ABARO: die Studie zur operativen Therapie bei krankhaftem Übergewicht (Adipositas)
Eine sogenannte „bariatrische Operation“ hilft krankhaft übergewichtigen Menschen dabei, Gewicht zu reduzieren. ABARO steht für „Auswirkungen nach BARiatrischen Operationen“. Das Projekt untersucht die Nachsorge in Folge dieser Operationen anhand der Abrechnungsdaten der DAK-Gesundheit, die mit den Daten einer Versichertenbefragung verbunden und analysiert werden. Das Ziel ist die Verbesserung des Nachsorgekonzeptes. Auf lange Sicht ist dadurch eine Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität durch Halten des Normalgewichtes zu erwarten
Was ist Adipositas?
Was bedeutet operative Therapie bei Adipositas?
Welche Operation für welchen Patienten geeignet ist wird individuell entschieden; am häufigsten vertreten sind der Schlauchmagen (Entfernen des Magens bis auf einen schlauchförmigen Rest) und der Magenbypass (operative Anlage einer Umgehung des größten Teiles des Magens). Diese Operationen werden in spezialisierten Adipositas-Zentren durchgeführt.
Adipositas-Operation – und was kommt danach?
Bei der Adipositas-Therapie muss dementsprechend der ganze Mensch betrachtet- und behandelt werden. Für die Nachsorge bedeutet das eine Anbindung an ein Adipositas-Zentrum und Betreuung durch ein interdisziplinäres Team aus Chirurgen, Internisten, Psychotherapeuten, Ernährungsberatern und Physiotherapeuten, um den Therapieerfolg langfristig zu gewährleisten.
ABARO: Ergebnisse unserer Studie
Die Anzahl der Personen mit Adipositas sowie die Patientenzahlen mit einer bariatrischen OP steigen immer weiter an. Die steigenden Patientenzahlen stellen die Versorgung jedoch vor die Herausforderung, die Qualität der Nachsorge weiterhin lückenlos zu gewährleisten. Bisher wurde nicht untersucht, ob die Nachsorge ausreichend ist und somit langfristige Erfolge mit der Operation erzielt werden können. Anhand der Studie ABARO wurde deshalb ermittelt, ob es im Rahmen der Nachsorge noch weiteren Bedarf oder Verbesserungspotenzial gibt. Darum wurden im Projekt ABARO die Behandlungsverläufe von Patienten nach einer bariatrischer OP über mehrere Jahre hinweg betrachtet, um zu überprüfen, ob die Patienten die erforderliche Nachsorge erhalten und somit ein langfristiger Erfolg eintritt.
Hierfür wurden die Abrechnungsdaten sowie die Daten aus einer Versichertenbefragung miteinander verbunden und analysiert. Anhand der Abrechnungsdaten wurde untersucht, ob und in welchem Umfang Komplikationen aufgetreten sind, ob Leistungen in Anspruch genommen werden (z. B. Physiotherapie) und inwieweit sich Begleiterkrankungen verändern. Mittels der Versichertenbefragung wurde die Lebensqualität (Verdauungsprobleme, Einschränkungen, Schmerzen) und die Verwendung von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln erfasst. Insgesamt haben mehr als 2.000 Personen an der Studie teilgenommen.
Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Nachsorge dringend erforderlich ist und dass sie von guter Qualität und ganzheitlich sein muss. Darum sollen die Ergebnisse unserer ABARO-Studie in die Überarbeitung der S3-Leitlinie „Chirurgie der Adipositas und metabolischer Erkrankungen“ mit aufgenommen werden. Leitlinien sollen die Entscheidungsfindung von Ärzten und Patienten unterstützen und für eine angemessene Versorgung sorgen. Durch unsere Studie ABARO tragen wir also dazu bei, dass mehr Bewusstsein auf diesen Aspekt der Nachsorge gelegt wird, die Leitlinien unsere Ergebnisse mit aufnehmen und somit direkt in die Versorgung einfließen und eine verbesserte Versorgungsqualität erreicht wird.
Weiterführende Informationen zu ABARO
Über die Links gelangen Sie zu externen Seiten.
- Projektbeschreibung und Förderung durch den Innovationsfonds: ABARO – Auswirkungen nach bariatrischen Operationen - G-BA Innovationsfonds
- Vollständiger Ergebnisbericht: Ergebnisbericht gemäß Nr. 14.1 ANBest-IF
- Beschluss des Gemeinsamen-Bundesausschuss (G-BA)
- Ergebnisse zur Lebensqualität bei Patienten nach bariatrischer OP
- Ergebnisse zum Alkoholkonsum von Patienten nach bariatrischer OP
- „Science Slam“ zu ABARO auf dem Deutschen Kongress für Versorgungsforschung 2023: https://www.egms.de/static/de/meetings/dkvf2023/23dkvf296.shtml