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Neuer Höchststand bei psychisch bedingten Fehltagen im Saarland

Saarbrücken, 30. März 2022. Die Ausfalltage wegen Depressionen und anderer psychischer Erkrankungen haben im Saarland einen neuen Höchststand erreicht. Mit 3,7 Fehltagen pro Kopf liegt das Saarland rund neun Prozent über dem Vorjahresniveau. Männer verzeichnen 2021 einen Anstieg von 20 Prozent bei den Psych-Fehltagen, Frauen von einem Prozent. Ein Krankschreibungsfall dauert durchschnittlich 47,2 Tage, so lang wie noch nie. Das geht aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit hervor mit einer Datenauswertung des IGES Instituts für rund 29.000 DAK-versicherte Erwerbstätige im Saarland. Im bundesweiten Vergleich haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hier den höchsten Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen. Sie liegen statistisch pro Kopf um ein Drittel über dem Bundesdurchschnitt von 2,8 Tagen.

„Die Fehlzeiten im Saarland sind stärker geprägt von psychischen Erkrankungen als anderswo“, sagt Jürgen Günther, Leiter der DAK-Landesvertretung im Saarland. „Unser Report zeigt, dass viele vorbelastete Menschen extrem unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden. Die Betroffenen finden schwer wieder in ihren Berufsalltag zurück.“ Das habe viel mit den besonderen Arbeitsbedingungen unter Corona zu tun, aber auch mit Stigmatisierung. Die Menschen würden in der Familie und der Arztpraxis mittlerweile offener über Depressionen oder Ängste sprechen. „Aber in vielen Firmen sind psychische Probleme weiter ein Tabu“, betont Günther. „Arbeitgeber müssen Stress und mögliche Belastungen mehr in den Fokus rücken und innerbetriebliche Abläufe schaffen, die die psychische Gesundheit stützen.“

Frauen haben mehr Psych-Fehltage als Männer
Frauen haben seit Jahren mehr Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen als Männer. 2021 sind es im Saarland durchschnittlich 4,6 Fehltage pro Kopf – deutlich mehr als bei den Männern (2,9 Tage). Der Psychreport zeigt allerdings für die Pandemie bei beiden Geschlechtern ausgeprägte Steigerungsraten in bestimmten Altersgruppen: Bei den Männern verdoppelt sich die Anzahl der Psych-Fehltage in der Gruppe der 45- bis 49-Jährigen. Bei den Frauen sind im Vergleich zu 2019 die Erwerbstätigen zwischen 55 und 59 am stärksten betroffen (plus 59 Prozent). Auch bei jungen Frauen im Alter von 20 bis 24 gibt es einen deutlichen Anstieg (plus 57 Prozent).

Mehr langwierige Krankschreibungen
Der Report der DAK-Gesundheit zeigt, wie sich bei den psychischen Erkrankungen das Verhältnis von kurzen zu langwierigen Fällen verändert: Bei kurzen Krankschreibungen bis zu drei Tagen gibt es einen Rückgang um 20 Prozent gegenüber 2019. Krankschreibungen, die länger als 29 Tage dauern, nehmen hingegen im gleichen Maße zu. Insgesamt dauert ein durchschnittlicher psychischer Krankheitsfall im Saarland 47,2 Tage und damit 10,8 Tage mehr als im Jahr 2011.

Steigende Fehlzeiten wegen Anpassungs- und Angststörungen Die mit Abstand meisten psychischen Fehltage verursachen Depressionen (33 Prozent). An zweiter Stelle folgen mit 26 Prozent die sogenannten Anpassungsstörungen, die unter Pandemie-Bedingungen an Bedeutung gewinnen. Die Anzahl der Fehltage wegen dieser Diagnose ist seit 2019 um zehn Prozent gestiegen – auf 95 Fehltage je 100 Versicherte. Den größten Zuwachs gibt es bei den Angststörungen mit 58 Prozent gegenüber 2019. Angst ist eigentlich eine natürliche körperliche Reaktion auf bedrohliche, ungewisse oder unkontrollierbare Situationen. Doch dieser biologische Mechanismus kann aus den Fugen geraten und irgendwann zur Krankheit werden.

DAK-Gesundheit bietet individuelle Hilfe an
Die DAK-Gesundheit bietet mit dem Programm „veovita plus“ ihren Versicherten schnelle und flexible Hilfe bei Angst, Depression und Burnout. Nach einer professionellen psychiatrischen und hausärztlichen Diagnose erhalten Betroffene eine individuelle Versorgung und bekommen zusätzlich hochwirksame digitale Gesundheitsanwendungen, die die Behandlung unterstützen. „Ziele sind eine nachhaltige Versorgung und die gesundheitliche Stabilisierung der Versicherten“, so Günther. Um das sicherzustellen, sei eine Teilnahmedauer von bis zu zwei Jahren im Programm möglich. Weitere Informationen im Netz: www.dak.de/veovita

Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut Daten von rund 29.000 DAK-versicherten Beschäftigten im Saarland ausgewertet. In dieser Analyse sind alle Fehlzeiten bis zum Jahr 2021 einschließlich berücksichtigt, für die eine Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung mit einer psychischen Diagnose an die Kasse gegangen ist.





Daniel Caroppo

Pressesprecher für das Saarland
 

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