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Verstopfung: So kommt der Darm wieder in Schwung

Verstopfung: Kind mit Kuscheltier im Arm zieht das T-Shirt hoch und zeigt seinen nackten Bauch.

Ungewohntes Essen, eine neue Umgebung, Stress – äußere Veränderungen führen bei vielen Menschen dazu, dass der Darm streikt. Meist regeneriert sich eine Verstopfung nach ein paar Tagen von selbst. Hält sie länger als zwei Wochen an, sollten Sie die Ursache abklären lassen:

Symptome: Wie erkenne ich eine Verstopfung?

Kommt es zu weniger als drei Stuhlgängen pro Woche, die mit langem Pressen einhergehen, sprechen Mediziner von einer Verstopfung. In vielen Fällen begleiten Völlegefühl, Blähungen und das ständige Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung die Beschwerden. Die Menge des Stuhlgangs ist ungewöhnlich klein und hart, was zu Schmerzen und kleinen Verletzungen im Analbereich führen kann. Das lange Pressen begünstigt außerdem die Entstehung von Hämorrhoiden. Betroffene fühlen sich insgesamt unwohl und ziehen sich dadurch häufig aus dem sozialen Leben zurück.

Ursachen: Wodurch entsteht eine Verstopfung?

Ein häufiger Grund für eine kurzfristige Verstopfung sind Reisen: Nervosität vor dem Abflug, fremdartige Speisen und ungewohnte Toiletten sorgen bei vielen Menschen dafür, dass der Darm streikt. Treten Verstopfungen dagegen öfter oder immer wieder auf, kann die Ernährungsweise schuld sein: Viele zucker- und weißmehlhaltige Produkte sowie wenig ballaststoffhaltige Lebensmittel führen langfristig dazu, dass der Darm träge wird. Aber auch die Einnahme bestimmter Medikamente wie Antidepressiva oder Eisenpräparate beeinflusst die Verdauung – und kann zu Verstopfung führen.
Bei Frauen begünstigen zudem hormonelle Schwankungen während der Schwangerschaft, der Regelblutung oder der Wechseljahre die Entstehung von Verdauungsproblemen.

Anhaltende oder wiederkehrende Verstopfungen können jedoch auch ein Hinweis auf eine Darmerkrankung wie Morbus Crohn, einen Reizdarm oder sogar Darmkrebs sein. Lassen Sie die Beschwerden daher immer abklären.

Therapie – was hilft bei Verstopfung?

Darmspiegelung

Um die richtige Behandlung für sich zu finden, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt der Ursache Ihrer Beschwerden auf den Grund gehen. Teilen Sie ihm dazu ehrlich mit, wie Ihre Ernährungs- und Lebensgewohnheiten sind und wie hoch Ihr Stresspegel ist. Eine schrittweise Umstellung von einer ballaststoffarmen auf eine ballaststoffreiche Kost löst Verstopfungen in vielen Fällen bereits auf. Wer unter dauerndem Stress leidet, sollte diesen gezielt abbauen. Entspannungs- und Atemübungen sowie Yoga helfen dabei – und entspannen auch den Darm. Bewegung ist ebenfalls ein wichtiger Punkt: Mindestens eine halbe Stunde am Tag ist notwendig, um die Verdauung anzuregen – schon ein Spaziergang nach dem Essen kann Wunder wirken.

Um eine Verstopfung zu lösen, helfen auch natürliche Mittel wie Leinsamenschalen oder Flohsamen. Sie quellen im Darm auf und regen so die Verdauung an. Trinken Sie jedoch ausreichend dazu!

Bessern sich die Beschwerden durch diese Veränderungen nicht, kann der Arzt durch eine Darmspiegelung eventuelle Erkrankungen des Darms erkennen. Die DAK-Gesundheit übernimmt die Kosten für die Untersuchung.

Vorbeugung: Wie kann ich mich schützen?

Wer auf ein paar Dinge achtet, kann verhindern, dass überhaupt eine Verstopfung entsteht:

Stehen Sie während der Arbeitszeit mindestens einmal pro Stunde auf – der Weg zum Drucker, eine Absprache mit dem Kollegen oder Telefonate im Stehen sind einfache Möglichkeiten.

  • Kauen Sie gründlich – das regt die Verdauung an.
  • Probieren Sie Gemüse, gegart und roh. In Olivenöl gegartes Gemüse lockert den Verdauungsbrei im Darm.
  • Trinken Sie möglichst Wasser oder ungesüßten Tee.
  • Essen Sie Lebensmittel mit normalem Fettgehalt, keine Light-Produkte, keine fettarmen Lebensmittel.  Zu wenig Fett kann Verstopfungen fördern.
  • Trinken Sie weder zu wenig noch zu viel. Beides kann Verstopfung fördern. Zu wenig ist weniger als 1 Liter. Entwickeln Sie ein Gefühl für Ihren Bedarf an Flüssigkeit und wann zu viel Wasser Sie belastet. Sind es 1,5 oder 2 Liter?
  • Regen Sie ihre Verdauung mit Quendel- oder Thymiantee an.
  • Treiben Sie Sport – idealerweise mindestens dreimal pro Woche.
  • Kochen Sie mit frischen und natürlichen Zutaten, meiden Sie verarbeitete Lebensmittel.
  • Halten Sie möglichst feste Essenszeiten ein – die Regelmäßigkeit fördert die Verdauungstätigkeit.

Tipps – was sollte ich noch beachten?

  • Gehen Sie Ihrem Stuhldrang immer so schnell wie möglich nach, statt ihn auf später zu verschieben. Das verschlimmert die Probleme nur.
  • Verzichten Sie möglichst auf Abführmittel – sie können der Verdauung langfristig schaden. Wenn es gar nicht anders geht, immer nur kurzfristig einnehmen.
  • Beginnen Sie den Tag mit einem Glas lauwarmem Wasser – das bringt die Verdauung in Schwung.
  • Ersetzen Sie Chips durch eine Handvoll Trockenfrüchte – das ist nicht nur gesünder, sondern beugt auch Verstopfung vor.
  • Je ein Teelöffel Olivenöl am Morgen und am Abend erleichtert den Stuhlgang.
Aktualisiert am:
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