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Schwanger werden nach hormoneller Verhütung

Schwanger werden: Ein Paar freut sich über die Schwangerschaft

Als Frau liegt es mittels verschiedener Verhütungsmethoden in deiner Hand, selbst zu bestimmen, wann und ob du schwanger werden möchtest. Hast du bislang mit der Pille oder anderen hormonellen Mitteln verhütet und möchtest jetzt schwanger werden, kann es unterschiedlich lange dauern, bis sich dein Zyklus wieder eingependelt hat. Faktoren dabei sind die Art der hormonellen Verhütung, dein Alter und deine Fruchtbarkeit im Allgemeinen. Was du wissen solltest, wenn du nach hormoneller Verhütung schwanger werden willst, verraten wir dir hier.

Dein Körper verhütet auch selbst hormonell

Mit Hormonen kannst du nicht nur Schwangerschaften verhindern. Deine Hormone steuern zudem deinen Monatszyklus und regulieren so deine Fruchtbarkeit. Damit in deinem Körper eine Eizelle heranreift, arbeiten Hormone aus deinem Gehirn und deinen Eierstöcken (z. B. Östrogen und Progesteron) zusammen. Hormone sind die Botenstoffe zwischen deinen Organen.

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Darüber hinaus lenken Hormone die Prozesse in deiner Gebärmutter, die letztlich in einer Schwangerschaft oder in der Abstoßung der Eizelle mit der Monatsblutung münden. Wirst du schwanger, sorgt ein hoher Pegel an Progesteron dafür, dass keine neue Eizelle heranreift. Zudem bleibt der Schleim in deiner Gebärmutter undurchlässig für Spermien. All das bezeichnet man als körpereigene hormonelle Verhütung.

Was macht hormonelle Verhütung mit deinem Körper?

 Dein Körper sorgt mit Hormonen dafür, dass du während einer Schwangerschaft kein zweites Kind empfängst. Diese Effekte nutzen die Forschung und die Pharmaunternehmen, damit du auch von außen steuern kannst, nicht schwanger zu werden. Das gelingt mit der Einnahme von Hormonen. Abhängig von der jeweiligen Hormonzusammenstellung kann in deinem Körper Folgendes passieren:

  • Hormone können verhindern, dass sich eine befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einnistet.
  • Hormone können die Beweglichkeit der Eileiter verringern. So wird der Spermien- und Ei-Transport erschwert.
  • Hormone können die Reifung des Eis und somit den Eisprung verhindern.
  • Hormone können den Gebärmutterschleim für Spermien unpassierbar machen.

Du siehst, durch hormonelle Verhütungsmittel kann sich dein Körper teilweise sehr verändern. Nimmst du die Medikamente nicht mehr ein oder entfernst sie, falls du dich z. B. für ein Verhütungsstäbchen entschieden hast, stellt dein Körper sein normales Gleichgewicht wieder her. Oft sind Frauen bereits nach zwei Wochen wieder fruchtbar. Sollte es bei dir etwas länger dauern, ist das kein Grund zur Sorge. Hier reagiert jede Frau unterschiedlich. Expertinnen und Experten gehen, Stand heute, davon aus, dass die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln die Fruchtbarkeit im Normalfall nicht nachhaltig beeinflusst.

Welche Arten der hormonellen Verhütung gibt es?

Wie du sicher weißt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du Hormone für die Verhinderung einer Schwangerschaft einsetzen kannst.

Die Antibabypille

Sie ist der Klassiker und bis heute die am meisten verwendete Art, hormonell zu verhüten – die Antibabypille. „Die Pille“ ist ein Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparat. Der Östrogengehalt bei den meisten Pillen, die heutzutage im Handel sind, ist beinahe überall derselbe. Eine Ausnahme bilden mehrstufige Pillen. Diese imitieren die Hormonschwankungen im Verlauf deines Zyklus. Mehrstufige Pillen werden aber nur sehr selten verschrieben.

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Die Hormone in der Pille verhindern die Eireifung sowie den Eisprung. Zusätzlich wird verhindert, dass Spermien durch den Muttermund in die Gebärmutter eindringen können – der Grund: Die Hormone sorgen dafür, dass sich am Muttermund ein Schleimpfropf bildet. Die Pille bewirkt auch, dass sich nur sehr wenig Gebärmutterschleimhaut aufbaut. Damit hat es eine befruchtete Eizelle sehr schwer, sich dort einzunisten.

Der überwiegende Teil der aktuell erhältlichen Antibabypillen zielt auf den Kurzzyklus. Das heißt, dass du an 21 Tagen deines Zyklus jeden Tag eine Pille einnimmst. Dann machst du eine siebentägige Pause. Diese leitet die Abbruchblutung ein. Das ist aber keine normale Regelblutung. Auch in diesen sieben Tagen bleibt der Verhütungsschutz bestehen.

