeinen Herstellerabschlags um fünf Prozentpunkte generiert im Jahr 2023 voraussichtlich 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro zusätzliche Einsparungen. Neben den unausgeschöpften Einsparpotenzialen zeigt der AMNOG-Kurzreport der DAK-Gesundheit, dass das GKV-FinStG bisher keine negativen Effekte auf die Marktverfügbarkeit neuer Arzneimittel sowie die Versorgungssituation im Allgemeinen hat. Gleichzeitig hat das GKV-FinStG zu einem deutlichen Komplexitätszuwachs des Verfahrens geführt, weswegen einige der vorgesehenen Maßnahmen wie der Abschlag auf Kombinationstherapien bislang nicht umgesetzt werden.

Der AMNOG-Report der DAK-Gesundheit begleitet das Verfahren der frühen Nutzenbewertung 2015 mit umfangreichen Daten und Analysen. Bereits im Frühjahr 2023 wurden die Maßnahmen des GKV-FinStG im AMNOG-Report 2023 ausführlich untersucht. Die jetzt vorgelegte Kurzanalyse erlaubt einen Blick auf den aktuellen Stand der Umsetzung und die bisherigen Effekte des Gesetzes auf die Arzneimittelversorgung in Deutschland.

Texte zum Download

Ihr Kontakt

Rüdiger Scharf

Chef-Pressesprecher

Aktualisiert am:
040 2364855 9411

Oder per E-Mail an presse@dak.de