
DAK-Vorsorgeprogramm Diabetes: Studie belegt Erfolg
Die Wahrscheinlichkeit für einen Krankenhausaufenthalt ist für Teilnehmende am DAK-Diabetes-Selektivvertrag um zwölf Prozent geringer als für Nicht-Teilnehmende. Das ist neben anderen erfreulichen Erkenntnissen das Ergebnis einer unabhängigen Studie der Technischen Universität München:
Auch für am Vertrag teilnehmende Ärztinnen und Ärzte bietet das Programm Vorteile: Die Leistungen werden extrabudgetär vergütet – mit 20 Euro pro Erstuntersuchung und Weiterbetreuung. Dabei gilt: maximal 40 Euro pro Modul im Kalenderjahr je teilnehmenden Versicherten und bis zu 200 Euro, wenn in allen fünf Modulen die Weiterbetreuung durchgeführt wird.
Ziel des Vertrags ist es, Früherkennung und Behandlung diabetesbedingter Folgeerkrankungen zu verbessern, die Lebensqualität unserer Versicherten zu erhalten und schwere Komplikationen und mögliche Diabetesfolgen zu vermeiden. Die neue Studie zeigt eindeutig, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Thomas Bodmer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit
Zentrale Ergebnisse der Studie zum DAK-Diabetes-Programm
- Ein signifikanter Anteil der Patientinnen und Patienten mit Typ-2-Diabetes zeigte beim Screening Hinweise auf Frühstadien mikrovaskulärer Komplikationen.
- Teilnehmende Patientinnen und Patienten hatten im ersten Halbjahr nach Einschreibung 9% mehr ambulante Arztbesuche als Nicht-Teilnehmende.
- Hinzu kommen 30% mehr Verschreibungen für SGLT2-Hemmer, 8% für Statine sowie 12% weniger Krankenhausaufenthalte im Vergleich zu Nicht-Teilnehmenden.
- Ein erweiterter Zugang zu derartigen Programmen innerhalb des deutschen GKV-Systems könnte die Versorgungsqualität für Personen mit Typ-2-Diabetes verbessern, ohne die Gesamtausgaben zu erhöhen.
Unsere Auswertungen deuten darauf hin, dass das strukturierte Diagnostik- und Behandlungsprogramm im Rahmen des Selektivvertrags zu Medikationsanpassungen und einer Intensivierung der ambulanten Versorgung führt – und zugleich aus Kassenperspektive kostenneutral ist.
Prof. Dr. Michael Laxy, Professor für Public Health und Prävention an der TU München und Adjunct-Professor an der Emory University
Teilnahmeberechtigt am Diabetes-Vorsorgeprogramm sind alle DAK-versicherten Patientinnen und Patienten, die sich aufgrund ihrer Diabeteserkrankung in ärztlicher Behandlung befinden. Angeboten werden Vorsorge- und Weiterbetreuungsprogramm für fünf typische Begleiterkrankungen. Teilnehmende dürfen noch nicht an den Begleiterkrankungen erkrankt sein:
- Diabetische Neuropathie im Bereich der distalen Extremitäten
- Funktionsstörungen der Blase (LUTS)
- Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK),
- Diabetesleber
- Chronische Nierenkrankheit
Der Diabetes-Vertrag ist ein Mehrwertprogramm. Das strukturierte Screening schützt die Gesundheit wirksam, motiviert Patienten zur aktiven Mitgestaltung und entlastet Fachleute. Bei der Behandlung chronischer Erkrankungen wie Diabetes ist es wichtig, die Gesundheitsmotivation über Jahrzehnte aufrechtzuerhalten
Dr. Andreas Lueg, Co-Autor der Studie, Diabetologe aus Hameln und langjähriger Teilnehmer am Vertrag
Sie sind interessiert oder haben Fragen?
Als Leistungserbringer haben Sie die Möglichkeit, an dieser besonderen Versorgung teilzunehmen, um Ihren Patientinnen und Patienten spezielle Behandlungsformen anbieten zu können.
Sie erhalten bei ihrer Kassenärztlichen Vereinigung ein Formular, mit dem Sie Ihre Teilnahme an der selektivvertraglichen Versorgung erklären können. Übrigens: Unsere Praxisbetreuung unterstützt gerne bei Fragen zur Teilnahme und zur Durchführung der fünf Extra-Leistungen – Testpflaster, Blutdruckmessungen, Labor- und Ultraschalluntersuchungen, Urintests, Miktionstagebuch – unseres Diabetes-Vorsorgeprogramms.
Melden Sie sich gern via E-Mail an
Solche Effekte auf Versorgungsprozesse und eine breite Akzeptanz sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass ein Programm auch langfristig die Gesundheit von PatientInnen und Patienten stärken kann – auch wenn unsere Studie über langfristige Gesundheitseffekte bei diesem relativ jungen Programm noch keine Aussagen treffen konnte.
Dr. Anna-Janina Stephan, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU München

DAK-Vorsorgeprogramm für Menschen mit Diabetes
Testpflaster, Blutdruckmessungen, Labor- und Ultraschalluntersuchungen, Urintests, Miktionstagebuch – die DAK-Gesundheit unterstützt Diabetikerinnen und Diabetiker mit dem fünf Extra-Leistungen, um Spätfolgen von Diabetes zu verhindern.




