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Der Klimawandel ist längst weltweit spürbar – auch in Deutschland. Die Folge: Laut Umweltbundesamt ist durch den Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten mit mehr heißen Tagen in den Sommermonaten zu rechnen. Zusätzlich wird prognostiziert, dass Wetterextreme wie Hitzewellen zunehmen. Hält die Hitze über Tage an, kann die Gesundheit leiden. Ist es nicht nur heiß, sondern die Luft außerdem feucht, belastet das zusätzlich. Deshalb ist es sehr wichtig, sich gut vor Hitze zu schützen. Doch wie kann man sich wappnen? Unser Beitrag gibt Ihnen wertvolle Tipps gegen Hitze.
Heiße Tage, tropische Nächte: Das klingt nach Urlaub und nach Meer. Und unterm Schirm bei einer leichten Brise stören Temperaturen über 30 Grad womöglich auch nicht. Doch wir sind in Deutschland und nicht in der Südsee. Das Urlaubsfeeling hierzulande ist eine Hitzewelle, die wiederum Folge des Klimawandels ist. Laut einer Umfrage der DAK-Gesundheit machen sich 70 Prozent aller Befragten (1.033) große oder sehr große Sorgen wegen Hitzewellen und Extremwetter. Neben Sorgen ums Wetter macht den befragten Bürgerinnen und Bürgern auch die Gesundheit zu schaffen.
Manche Krankheiten zeigen lange keine Symptome. Um sie trotzdem früh zu erkennen und behandeln zu können, sind Vorsorgeuntersuchungen sehr wichtig. MEHR ERFAHREN
In Deutschland sprechen Meteorologen von einer Hitzewelle, wenn die Temperaturen mindestens fünf Tage lang bei 30 Grad und darüber lagen. Neuerdings wird außerdem die relative Luftfeuchtigkeit miteinbezogen. Diese Kombination belastet den menschlichen Organismus besonders. Von einem „heißen Tag“ spricht der Deutsche Wetterdienst, wenn die Temperaturen über 30 Grad klettern.
Grundsätzlich kann sich der menschliche Körper gut an Hitze anpassen. Schwerer wird es bei anhaltender Hitze in Kombination mit Schwüle und nächtlichen Temperaturen ab 20 Grad. Jetzt können die körpereigenen Kühlsysteme überlasten. Besonders empfindliche Menschen, alte Menschen und chronisch kranke Menschen können darauf mit Regulationsstörungen und Kreislaufproblemen reagieren. Bei alten Menschen etwa verlaufen die Anpassungsprozesse beispielsweise langsamer und zum Teil eingeschränkt.
Hitze kann sogar lebensgefährlich sein, das zeigt eine aktuelle Auswertung von Robert Koch-Institut, Umweltbundesamt und Deutschem Wetterdienst: So sind in den drei heißen Sommer 2018, 2019 und 2020 über 19.000 Menschen in Folge der Hitze gestoben. Unter der Hitze können alte Menschen schon im Frühling leiden, wenn nämlich der Körper nicht auf hohe Temperaturen eingestellt ist. Menschen, die zu einer der nachstehenden Gruppe gehören, müssen sich besonders gut schützen. Und geschützt werden.
Aber auch wer nicht dazu gehört, sollte die Tipps gegen Hitze im Hinterkopf behalten – für sich, Freunde und Familie.
Medikamente kühl lagern. Manche Medikamente verlieren nämlich in warmer Umgebung ihre Wirkung. Sprechen Sie außerdem mit Ihrem Arzt, wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen müssen: Manche Medikamente können bei Hitze Probleme verursachen.