Die Pille ist eine sehr wirksame, leicht einnehmbare, sichere und überwiegend gut verträgliche hormonelle Art der Verhütung. Dennoch solltest du dir über die Nebenwirkungen im Klaren sein. Sprich mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt darüber, was die Pille in deinem Körper verändern kann.

Die Drei-Monats-Spritze

Die Drei-Monats-Spritze ist ein Gestagen-Präparat. Gynäkologinnen und Gynäkologen spritzen es direkt in deine Muskeln. Dort wird es von der Blutbahn aufgenommen und in Eierstöcke und Gebärmutter transportiert. Die Spritze wirkt drei Monate lang wie die Antibabypille. Der Vorteil gegenüber der Pille ist, dass du nicht daran denken musst. So toll das sein mag, musst du dir auch darüber klar sein, dass du das Präparat innerhalb der drei Monate nicht absetzen kannst. Das gilt auch für den Fall, dass Nebenwirkungen auftreten. Frauen berichten immer wieder davon, dass sie durch die Drei-Monats-Spritze zunehmen und ihr Zyklus unregelmäßiger wird. Trifft das bei dir zu, musst du damit rechnen, dass sich dein Zyklus erst einige Zeit nach dem Absetzen wieder normalisiert.

Diese Form der hormonellen Verhütung ist für dich besonders geeignet, wenn du Östrogen-Präparate nicht verträgst.

Das Verhütungsstäbchen

Das Verhütungsstäbchen ist ein vier Zentimeter langes weiches Kunststoffstäbchen. Es ist zwei Millimeter breit und wird von deiner Ärztin oder deinem Arzt unter örtlicher Betäubung unter die Haut geschoben. Die meisten Frauen wählen dazu die Innenseite ihres Oberarms.

Über das Verhütungsstäbchen werden über einen Zeitraum von drei Jahren regelmäßig kleine Mengen Gestagen in deinen Körper geschleust. So ist ein hoher Verhütungsschutz vorhanden. Wenn du weißt, dass du in dieser Phase definitiv keine Kinder bekommen und nicht auf Verhütung achten willst, ist das Stäbchen ideal geeignet.

Entfernt der Arzt oder die Ärztin das Verhütungsstäbchen wieder, dauert es durchschnittlich zwei bis drei Monate, bis sich dein Zyklus eingependelt hat und du wieder fruchtbar bist.

Das Verhütungspflaster

Das Verhütungspflaster enthält eine Kombination aus Östrogen und Gestagen – so wie die Pille. Statt über den Magen wirkt das Pflaster über die Haut. Einmal aufgeklebt gibt es über die anschließenden sieben Tage die Hormonkombination an deinen Körper ab. Danach musst du es austauschen, wenn der Schutz vor einer Schwangerschaft weiterhin bestehen soll.

Nach drei Wochen setzt du eine Woche aus, damit dein Körper die Abbruchblutung einleiten kann. Du kannst entweder ein hautfarbenes oder ein transparentes Pflaster verwenden. Damit du die bestmögliche Wirkung erzielst, klebe das Pflaster entweder auf deinen Bauch, Oberarm oder Rücken. Anders als die bisher aufgezählten hormonellen Verhütungsmittel ist das Verhütungspflaster von außen sichtbar und daher nicht sonderlich diskret.

Der Vaginalring

Der Vaginalring besteht aus einem flexiblen Kunststoff. Er enthält die Hormone Östrogen und Gestagen. Du führst ihn wie einen Tampon in deine Vagina ein. Dort werden die Hormone stetig in kleinen Mengen abgegeben und von deiner Scheidenwand aufgenommen.

Wie bei vielen hormonellen Verhütungsmitteln solltest du auch hier nach 21 Tagen eine Pause einlegen und den Ring entfernen. Pausiere für sieben Tage und setze dann einen neuen ein. In diesen sieben Tagen kommt es zu deiner Abbruchblutung. Anders als bei der Pille musst du nicht jeden Tag an dein Verhütungsmittel denken. Die Hormondosierung ist beim Vaginalring sehr niedrig angesetzt. Verträgst du zum Beispiel die Pille nicht, ist der Vaginalring eine gute Alternative.

