Unsere Gewinnerinnen und Gewinner 2025: Nordrhein-Westfalen
Vielen Dank für die sehr beeindruckenden Projekte für ein gesundes Miteinander. Da hatte es die Landesjury in Nordrhein-Westfalen wirklich nicht leicht, die drei besten Projekte auszuwählen. Nach gründlichem Abwägen steht die Entscheidung nun fest. Herzlichen Glückwunsch!
1. Platz
Dorothee van den Borre für „Clowns gegen Einsamkeit“
Das Projekt „Clowns gegen Einsamkeit“ ist aus dem inklusiven Zirkusprojekt in der pädagogischen Werkstatt „Krawatte“ im Wuppertaler Osten entstanden. Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung, Behinderung oder schwierigen Lebensumständen trainieren dort Clownerie, Akrobatik und Zauberei – und bringen ihre Talente nun zu älteren Menschen in Pflegeeinrichtungen und Nachbarschaftstreffs.
Dabei übernehmen die jungen Clowns Verantwortung, gewinnen Selbstvertrauen und erleben, wie kleine Gesten Großes bewirken. Menschen, die zuvor still und zurückgezogen waren, beginnen zu lächeln. Kinder wachsen über sich hinaus. So entsteht ein Miteinander, das Herz und Gesundheit stärkt – weil Nähe dort beginnt, wo Menschen sich wirklich begegnen.
Statement von Dorothee van den Borre:
„Im Projekt 'Clowns gegen Einsamkeit' trainieren Kinder und Jugendliche aus der Ukraine mit einem Zirkuspädagogen und besuchen als Clowns Senior*innen, viele an Demenz erkrankt. Sie schenken Freude, übernehmen Verantwortung und machen erlebbar, wie stark gemeinsames Lachen verbindet."
2. Platz
Ursula Wagner für „Specialhockey"
Specialhockey ist ein Sportangebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistiger Beeinträchtigung. Nicht überall gibt es die Möglichkeit, gemeinsam Sport zu treiben – diese Initiative macht es möglich. In den Teams trainieren Spielerinnen und Spieler zwischen sechs und über fünfzig Jahren.
Diese Arbeit bereitet den Ehrenamtlichen große Freude, denn jede Woche spüren sie die Begeisterung und den Teamgeist ihrer Specials. Im Mai 2024 nahmen sie an den Landesspielen NRW in Münster teil – mit Silber als stolzer Belohnung. Auch das Gesundheitsprogramm stand dort auf dem Plan. Im November ging es für die Erwachsenenmannschaft zu einem Trainingswochenende nach Winterberg.
Für 2025 stehen der Special Olympics Anerkennungswettbewerb in Essen und ein weiteres Trainingslager in Winterberg an. Das große sportliche Ziel: die Nationalen Spiele 2026 im Saarland.
Statement von Ursula Wagner:
„Die Moerser Specialmannschaft (Menschen mit einer geistigen Behinderung) spielt leidenschaftlich zusammen Hockey. Dabei ist es egal, ob sich wieder jemand für die Nationalmannschaft qualifiziert, ob es jemandem gelungen ist einen Vorhandzieher zu machen oder ob es einfach nur die Freude am Sport in einer tollen Mannschaft ist. Jegliche Form von Bewegung, Koordination, Sprint, Ausdauer, Dehnen und Bewegungsabläufe mit und ohne Ball werden beim Training auf spielerische Art vermittelt und gefördert."
3. Platz
Sally Victory Jüssen für das Projekt „Grenzenlose Wärme – Refugee Relief Work e. V."
Der Verein Grenzenlose Wärme – Refugee Relief Work e.V. sammelt, sortiert und verteilt medizinische Retouren wie Verbandsmaterial, Wundversorgungs- und Hygieneartikel. Was sonst im Müll landen würde, wird so zu einer wertvollen Hilfe für Menschen, die keinen sicheren Zugang zum Gesundheitssystem haben.
Die Hilfsmittel gehen dorthin, wo sie dringend gebraucht werden – etwa an die Aidshilfe oder Obdachlosenhilfe in Dortmund, an Organisationen in Griechenland und der Ukraine oder an die europäischen Außengrenzen wie Calais. Partnerinitiativen vor Ort setzen die Materialien direkt in der medizinischen Grundversorgung von Geflüchteten ein.
Das Projekt steht für Solidarität, Nachhaltigkeit und Menschlichkeit: Es stärkt lokale Netzwerke, ermöglicht gesundheitliche Grundversorgung und macht sichtbar, dass Gesundheit ein Menschenrecht ist – unabhängig vom Aufenthaltsstatus. Alles erfolgt ehrenamtlich und mit dem Ziel, langfristig solidarische Strukturen in der Gesundheitsversorgung aufzubauen.
Statement von Tina Wilken:
„Jedes ungenutzte Verbandsmaterial und weitere medizinisches Materialien wie Rollatoren, Röntgengeräte oder Pflegebetten, das wir retten, leistet einen Beitrag für Gesundheit und Würde von Menschen in Not. Wir setzen uns dafür ein, dass medizinische Versorgung für alle zugänglich ist, unabhängig von Status, Herkunft oder ob Mensch krankenversichert ist. Wir schonen Ressourcen durch die Weitergabe von einwandfreien Retouren und leben Solidarität."