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Die Zahl der Organspender ist in Hessen niedriger als im Bundesdurchschnitt. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation gab es 2018 bundesweit 955 Organspender, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 158 bedeutet. In Hessen sank die Zahl dagegen von 65 im Jahr 2017 auf 63. Mit 9,9 Organspendern je einer Million Einwohner lag das Land damit unter dem Bundesdurchschnitt. Auf Einladung der DAK-Gesundheit diskutierte jetzt der hessische Gesundheitsminister Kai Klose in Frankfurt mit Experten und Betroffenen über Möglichkeiten, um die Bereitschaft zur Organspende weiter zu erhöhen.

Erschreckende Zahlen: 901 Menschen auf der Warteliste sind im Jahr 2018 verstorben, weil kein Spenderorgan für sie bereitstand. Fast 10.000 Betroffene warten bundesweit derzeit auf ein Organ. Dabei kann ein einzelner Organspender bis zu sieben schwerkranken Menschen helfen. „Die aktuellen Zahlen sind für uns ein Grund zu handeln“, sagt Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit. „Die Aufklärung über die Organspende ist eine gesamtgesellschaftliche Pflicht. Wir müssen viel mehr und immer wieder über die Organspende reden. Die Betroffenen und ihr Schicksal sollen gesehen und gehört werden. Nur so können wir das Leid derer lindern, die auf ein Spenderorgan warten.“ Besonders wichtig sei es dabei, bereits junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren. „Organspende ist auch ein Thema für den Schulunterricht“, betont Storm. „Neben Prävention und Gesundheitserziehung platziert kann so für eine eigenständige Entscheidung schon im Schulunterricht geworben und offen diskutiert werden.“

Mehr Aufklärung

Für mehr Aufklärung wirbt auch der hessische Gesundheitsminister Kai Klose: „Obwohl die Bürgerinnen und Bürger der Organspende mehrheitlich positiv gegenüber stehen haben nur wenige ihren Willen auf einem Organspendeausweis dokumentiert. Deshalb engagieren wir uns auch weiterhin, um aufzuklären, damit sich die Bereitschaft zur Organspende erhöht. Unter der Schirmherrschaft der Hessischen Landesregierung gibt es bereits die Initiative Organspende Hessen, die in Schulen, an Universitäten und bei verschiedenen Veranstaltungen über Organspende informiert. Zudem hat Hessen in allen sogenannten Entnahmekrankenhäusern Transplantationsbeauftragte benannt, die dafür sorgen, dass das Potenzial an Organspenden erkannt wird“, so der hessische Sozial- und Integrationsminister Kai Klose.

Ein neues Leben mit Organspende

Beim DAK-Dialog in Frankfurt diskutierten auch Betroffene über das für und wider einer Organspende. Für Wolfgang Kothe hat das Leben nach seiner Herztransplantation noch einmal neu begonnen. Im vergangenen Sommer nahm er mit neuem Herzen an einer Alpenüberquerung teil. Tamara Schlitter verlor vor etwas mehr als zwei Jahren ihre 19-jährige Tochter bei einem Verkehrsunfall.  „Der Wille für oder gegen eine Organspende sollte in den Familien besprochen werden. Häufig ist der Tod jedoch ein Tabu-Thema“, sagt Sötkin Geitner, Leiterin der hessischen Landesvertretung der DAK-Gesundheit. „Das Gespräch darüber ist eine wichtige Voraussetzung für eine mögliche Organspende.“

Spendenbereitschaft wächst

Ein Großteil der Bevölkerung ist der Organspende gegenüber positiv eingestellt. 84 Prozent der Befragten gaben dies in der aktuellen Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) an. Im Vergleich: 2012 waren es 78 Prozent. Trotz dieser überwiegend positiven Haltung haben nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten eine Entscheidung für eine Organspende getroffen. 39 Prozent haben diese schriftlich fixiert.

Aktuell werden die verschiedenen Vorschläge für eine Neuregelung der Organspende von der Politik diskutiert. Ein Entwurf sieht die Einführung einer doppelten Widerspruchslösung vor. Das bedeutet, dass jeder Bürger als potentieller Spender in Frage kommt, wenn er nicht zu Lebzeiten ausdrücklich einer Organentnahme nach seinem Tod widersprochen hat. Ein anderer Vorschlag beruht auf einer ausdrücklichen Zustimmung zur Organspende. 

Daniel Caroppo

Pressesprecher für Hessen
 

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