Saarland: Mehr geimpfte Kinder als im Bundesvergleich

Saarbrücken, 29. November 2022. Im Saarland sind mehr Kinder und Jugendliche geimpft worden als im Bundesdurchschnitt. Mit einem Anteil von rund 38 Prozent belegt das Saarland im Bundesländer-Vergleich Platz vier und liegt oberhalb des Bundesdurchschnitts von knapp 33 Prozent. Nur in Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg wurden mehr Kinder und Jugendliche geimpft. Das ist das Ergebnis einer Sonderanalyse im Rahmen des saarländischen Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit. Für die repräsentative Analyse wurden ambulante Behandlungsdaten DAK-versicherter Jungen und Mädchen im Alter bis 17 Jahren wissenschaftlich untersucht und mit der Situation vor der Pandemie verglichen. Die Daten zeigen, dass zwar auch im Saarland die Impfungen bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie zurückgegangen sind, der Rückgang aber schwächer ausfiel als im Bund. So gab es im Saarland 2021 im Vergleich zu 2019 eine Abnahme bei Impfungen um drei Prozent, im Bund ein Minus von elf Prozent. Bei HPV-Erstimpfungen zur Krebsvorsorge gab es dagegen einen starken Einbruch (minus 22 Prozent).

DAK-Landeschef Jürgen Günther ist mit dem Ergebnis insgesamt zufrieden, ruft Eltern aber auf, verpasste Impfungen bei ihren Kindern nachzuholen. „Trotz der erschwerten Bedingungen während der Corona-Pandemie haben Familien im Saarland eine hohe Impfbereitschaft für empfohlene Schutzimpfungen bewiesen. Allerdings ist im Bereich der HPV-Impfung die Inanspruchnahme gegenüber den Vorjahren stark rückläufig. Hier ist ein Nachholbedarf dringend angezeigt.“

Geimpfte Kinder: Saarland deutschlandweit auf Platz vier
Nach den Daten der DAK-Gesundheit nahm der Anteil der Kinder und Jugendlichen im Saarland, die eine Impfung erhielten, insgesamt um drei Prozent ab. Damit wurden 2021 hochgerechnet rund 3.000 weniger saarländische Kinder und Jugendliche geimpft als 2019. Bei den Arztbesuchen gab es nur einen minimalen Rückgang, der sich prozentual nicht niederschlägt: So gingen landesweit hochgerechnet rund 5.000 weniger Mädchen und Jungen in die Praxen als vor der Pandemie. Der Anteil geimpfter Kinder und Jugendlicher ist im Saarland mit 37,6 Prozent im Bundesländer-Vergleich vergleichsweise hoch: das Saarland belegt im Bundesländer-Ranking Platz vier hinter Bayern (41,9 Prozent), Sachsen (40,2 Prozent) und Baden-Württemberg (39,8 Prozent).

Weniger HPV-Erstimpfungen
Bei HPV-Erstimpfungen zur Krebsvorsorge gingen die Zahlen 2021 im Saarland um 22 Prozent zurück. Dabei war der Rückgang bei Jungen (minus 31 Prozent) deutlich ausgeprägter als bei Mädchen (minus 13 Prozent). Da es aber mehr Gesamtimpfungen (erste und letzte Doris eines Impfzyklus sowie Auffrischungsimpfungen) gab, wurden im Saarland insgesamt etwas mehr Kinder und Jugendliche geimpft (plus zwei Prozent gegenüber minus 13 Prozent im Bund). Seit 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine HPV-Impfung für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen. Humane Papillomviren (HPV) werden sexuell übertragen und können Gebärmutterhalskrebs, Anal- und Peniskrebs sowie Krebs im Mund-Rachen-Raum verursachen. Eine Impfung sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen.

Für den saarländischen Kinder- und Jugendreport untersuchte das Wissenschaftsteam von Vandage und der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 10.000 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit im Saarland versichert sind. Analysiert wurden die Jahre 2019 bis 2021. Beispielsweise flossen aktuelle Daten aus 50.000 Arztbesuchen und 9.000 Impfungen in die Analyse ein.

Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit.

Die DAK-Gesundheit übernimmt die HPV-Impfung für alle Kinder im Alter bis 17 Jahren und zusätzlich im Rahmen einer Satzungsleistung für alle 18- bis 26-Jährigen. Damit geht die Kasse über den gesetzlichen Leistungsanspruch hinaus. Informationen zur HPV-Impfung gibt es unter: www.dak.de/hpv