Sport ist gesund. Keine Frage. Während einer Hitzewelle kann es gesünder sein, weniger Sport zu treiben. Wer Sport an besonders heißen Tagen treibt, verlangt seinem Körper deutlich mehr ab; das Herz muss noch mehr Blut pumpen, um die Wärme abzutransportieren. Gleichzeitig schwitzt der Körper mehr. Im Ergebnis verliert er viel Flüssigkeit. Das können bei 30 Grad und einer Stunde Sport bis zu zwei Litern sein. Dadurch steigt die Gefahr der Überhitzung. Besonders wichtig also ist es, viel zu trinken. Etwa 100 Milliliter pro Viertelstunde während des Trainings – zusätzlich zu den zwei bis drei Litern täglich. Und wenn Ihnen beim Workout schwindelig wird: brechen Sie das Training sofort ab. Was Sie dann außerdem tun können, lesen Sie in dem Abschnitt: Kreislaufprobleme bei Hitze: Was kann man tun?
Wer Sport im Freien macht, sollte sein Training bei Hitzewellen und Schwüle auf jeden Fall in die frühen Morgen- oder Abendstunden verlegen, also wenn es kühler ist. Beim Joggen beispielsweise produziert der Körper etwa zehnmal mehr Wärme als im Ruhezustand. Diese Wärme wird im Regelfall über den Schweiß abgegeben. Ist es aber sehr feucht, kann der Schweiß nicht verdunsten und der Kühleffekt bleibt entsprechend aus. Die Folge: Der Puls steigt. Das muss nicht schlimm sein. Dennoch kann es als Folge zu Kreislaufproblemen wie Schwindel, Unwohlsein oder auch zu Kopfschmerzen und sogar Hitzekrämpfen kommen. Auch wer gut trainiert ist, sollte deshalb auf Körpersignale achten.
Und noch ein Tipp: Auch bei bedecktem Himmel gilt es, die Haut zu schützen, Sonnenschutz nicht vergessen. Wer länger draußen ist, sollte über UV-abweisende Kleidung tragen. Denn UV-Strahlung dringt auch durch die Kleidung. Außerdem wichtig: Sorgen Sie für ausreichende Flüssigkeits- und Mineralienzufuhr.
Wer im Homeoffice arbeitet und einen Balkon oder Garten hat, sollte trotzdem in der Wohnung arbeiten. Der Grund: Dort ist es kühler. Insbesondere wenn Sie morgens gut durchgelüftet und bald danach die Wohnung abgedunkelt haben. Abgestandene Luft werden Sie los, indem Sie ab und zu für einen kurzen Moment lüften.
Ihren Kreislauf in Schwung halten Sie, in dem Sie sich ab und an bewegen. Auch ein kleiner Spaziergang tut gut: Aber nicht in der Mittagszeit. Für angenehme Abkühlung sorgt etwa ein Armbad: Die Unterarme unter lauwarmes Wasser legen. Was ebenfalls erfrischt: Ein kühles Tuch im Nacken oder auf Stirn. Trinken Sie regelmäßig: zwei bis drei Liter am Tag. Sprechen Sie mit Ihrer Führungskraft ab, wie Sie Ihre Arbeitszeiten den Temperaturen anpassen können: Sie können beispielsweise früher anfangen oder längere Pausen verabreden. So bleibt der Kopf kühler.
In Arbeitsräumen sollte es nicht wärmer als 26 Grad sein. Das besagt die technische Regel für Arbeitsstätten. Ist es wärmer, sollte der Arbeitgeber handeln. Darauf dürfen Sie ihn auch aufmerksam machen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, um die Räume zu kühlen: Frühmorgens gut lüften, anschließend kommen Markisen, Rollläden oder Jalousien zum Einsatz. Generell: Vor der Arbeitszeit für Durchzug sorgen. Elektrische Geräte nur bei Bedarf nutzen – sie produzieren unnötig Wärme. Hilfreich können im Notfall energiesparende Tischventilatoren oder eine Klimaanlage sein. Wer kann: Lieber zeitig ins Büro gehen, wenn es noch kühl ist. Dafür kann man früher gehen. Zimmerpflanzen aufstellen: Sie verbessern das Raumklima, nicht nur bei Hitze. Außerdem: Viel trinken, Wasser angereichert etwa mit Beeren, Zitronen – oder Gurkenscheiben erfrischt und schmeckt.
