Operative Eingriffe: Wenn Medikamente nicht ausreichen

In manchen Fällen reichen die verordneten Maßnahmen und Medikamente nicht mehr aus: Die Beschwerden belasten so sehr, dass eine Operation in Erwägung gezogen wird. Die Fachleute müssen die Vor- und Nachteile gut abwägen.
Zusätzlich zu den kontinuierlichen Maßnahmen kann ein operativer Eingriff sinnvoll sein. Das beurteilen Ihre Ärztinnen und Ärzte anhand unterschiedlicher Faktoren. Dazu gehören die Form und Schwere Ihrer Herzschwäche, aber auch Ihr Allgemeinzustand und Ihre Lebensqualität sowie Ihre Begleiterkrankungen und Lebenserwartung. Kurzum: Die Fachleute prüfen, ob Sie von einer Operation profitieren würden.
Pro und Contra Operation: keine leichte Entscheidung
Die letztendliche Entscheidung für oder gegen einen Eingriff müssen aber Sie treffen. Das ist nicht immer leicht, denn jeder Eingriff stellt auch ein Risiko dar, und je nach Verfahren kann die Belastung mehr oder weniger groß sein. Es ist wichtig, dass Sie sich dem mental und physisch gewachsen fühlen.
Bei einem operativen Eingriff können die Ärzte und Ärztinnen beispielsweise Narbengewebe im Herzen beseitigen oder die Durchblutung des Herzmuskels mit Stents oder einem Bypass verbessern. Zu den häufigsten Operationen gehören das Einsetzen eines Herzschrittmachers und/oder eines Defibrillators. Bei fortgeschrittener Herzschwäche kann auch ein Kunstherz oder eine Herz-Transplantation in Frage kommen.
CRT-Schrittmacher: für eine höhere Pumpleistung des Herzens
Bei Herzschwäche wird ein besonderer Typ von Herzschrittmachern eingesetzt: der sogenannte CRT-Schrittmacher. CRT steht für Cardiac Resynchronization Therapy – zu Deutsch: kardiale Resynchronisations-Therapie. Dabei setzen die Fachleute ein kleines Gerät unter den Brustmuskel, das feinste elektrische Impulse an das Herz abgibt. So kann es dafür sorgen, dass die Herzkammern wieder synchron arbeiten und sich die Pumpleistung des Herzens erhöht.
Studien belegen die Vorteile eines CRT-Schrittmachers: Er kann sowohl die Lebensqualität als auch die Lebenserwartung steigern und Aufenthalte im Krankenhaus verringern. Trotzdem empfiehlt sich der Einsatz nur, wenn die Signalübertragung im Herzen stark gestört ist und Sie trotz optimaler Behandlung mit Medikamenten Beschwerden haben. Denn die Operation birgt Risiken wie Verletzungen der Lunge oder Entzündungen des Herzbeutels. Auch technische Störungen können auftreten, und manchmal muss ein zweiter Eingriff erfolgen.
Defibrillator: kann vor plötzlichem Herztod schützen
Auch ein Defibrillator kommt unter dem Brustmuskel zum Einsatz. Er kann aber keine Beschwerden lindern. Seine Aufgabe ist es vielmehr, die Lebenserwartung zu erhöhen. Denn das kurz „Defi“ genannte Gerät kann gefährliche Herz-Rhythmus-Störungen erkennen und mit einem automatischen Stromstoß das Risiko verkleinern, an einem plötzlichen Herztod zu sterben.
Ähnlich wie bei einem CRT-Schrittmacher muss Ihr Arzt oder Ihre Ärztin den Einsatz eines Defis gut abwägen. Er empfiehlt sich in der Regel nur bei Menschen mit lebensbedrohlichen Herz-Rhythmus-Störungen. Denn auch hier bestehen durch den Eingriff gesundheitliche Risiken, und in manchen Fällen ist die Belastung durch die Operation größer als ihre positive Wirkung.