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Krankenstand in Bremen deutlich gesunken

Bremen, 5. August 2021. In Bremen und Bremerhaven ist im ersten Halbjahr 2021 der krankheitsbedingte Arbeitsausfall deutlich um 0,7 Prozentpunkte zurückgegangen. Der Krankenstand im Bundesland sank auf 3,6 Prozent und lag damit leicht um 0,1 Prozentpunkte unter Bundesniveau. Das bedeutet, dass an jedem Tag des ersten Halbjahrs 36 von 1.000 DAK-versicherten Beschäftigten krankheitsbedingt ausfielen. In Berufen, in denen die Teams vermehrt im Homeoffice arbeiten konnten, war der Rückgang an Fehltagen im Durchschnitt deutlicher als in Berufen, die eine hohe Präsenz am Arbeitsplatz erfordern. Es resultierten 69 Prozent weniger Fehltage wegen Atemwegserkrankungen. Bei medizinischen und pflegerischen Berufen gab es hingegen mehr Fehltage als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs.

Laut Studie der DAK-Gesundheit hatten die Beschäftigten im ersten Halbjahr 2021 insgesamt rund 15 Prozent weniger Fehltage als im Vorjahreszeitraum. Einen großen Rückgang an Fehltagen gab es bei Beschäftigten in lehrenden oder ausbildenden Berufen mit fast 40 Prozent. Ebenfalls gesunken sind die Ausfalltage bei Beschäftigten in Berufen der Erziehung und Hauswirtschaft sowie in Tätigkeiten der Finanzdienstleistungen, des Rechnungswesens und der Steuerberatung. „Homeoffice und verstärkte Hygienemaßnahmen sind nicht immer angenehm, haben sich jedoch positiv auf den Krankenstand ausgewirkt. Das ist klar erkennbar“, sagt Jens Juncker, Leiter der DAK-Landesvertretung des Bundeslandes Bremen. Selbst bei Beschäftigten in Verkaufsberufen waren es 2,5 Prozent weniger Fehltage. „Wo die Abstandsregeln nicht oder nur schwer einzuhalten sind, können sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer deutlich weniger vor Infektionen schützen.“

Weniger Atemwegsinfektionen und mehr Psych-Fehltage
Für die Studie hat das Berliner IGES Institut Daten von mehr als 13.000 bei der DAK-Gesundheit versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Bundesland Bremen ausgewertet.  Eingegangen sind alle Fehlzeiten aus der Zeit von Januar bis einschließlich Juni 2021, für die eine Krankmeldung an die Kasse geschickt wurde. Demnach gab es 69 Prozent weniger Krankentage auf Grund von Atemwegserkrankungen, wie Sinusitis oder Bronchitis. „Hier wird deutlich, wie Abstands- und Hygieneregeln nicht nur vor Corona schützen. Auch gewöhnliche Erkältungserreger werden seltener übertragen“, bewertet Juncker diese Entwicklung. Die meisten Fehltage wurden wegen Rückenleiden oder anderer Muskel-Skelett-Probleme verzeichnet. Ihr Anteil am Krankenstand betrug 23,4 Prozent, die Fehltage gingen gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht zurück.

Dicht dahinter folgten mit 23,1 Prozent die psychischen Erkrankungen. Sie lagen mit rund 153 Fehltagen je 100 Versicherte knapp 60 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau vom 1. Halbjahr 2019. Auch im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres war eine Steigerung von vier Prozent zu verzeichnen. „Während der Pandemie ist eine zunehmende psychische Belastung festzustellen, die sich mit allen ihren Begleiterscheinungen direkt auf das Krankheitsgeschehen und damit auf den Krankenstand auswirkt. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.“ Jens Juncker sieht die Bestrebungen der Politik positiv, für chronisch psychisch Erkrankte besondere Versorgungsformen zu fördern. „Für Menschen mit Depressionen sind strukturierte Behandlungsprogramme in Vorbereitung. Diese sollen möglichst rasch etabliert werden.“

Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse in Deutschland. Ihr sind Studien und Forschungen besonders wichtig.

Die wichtigsten Diagnosen mit ihrem Anteil am Krankenstand:

Erstes Halbjahr 2021

Erstes Halbjahr 2020

1. Muskel-Skelett-System (23,4 Prozent)

1. Muskel-Skelett-System (21,6 Prozent)

2. Psychische Erkrankungen (23,1 Prozent)

2. Psychische Erkrankungen (18,1 Prozent)

3. Verletzungen und Vergiftungen (11,2 Prozent)

3. Atmungssystem (13,6 Prozent)

4. Unspezifische Symptome (6,5 Prozent) 

4. Verletzungen und Vergiftungen (12 Prozent)

5. Atmungssystem (5,3 Prozent) 

5.   Infektionen (4,9 Prozent)

6.  Nervensystem, Augen, Ohren (4,8 Prozent)

6. Unspezifische Symptome (4,8 Prozent)

7. Kreislaufsystem (4,8 Prozent) 

7. Verdauungssystem (4,6 Prozent)

8. Verdauungssystem (4,5 Prozent)

8.Äußere Ursachen und Faktoren (4,2 Prozent)

9. Neubildungen (4,1 Prozent)

9. Nervensystem, Augen, Ohren (4,0 Prozent)

10. Infektionen (2,7 Prozent)

10. Kreislaufsystem (3,5 Prozent)


Anke Eschweiler

Pressesprecherin für Nordrhein-Westfalen

Bild zum Download / Credit: DAK-Gesundheit