Kreislaufprobleme sind ein verbreitetes Problem bei anhaltender Hitze. Vor allem, wenn es außerdem schwül ist. Der Grund: Je heißer es ist, desto schwieriger wird es, für den Körper sich zu kühlen. Damit der Körper weiterhin genug Wärme loswerden kann, müssen sich die Blutgefäße weiten. Der Blutdruck fällt ab. In Folge kann es passieren, dass das Gehirn nicht genug Sauerstoff bekommt. Und das macht sich bemerkbar: Durch Schwindel, Schleiersehen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Schweißausbrüche bis hin zur Ohnmacht.
Wem es draußen plötzlich schwindelig ist, wer schlecht sieht oder wem übel wird, sollte sich allgemein:
Schwindel braucht nicht nur Folge von Hitze und niedrigem Blutdruck sein. Auch ein Mangel an Flüssigkeit kann Ursache von Schwindelgefühlen sein. An heißen Tagen verliert der Körper beim Schwitzen besonders viel davon. Wem schwindelig ist, der sollte dafür sorgen, dass sich die Gefäße wieder zusammenziehen. Dafür kaltes Wasser über Arme laufen lassen. Außerdem ausreichend trinken: zwei bis drei Liter am Tag. Hilfreich, um dieses Tagesziel zu erreichen, sind neben Getränken auch wasserhaltige Lebensmittel. Gurken, Tomaten oder Wassermelone beispielsweise.
Hitzebedingte Kopfschmerzen können viele Ursachen haben: Zu viel Sonneneinstrahlung, erhöhte Ozonwerte und sogar Duftstoffe in Sonnencremes können Auslöser sein. Was man tun kann, wenn man an Kopfschmerzen leidet: Die Kopfschmerzgesellschaft rät zu Kühlakku oder Eisbeutel, eingewickelt in ein Baumwolltuch. Diese sollten immer wieder nur kurz an die schmerzende Stelle gehalten werden. Auch Akupressurmassage helfe gegen akute Kopfschmerzen. Verhindern kann man hitzebedingte Kopfschmerzen durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr und schützende Kopfbedeckung. Außerdem sollten Temperaturschwankungen etwa durch Klimaanlage sowie intensive Düfte und Parfüms vermieden werden.
Um gut schlafen zu können, darf es nachts nicht zu warm sein. Insbesondere bei Hitzewellen kühlt es nachts aber nicht genug ab. Der Schlaf ist gestört. Hier hilft Vorbeugen: Lassen Sie tagsüber die Rollläden unten. Lüften Sie nur morgens und abends, wenn es deutlich kühler ist. Schlafen Sie nur mit leichter Decke. Hilfreich können außerdem Kühlakkus und Wärmflaschen mit Eiswasser sein.
Wenn Sie eine Weile lang weniger Hunger haben und nicht untergewichtig oder krank sind, ist das nicht schlimm. Hält die Appetitlosigkeit an, holen Sie sich ärztlichen Rat.
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Einige durch Hitze hervorgerufene gesundheitliche Probleme wie der Hitzschlag können lebensbedrohlich werden. Dies passiert, wenn die körpereigene Kühlung, die Wärmeabgabe über die Haut und das Schwitzen wegen zu hohen Umgebungstemperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und geringer Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr nicht mehr ausreichend möglich ist. Unser Tipp gegen Hitze: Beugen Sie vor, damit es gar nicht erst dazu kommt.
Es ist sehr heiß, die Blutgefäße weiten sich, das Blutvolumen wird in die äußeren Bereiche des Körpers verlegt, um die überschüssige Wärme schnell abzugeben. Der Blutdruck fällt ab. Das Gehirn wird nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Die Folge: Bewusstlosigkeit.
Das hilft: Hinlegen, Beine hoch, damit das Blut wieder dem Gehirn zugeführt werden und die betroffene Person wieder zu Bewusstsein kommt. Ein Hitzekollaps ist ein Warnsignal des Körpers, nehmen Sie ihn ernst. Im schlimmsten Fall kann er zum Hitzschlag führen.
