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Rheinland-Pfalz: Neuer Höchststand bei psychisch bedingten Fehltagen

Mainz, 24. März 2022. Die Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen haben während der Pandemie in Rheinland-Pfalz einen neuen Höchststand erreicht. Das Niveau lag 2021 mit durchschnittlich 3,1 Fehltagen pro Kopf um 39 Prozent über dem von vor zehn Jahren. Ein psychischer Krankschreibungsfall dauerte im vergangenen Jahr durchschnittlich 43 Tage, so lang wie noch nie. Das geht aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit mit den Ergebnissen für Rheinland-Pfalz hervor. Insgesamt verzeichnen die Arbeitnehmerinnen rund 58 Prozent mehr Ausfälle wegen Depressionen und Co. als ihre männlichen Kollegen. Frauen hatten 2021 auch acht Prozent mehr psychische Fehltage als im Vorjahr, Männer zwölf Prozent. Beschäftigte im Gesundheitswesen liegen mit 4,7 Fehltagen pro Kopf deutlich über dem Landesdurchschnitt und sind im Branchenvergleich mit Abstand am stärksten betroffen.

„Unser Report zeigt, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen extrem unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden“, sagt Rainer Lange, Leiter der DAK-Landesvertretung in Rheinland-Pfalz. „Psychische Leiden vorzubeugen ist wichtig, denn Betroffene finden schwer wieder in ihren Berufsalltag zurück. Vor allem für Beschäftigte im Gesundheitswesen sind die Auswirkungen der veränderten Arbeitsbedingungen massiv“, betont Lange. Hinzu käme, dass in vielen Firmen psychische Probleme weiterhin ein Tabu seien. „Arbeitgeber müssen Stress und mögliche Belastungen mehr in den Fokus rücken und innerbetriebliche Abläufe schaffen, die die psychische Gesundheit stützen.“

Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut Daten von mehr als 150.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Rheinland-Pfalz ausgewertet. In dieser Analyse sind alle Fehlzeiten bis zum Jahr 2021 einschließlich berücksichtigt, für die eine Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung mit einer psychischen Diagnose an die Kasse gegangen ist.

Frauen haben mehr Psych-Fehltage als Männer
Frauen haben seit Jahren mehr Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen als Männer. 2021 waren es in Rheinland-Pfalz durchschnittlich 3,8 Fehltage pro Kopf – deutlich mehr als bei den Männern (2,4 Tage). Der Psychreport zeigt allerdings für die Pandemie ausgeprägte Steigerungsraten bei beiden Geschlechtern in bestimmten Altersgruppen: Bei den Männern stieg die Anzahl der Psych-Fehltage in der Gruppe der 30- bis 44-Jährigen mit 67 Prozent am deutlichsten gegenüber 2019 an. Die Frauen waren im Alter zwischen 35 und 39 Jahren am stärksten von einem Anstieg betroffen (plus 36 Prozent).

Depressionen und Co. sorgen seit Pandemie-Beginn für steigende Fehlzeiten
Psychische Erkrankungen haben unter Pandemie-Bedingungen stark an Bedeutung gewonnen. So ist die Anzahl der Fehltage wegen Depressionen seit 2019 um fast ein Viertel gestiegen – auf durchschnittlich 1,2 Fehltage pro Kopf. Depressionen verursachten 2021 mit Abstand die meisten psychischen Ausfalltage (40 Prozent). Anpassungs- und Angststörungen, die zweit- und dritthäufigsten Psych-Diagnosen, führten in den vergangenen zwei Jahren ebenfalls zu deutlich ansteigenden Fehlzeiten (plus 27 Prozent beziehungsweise plus 32 Prozent). „Die Corona-Pandemie wirkt oft als Verstärker auf bereits zuvor bestehende psychische Probleme“, so Lange. „Ziel muss daher sein, eine nachhaltige Versorgung für die Betroffenen sicherzustellen.“

Deutlich erhöhte Anzahl von Psych-Fehltagen im Gesundheitswesen
Der Psychreport Rheinland-Pfalz weist deutliche Unterschiede in den Branchen nach: Während im Gesundheitswesen pro Kopf und Jahr durchschnittlich 4,7 Fehltage mit einer psychischen Diagnose anfallen, sind es in der Branche für Holz, Papier und Druck nur knapp 1,6 Tage. Die Beschäftigten in Gesundheitsberufen sind seit Pandemiebeginn noch stärker von psychischen Leiden betroffen als vorher und verzeichnen im Vergleich zu 2019 ein Plus von 31 Prozent bei den Psych-Fehltagen. „Jeder Mensch kann psychisch so aus dem Gleichgewicht geraten, dass er seine Arbeit nicht mehr bewältigen kann“, sagt Rainer Lange. „Wir werben für einen offeneren Umgang mit psychischen Belastungen, gerade in stark belasteten Branchen. Die Veröffentlichung unseres Psychreports ist dabei ein wichtiger Schritt“, so Lange. Ebenfalls bedeutsam seien die Versorgungsverträge, die die Kasse im Bereich psychischer Erkrankungen für ihre Versicherten abgeschlossen habe.

DAK-Gesundheit bietet individuelle Hilfe an
Die DAK-Gesundheit bietet mit dem Programm „veovita plus“ ihren Versicherten schnelle und flexible Hilfe bei Angst, Depression und Burnout. Nach einer professionellen psychiatrischen und hausärztlichen Diagnose erhalten Betroffene eine individuelle Versorgung und bekommen zusätzlich hochwirksame digitale Gesundheitsanwendungen, die die Behandlung unterstützen. Um das sicherzustellen, sei eine Teilnahmedauer von bis zu zwei Jahren im Programm möglich. Weitere Informationen im Netz: www.dak.de/veovita




Daniel Caroppo

Pressesprecher für Rheinland-Pfalz
 

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