Bewegung und Ernährung: Das können Sie für sich tun

Regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung tun Ihnen gut – egal, ob Sie ein paar Pfunde zu viel haben oder nicht. Je früher Sie damit beginnen, desto erfolgreicher kann Ihre Behandlung sein. Es sei denn, Sie haben bereits eine schwere Herzschwäche.
Zu den Risikofaktoren für eine Herzschwäche gehören Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, zu wenig Bewegung und starkes Übergewicht. All diese Faktoren können auch den Verlauf Ihrer Herzschwäche negativ beeinflussen. Es lohnt sich also, so schnell und konsequent wie möglich auf eine gesunde Lebensweise zu achten. Regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sollten ganz oben auf Ihrer Liste stehen. Nur bei einer schweren Herzinsuffizienz (NYHA IV) müssen Sie Bewegung meiden.
Starkes Übergewicht abbauen
Mit dem Übergewicht ist das so eine Sache: Auf der einen Seite zeigen Studien, dass Menschen mit Herzschwäche, die ein bisschen Übergewicht haben statistisch länger leben und seltener ins Krankenhaus müssen als Betroffene mit Normalgewicht. Auf der anderen Seite kann sich starkes Übergewicht beziehungsweise Fettleibigkeit (Adipositas) negativ auf eine Herzschwäche auswirken.
Sie sollten also mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin herausfinden, ob und wieviel Übergewicht Sie haben und ob es sinnvoll wäre, abzunehmen. Um Übergewicht abzubauen, sollten Sie auf eine kalorienreduzierte, ausgewogene Mischkost umsteigen und sich regelmäßig bewegen. Schulungen und Coachings können Ihnen dabei helfen.
Auf mehr Bewegung im Alltag achten
Im Alltag gibt es viele Möglichkeiten, körperlich aktiv zu sein: Nehmen Sie zum Beispiel die Treppe anstelle des Aufzugs oder machen Sie öfter mal einen Spaziergang. Fachleute empfehlen bei einer chronischen Herzinsuffizienz (NYHA I bis NYHA III), entsprechend der eigenen Belastbarkeit körperlich aktiv zu sein. Für wenig trainierte Menschen lautet die Empfehlung, anfangs etwa zweimal in der Woche 5 bis 10 Minuten spazieren zu gehen und Treppen zu steigen. Nach Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt kann die Intensität auf 20 bis 60 Minuten an 2 bis 5 Tagen in der Woche gesteigert werden.
Sport machen, der zu Ihnen passt
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hilft Ihnen, ein Bewegungsprogramm zu finden, das zu Ihrer Belastbarkeit passt. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eignen sich besonders Sportarten, die einen großen Trainingseffekt haben, ohne den Blutdruck zu stark ansteigen zu lassen: zum Beispiel Walken, Gymnastik, Radfahren, Schwimmen, Skilanglauf und Wandern.
Bei einer stabilen chronischen Herzinsuffizienz sollten Sie gegebenenfalls ein körperliches Training aufnehmen, das idealerweise unter Anleitung stattfindet. So können Sie beispielsweise in einer Herzsportgruppe die für Sie passenden Übungen erlernen und dann zuhause kontinuierlich durchführen. Für die Teilnahme an einer Herzsportgruppe können Sie von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin eine Verordnung erhalten.
Gesund und ausgewogen ernähren
Eine spezielle Diät müssen Sie bei Herzschwäche nicht einhalten, es sei denn, Sie müssen abnehmen. Es lohnt sich aber, einige Tipps für eine gesunde Ernährung zu beachten: Butter, Eier und fettes Fleisch enthalten viel Cholesterin und fördern dadurch die Entstehung von Arteriosklerose. Nicht nur herzkranke Menschen sollten deshalb ausgewogen und bewusst essen – nicht zu viel und nicht zu fett – und pflanzliche Fette und Öle bevorzugen, da sie gesündere, ungesättigte Fettsäuren enthalten. Viel frisches Obst, Gemüse und Vollkornprodukte decken den Bedarf an Ballaststoffen und Vitaminen.
Wenn Ihr Arzt oder Ihre Ärztin bei Ihnen eine Herzinsuffizienz oder eine andere chronische Erkrankung diagnostiziert hat, kann für Sie auch eine Ernährungsberatung im Zuge einer Patientenschulung in Frage kommen. Melden Sie sich gerne bei uns. Wir können Ihnen geeignete Fachkräfte für eine Ernährungsberatung nennen. Damit wir Ihnen einen Zuschuss zahlen können, fragen Sie in Ihrer Arztpraxis nach einer Verordnung.