Wadenkrämpfe gehören wahrscheinlich zu den bekanntesten Hitzekrämpfen. Dazu kommt es, wenn bei hohen Temperaturen Sport gemacht wird und gleichzeitig zu wenig Flüssigkeit und Mineralien aufgenommen werden. Durch das vermehrte Schwitzen verliert der Körper zu viele Salze, der Mineralienhaushalt gerät in Schieflage: Krämpfe entstehen. Sie sind in der Regel ungefährlich, sollten aber als ein Warnsignal des Körpers verstanden werden. Was dagegen hilft: Viel trinken und für Mineralienzufuhr sorgen. Salziges wie Salzstangen und Brezeln oder salzige Brühe helfen.
Ein Hitzeschlag kann lebensgefährlich sein. Er entsteht durch einen Wärmestau im Körper. Die körpereigenen Wärmeregulationssysteme knicken ein. Dazu kann es kommen, wenn man bei hohen Temperaturen, Sonnenstrahlung und hoher Luftfeuchtigkeit draußen lange unterwegs ist und sich körperlich verausgabt. Bei einer langen Wanderung etwa, einem Fußballspiel, ausgiebiger Gartenarbeit. Ein erstes Warnsignal ist die Hitzeerschöpfung. Sie kann auch Kinder treffen, die bei glühender Hitze viel herumgetobt haben. Achten Sie hier auch auf Anzeichen. Die Symptome sind die gleichen, nur deutlich schwächer. Daran erkennt man einen Hitzeschlag oder eine Hitzeerschöpfung:
Wer an einem Sonnenstich leidet, hat schmerzhaft gereizte Hirnhäute. Er entsteht durch direkte Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf- und Nackenbereich. Das kann sich in Kopfschmerzen oder Schwindel äußern.
Weitere typische Symptome sind: hochroter, heißer Kopf, kühle Körperhaut, Unruhe, Übelkeit, Erbrechen und Bewusstseinsschwund. Beides kann auch dann noch auftreten, wenn der betroffene Mensch nicht mehr der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Meist verläuft ein Sonnenstich ohne Komplikationen, in Extremfällen kann eine gefährliche Hirnschwellung die Folge sein. Den Sonnenstich also ernst nehmen.
Hitze kann ernsthafte Gesundheitsschäden hervorrufen. Schützen Sie sich. Beherzigen Sie unsere Tipps gegen Hitze. Wenn Sie eine der folgenden Symptome haben, wählen Sie 112, den Notruf:
https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html?lv2=101094&lv3=624852
https://www.tagesschau.de/inland/hitzetote-105.html
https://www.umweltbundesamt.de/daten/umwelt-gesundheit/gesundheitsrisiken-durch-hitze
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/hitze-tipps-wetter-100.html
https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/warum-aeltere-menschen-weniger-durst-haben/https://www.fitforfun.de/sport/weitere-sportarten/sport-im-hochsommer_aid_3466.html
https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Gesundheitsfoerderung/Hitze.html
https://www.gesund-aktiv-aelter-werden.de/fileadmin/user_upload/gaew/Gesundheitsthemen/Hitze/BZGA_Hitze-Handout_A4_Checkliste.pdf https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/5750/publikationen/210215-hitzeknigge-allgemein-web.pdfhttps://www.dge.de/presse/pm/bei-grosser-hitze-ausreichend-fluessigkeit-fuer-senioren/
https://utopia.de/ratgeber/hitze-im-buero-was-du-dagegen-tun-kannst/
https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/babys-sind-hitzeempfindlicher-als-erwachsene/https://www.arbeitswissenschaft.net/newsroom/pressemeldung/news/sommerhitze-im-job-gut-ueberstehen-mit-den-tipps-des-forschungsinstituts-ifaa/
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/5-Tipps-gegen-Kopfschmerzen-bei-Hitze-375620.html
https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/sonnenstich/