Beim Sex stört der Ring weder Frau noch Mann – zumindest in den meisten Fällen. Wenn das doch der Fall ist, kannst du deinen Vaginalring für maximal drei Stunden entfernen. Während der Zeit bleibt die empfängnisverhütende Wirkung aufrecht. Wenn du den Ring nicht innerhalb von drei Stunden wieder einsetzt, kannst du so schnell oder so langsam wieder schwanger werden, wie bei der Pille. Je nachdem, wie dein Körper reagiert, kann das zwischen zwei Wochen und zwölf Monaten oder länger dauern.

Die Hormonspirale

Eine Gynäkologin oder ein Gynäkologe setzt die Hormonspirale in die Gebärmutter ein. Die empfängnisverhütende Wirkung kann bis zu fünf Jahre anhalten. In dieser Zeit setzt diese Form der Verhütung kleine Mengen Gestagen direkt in der Gebärmutter frei. Da die Hormonspirale lokal wirkt, ist sie etwa im Vergleich zur Pille niedriger dosiert. Darin sehen viele Anwenderinnen einen großen Pluspunkt. Allerdings wurde sie auch in Zusammenhang mit Depressionen gebracht.

Wenn du im Wirkzeitraum der Hormonspirale schwanger werden willst, muss sie von deiner Ärztin oder deinem Arzt entfernt werden. Du siehst, die Hormonspirale ist für dich dann gut geeignet, wenn du wirklich den Wunsch hast, langfristig nicht schwanger zu werden.

Hormonelle Verhütung nach einer Schwangerschaft

Hast du gerade dein erstes Kind auf die Welt gebracht, braucht dein Körper zwei Dinge – Ruhe und Erholung. Du hast selbst gemerkt, was für eine tolle und enorme Leistung du erbracht hast. Gönne dir also eine Schwangerschaftsauszeit. Ein zu kurzes Intervall zwischen zwei Geburten erhöht zudem das Risiko für Komplikationen für dich und dein Baby.

Sobald die Libido nach einer Geburt zurückgekehrt ist, entscheiden sich viele Frauen wieder zu verhüten. Wenn du dein neugeborenes Baby in dieser Zeit stillst, solltest du, bevor du statt eines Kondoms oder eines anderen nicht-hormonellen Verhütungsmittels wieder Hormonpräparate nimmst, mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen. Der Grund: Viele der normalen hormonellen Verhütungsmittel sind für dich als stillende Mama und speziell für deinen Nachwuchs nicht geeignet.

Vielfach kursiert das Gerücht, das Stillen eines Babys sei ein sicheres Verhütungsmittel. Nein, das ist es nicht. Zwar ist eine neue Schwangerschaft bei stillenden Müttern selten, aber nicht unmöglich.

Altersgrenze bei hormoneller Verhütung, wenn ein Kinderwunsch besteht?

Ohne Verhütung sind Frauen zwischen dem Beginn der Pubertät und ihrem 30. Lebensjahr besonders fruchtbar. Rund um den 30. Geburtstag verringert sich bei jeder Frau die Zahl der reifen Eizellen. Die Fruchtbarkeit nimmt ab.

Wenn du also über dreißig bist, hormonell verhütest und schwanger werden willst, brauchst du meist etwas Geduld. In der Regel dauert es ab diesem Alter länger, bis die empfängnisverhütende Wirkung der Hormone abnimmt.

Kann ich trotz hormoneller Verhütung schwanger werden?

 Wenn du hormonell verhütest und trotzdem schwanger wirst, kann das verschiedene Gründe haben. Erstens: Du hast das Verhütungsmittel falsch angewandt. Zweitens: Eine neue Studie hat gezeigt, dass gewisse Genvarianten verschiedene Hormone schneller abbauen und damit auch die Wirksamkeit zum Beispiel der Pille reduzieren können. Drittens: Für die hormonelle und jede andere Form der Verhütung gilt: Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht.

Was du hier tun kannst? Stelle sicher, dass du dein hormonelles Verhütungsmittel korrekt anwendest. Halte dich dabei an die Packungsanweisungen und an die Ratschläge deiner Ärztin oder deines Arztes.

Fazit

Es gibt viele verschiedene Arten der hormonellen Verhütung. An die Pille musst du jeden Tag denken, kannst aber auch jederzeit auf ein anderes Präparat wechseln. Andere Methoden wie das Verhütungsstäbchen oder die Drei-Monats-Spritze kannst du nicht einfach absetzen. Dafür kannst du sie auch nicht vergessen und dadurch versehentlich schwanger werden.

Wenn du die hormonelle Verhütung absetzen und schwanger werden willst, besprich dich mit dem Arzt oder der Ärztin deines Vertrauens – sie können dir einen Zeitraum nennen, in dem es klappen kann. Vergiss nicht, ab dreißig Jahren dauert es immer länger, nach dem Absetzen wieder schwanger werden zu können.

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