Mehr Achtsamkeit: So schonen Sie Ihr Herz

Was ist mit den schönen Dingen des Lebens? Was dürfen Sie trotz Herzschwäche noch tun? Vieles! Sie müssen nur darauf achten, dass es Ihnen nicht schadet. Hinterfragen Sie Gewohntes und nutzen Sie gesunde Alternativen.
Ganz klar: Mit einer chronischen Herzschwäche sollten Sie manche Dinge meiden. Nikotin, Drogen und Stress gehören dazu. Viele schöne Aktivitäten wie Reisen, Hobbies oder Sex müssen Sie aber nicht grundsätzlich aus Ihrem Leben verbannen. Sie müssen nur bewusst damit umgehen. Wägen Sie die Risiken ab und besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, was Sie in welcher Form und in welchem Ausmaß tun dürfen. Und: Probieren Sie mal neue Dinge aus.
Abschalten und Ruhe finden
Seele, Körper und Wohlbefinden sind eng verknüpft. So kann vor allem andauernder Stress Ihr Herz belasten: Es schlägt schneller, braucht mehr Sauerstoff und muss gegen einen stressbedingten Bluthochdruck anpumpen. Stress wird für Sie zu einem Gesundheitsrisiko, wenn Sie ihm nicht genug Entspannung folgen lassen.
Mit Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder autogenem Training können Sie Stress abbauen und Ihr Wohlbefinden stärken. Auch ein Hobby, Musikhören oder eine geeignete Sportart können Ihnen helfen, für Entspannung zu sorgen. Auf unserer Internetseite bieten wir Ihnen unter anderem ein achtsamkeitsbasiertes Antistress-Coaching an – für Versicherte der DAK-Gesundheit kostenlos:
Rauchfrei leben
Wenn Sie rauchen, ist die beste Empfehlung für Sie, damit aufzuhören. Jede Art von Tabakkonsum schädigt Ihr Herz. Auch Passivrauchen ist schädlich. Wer täglich mitrauchen muss, hat ein erhöhtes Herzinfarktrisiko. Aber es lohnt sich immer, mit dem Rauchen aufzuhören: Nach ein bis zwei Jahren sind die Risiken für Herzinfarkt und Schlaganfall wieder so niedrig wie bei Menschen, die nicht rauchen.
Wir helfen Ihnen gerne dabei, mit dem Rauchen aufzuhören: Wir übernehmen 80 Prozent der Kursgebühren für einen zertifizierten Präventionskurs zur Rauchentwöhnung. Der maximale Zuschuss beträgt 75 Euro pro Kurs. Mehr Informationen und den für Sie passenden Kurs finden Sie hier:
Im Zweifelsfall nicht selbst Auto fahren
Was ist mit Autofahren? In der Regel können Sie sich selbst hinters Steuer setzen, wenn sie beschwerdefrei sind und keine plötzlich auftretenden Herzrhythmus-Störungen mit Kreislaufproblemen bekannt sind. Wenn Sie Medikamente einnehmen, die Ihr Reaktionsvermögen einschränken, sollten Sie aber nicht selbst fahren. Im Zweifelsfall kann eine ärztliche Beratung für Klarheit sorgen.
Reisen sorgfältig planen
Raus aus dem Alltag: Reisen kann eine wohltuende Abwechslung für Sie sein. Wählen Sie Ihre Reiseziele und Urlaubsaktivitäten aber nach Ihren körperlichen Möglichkeiten aus, und besprechen Sie Ihre Pläne vorab mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Flugreisen können beispielweise das Herz belasten, weil der Sauerstoffdruck an Bord sehr niedrig ist. Beim Start und bei der Landung treten außerdem Druckunterschiede auf, die Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden oft nur ungenügend ausgleichen können.
Nehmen Sie immer ausreichend Medikamente mit und bewahren Sie diese während einer Reise im Handgepäck auf. Informieren Sie sich außerdem vorab über ärztliche Versorgungsmöglichkeiten vor Ort. Idealerweise haben Sie zudem auch ein Paket mit medizinischen Unterlagen wie Herzkatheter-Berichte und eine Liste der aktuellen Medikation mit den Wirkstoffnamen bei sich.
Sexualität rücksichtsvoll ausleben
Auch Ihre Sexualität können Sie weiterhin ausleben, wenn Sie gut auf Ihren Körper hören und einige Punkte beachten:
Hören Herzklopfen oder Atemnot nicht innerhalb einer Viertelstunde nach dem Sex auf, sollten Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber sprechen.
Einige Medikamente, insbesondere Betablocker, können die Potenz oder das sexuelle Empfinden mindern. Gegebenenfalls kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin die Medikamentendosis verringern oder ein anderes Mittel verordnen. Verändern Sie aber nicht eigenmächtig die Dosis Ihrer Medikamente oder setzen ein Medikament ab – das kann zu lebensgefährlichen Situationen führen!
Männer sollten sich ärztlich beraten lassen, bevor sie erektionsfördernde Medikamente einnehmen. Einige Herz-Kreislauf-Medikamente dürfen nicht zusammen mit erektionsfördernden Präparaten eingenommen werden, weil es sonst zu einem lebensgefährlichen Blutdruckabfall kommen kann.