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Im Auftrag der DAK-Gesundheit untersuchte die Universität Bielefeld umfassend die Gesundheitssituation der Kinder und Jugendlichen. Was sind die häufigsten Erkrankungen bei Jungen und Mädchen? Wie viele Kinder sind chronisch krank? Wie hoch sind die Ausgaben durch die Behandlungen? Wie oft haben Kinder und Eltern die gleichen Krankheiten? Welchen Anteil haben Elternhaus und Bildungsgrad der Eltern am Gesundheitsrisiko der Kinder? Unsere repräsentative Studie gibt Antworten anhand von Abrechnungs- und Versorgungsdaten und liefert erstmals systematische Analysen zum Zusammenhang von Eltern- und Kindergesundheit.
"Wir leisten mit dem Report Pionierarbeit und machen uns stark für Kindergesundheit", sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. "Wir wollen die gesundheitliche Situation von Kindern besser verstehen und sie verstärkt in die politische Diskussion rücken." Bislang fehlte eine vollständige Bestandsaufnahme zur Kindergesundheit auf Basis von Abrechnungsdaten einer großen bundesweit tätigen Krankenkasse. Unser Kinder- und Jugendreport mit dem Schwerpunkt Familiengesundheit schließt diese Lücke.
Die DAK-Studie zeigt klare Zusammenhänge zwischen dem Bildungsstatus der Eltern und dem körperlichen und seelischen Gesundheitszustand ihrer Kinder. Ferner wird der Einfluss des sozioökonomischen Familienhintergrundes auf die Art der Gesundheitsversorgung beleuchtet. „Wenn das Elternhaus krank macht, hängt die Diagnose der Kinder oft mit dem Lebensstil von Mutter oder Vater zusammen“, sagt Andreas Storm. „Die gesundheitliche Ungleichheit zwischen den Familien ist größer als gedacht. Es gibt nachweislich erhöhte Risiken für benachteiligte Kinder.“
Drei Beispiele aus dem Report: Kinder von Eltern ohne Ausbildungsabschluss sind im Alter zwischen fünf und neun Jahren bis zu 2,5-mal häufiger von Fettleibigkeit betroffen als Kinder von Akademikereltern. Bei Zahnkaries gibt es in bildungsarmen Familien laut Studie 2,8-mal so viele Fälle wie beim Nachwuchs von Akademikern. Der Anteil von psychischen Erkrankungen ist bei Kindern aus Suchtelternhäusern stark erhöht – Depressionen etwa treten um 80 Prozent, ADHS um 70 Prozent häufiger auf als bei unbelasteten Kindern.
Die Wissenschaftler konnten auf DAK-Versicherungsdaten von fast 600.000 Kindern und 430.000 Eltern zurückgreifen. Diese ungewöhnlich hohe Datenbasis erlaubte eine umfassende Datenerhebung, die zu repräsentativen Ergebnissen für alle 13,4 Millionen Jungen und Mädchen in Deutschland führte. So erklärt Professor Dr. Wolfgang Greiner von der Universität Bielefeld als Studienleiter: "Mit dem Kinder- und Jugendreport liegen erstmals belastbare Analysen zur Wahrscheinlichkeit von Erkrankungen im Kindesalter vor, wenn parallel auch die Eltern erkrankt sind."
Ergänzt wird der Report durch Ergebnisse aus der vom Robert Koch-Institut durchgeführten KiGGS-Studie und den Ergebnissen einer repräsentativen Schülerbefragung im Rahmen unseres DAK-Präventionsradars durch das Kieler Institut für Gesundheits- und Therapieforschung (IFT-Nord).
Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte begrüßt unsere Studie und bestätigt einen großen Teil der Ergebnisse. "Wir erleben die unselige Allianz zwischen Bildungsarmut und Krankheitslast täglich in unseren Praxen", sagt Präsident Dr. Thomas Fischbach. "Die Studie der DAK-Gesundheit ist in der aktuellen politischen Diskussion sehr wichtig und hilfreich. Wir brauchen einen ganzheitlichen Ansatz, damit die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen geschützt wird. Deshalb unterstützen wir die Forderung nach einer Bildungsoffensive, um das Thema Gesundheit gezielt in die Schulen zu transportieren."
Auf Grundlage des Reportes wollen wir gemeinsam mit dem Verband die bestehende Versorgung von Kindern und Jugendlichen weiter optimieren. Wir werden parallel unsere Prävention an Schulen intensivieren. So soll die Präventionskampagne "fit4future" mit der Cleven-Stiftung mit bislang 2.000 teilnehmenden Grundschulen und 600.000 Schüler ausgeweitet werden. Außerdem bieten wir für Eltern neue DAK Online-Coachings zu den Themen Ernährung und Fitness an.
Hier kommen Sie zur vollständigen Studie der DAK-Gesundheit: Kinder- und Jugendreport 2018 (PDF)