Direkt zum Inhalt

Kinder und Medien: So gelingt der richtige Umgang

Kinder und Medien: Zwei kleine Kinder spielen mit dem Tablet

Der Siegeszug der digitalen Medien ist unaufhaltsam. Kein Wunder: Digitale Tools erleichtern uns das Leben, machen Spaß und außerdem hält das Internet allerhand interessante Dinge parat – und das nicht nur für Erwachsene. Kinder wachsen mit den neuen Medien auf und verbringen häufig mehr Zeit vor dem Bildschirm als in Sportvereinen oder in der Natur. Gerade im frühen Kindesalter kann das Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit haben. Hier erklären wir, inwiefern ein zu hoher Medienkonsum für Kinder schädlich sein kann und wie du deinem Nachwuchs einen bewussten Umgang mit Medien vermitteln kannst.

Wie schädlich sind digitale Medien für Kinder?

Ein exzessiver Medienkonsum ist nicht gesund – das stellen wir im Alltag immer wieder fest, wenn uns vom vielen Scrollen der Kopf schmerzt oder nach einem Tag am PC die digitalen Buchstaben nur noch schwer zu erkennen sind. Dass zu viel Zeit am Bildschirm insbesondere Kindern nicht guttut, lässt sich auch mit Fakten belegen. So zeigt die BLIKK-Studie der Bundesregierung und des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, dass bei Kindern mit einer hohen Bildschirmzeit vermehrt Sprachentwicklungs- und Konzentrationsstörungen auftreten. Sie haben schlicht und einfach weniger Anlass, im „echten Leben“ aktiv zu kommunizieren und so ein Gefühl für Sprache zu entwickeln. Neben Sprachentwicklungs- und Konzentrationsstörungen birgt ein zu hoher Medienkonsum aber noch weitere Gefahren:
  • Augenbeschwerden: Bei zu viel Screentime ermüden die Augen – die Augenlinsen verlieren an Elastizität und es erfordert mehr Anstrengung, Dinge in der Nähe scharf zu sehen. Symptome wie Augenrötung, trockene Augen und unscharfes Sehen sind die Folge.
  • Hyperaktivität: Kinder sind noch nicht in der Lage, eine große Menge an Reizen zu verarbeiten. Das gilt gerade für visuelle Reize. Studien zeigen: Je mehr Medien Kinder konsumieren, desto mehr ADHS-Symptome weisen sie später auf.
  • Bewegungsmangel: Wer viel vor dem Bildschirm sitzt, bewegt sich wenig. Daraus können  körperliche Fitness-Einschränkungen und Gewichtsprobleme entstehen, die später sogar Erkrankungen wie Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen nach sich ziehen können.
  • Schlafstörungen: Wer bis in die Nacht hinein zockt oder fernsieht, büßt mitunter die für die Erholung wichtigen Traumphasen ein oder kann allgemein Probleme mit dem Einschlafen  bekommen.
  • Defizitäre Hirnentwicklung: Kinder benötigen für eine optimale Hirnentwicklung die direkte Interaktion mit Objekten. Es genügt nicht, in einem Video zu sehen, wie ein Gegenstand herunterfällt – erst die Erfahrung aus erster Hand führt zu echten, sich im Hirn verankernden Erkenntnissen.
  • Onlinesucht: Wer den kritischen und bewussten Umgang mit digitalen Medien nicht erlernt, kann später eine Internet- oder Onlinesucht entwickeln.

Der bewusste Umgang mit Medien

Doch bis zur Onlinesucht lassen wir es nicht kommen! Und mit „wir“ sind die Eltern gemeint. Für einen maßvollen und sicheren Umgang mit Medien ist es vor allem wichtig, als Vorbild voranzuschreiten, ein wachsames Auge auf den Medienkonsum deines Schützlings zu haben und – gemessen am Kindesalter – mehr oder weniger regulierend einzugreifen.

Tipps für ein ausgewogenes Onlineverhalten von Kindern:

  1. Das Internet erklären: Was heißt es, „online“ zu sein? Wie nutze ich Suchmaschinen? Was sind Chats und Foren? Je mehr Infos dein Kind mit auf den Weg bekommt, desto sicherer gelingt der Start ins World Wide Web.
  2. Screentime begrenzen: Achte darauf, dass dein Kind nicht medial überlastet. Zocken und wahlloses Herumsurfen können anhand von festgelegten Bildschirm-Zeiten gezielt eingedämmt werden. Mehr dazu findest du im Unterpunkt „Die Bildschirmzeit gemessen am Alter“.
  3. Vorbild sein: Lege selbst ein maßvolles Nutzungsverhalten an den Tag, um deinem Kind mit gutem Beispiel voranzugehen.
  4. Kindersicherungen: Jugendschutzfilter, Schutzsoftware, Sicherheits-Apps – kümmere dich um entsprechende Anwendungen, um dein Kind vor Gefahren und dich selbst vor ungewollten In-App-Käufen zu schützen.
  5. Gefahren erläutern: Kläre über Gefahren wie illegale Inhalte, Geldfallen oder dubiose Spamnachrichten auf. Stehe deinem Kind dabei jederzeit als vertrauensvolle Ansprechperson zur Seite, ohne es heimlich zu kontrollieren.
  6. Kommunikation: Sprich mit deinem Kind über Apps oder Seiten, die ihm gefallen und beurteile individuell, ob sie geeignet sind oder nicht. Dadurch, dass du ihm erklärst, warum manche Inhalte okay sind und andere nicht, lernt es mehr als durch rigorose Verbote. Zudem wird euer Vertrauensverhältnis gestärkt.
  7. Selbstvertrauen schenken: Ab einem gewissen Alter kannst Du die Internetzeit deines Kindes unmöglich vollständig im Blick haben. Schenke ihm daher dein Vertrauen, stärke somit sein Selbstbewusstsein und begleite es dabei, kritisch mit Inhalten und seiner Screentime umzugehen.

Der richtige Zeitpunkt für Handy und Co.

Apropos Vertrauen: Wann ist eigentlich die Zeit reif für das eigene Handy oder Tablet? Hier bietet sich das Befolgen der sogenannten 3-6-9-12-Regel an, die die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt. Das bedeutet: Keine Bildschirmmedien vor 3 Jahren, keine Spielekonsole vor 6 Jahren, kein Smartphone vor 9 Jahren und keine unbeaufsichtigte Computer- und Internetnutzung vor 12 Jahren. Doch sobald dein Kind Spielekonsole, Smartphone oder Tablet sein Eigen nennt, gilt es ein Auge auf die konsumierten Inhalte sowie die tatsächliche Screentime zu werfen. Im Folgenden geben wir Aufschluss darüber, wie viel Zeit vor dem Bildschirm für Kinder je nach Alter gesundheitlich unbedenklich ist.


Die Bildschirmzeit gemessen am Alter

  • Unter 3 Jahre: Kleinkinder gehören nicht vor den Fernseher, denn sie sind von den vielen Reizen und schnellen Schnitten schnell überfordert. Ausnahmen bilden altersgerechte DVDs und Sendungen.
  • 3 bis 5 Jahre: In Begleitung von Erwachsenen können Kinder in diesem Alter bis zu 30 Minuten vor dem Bildschirm verbringen. Die Inhalte sollten aber altersgerecht sein.
  • 6 bis 9 Jahre: Fünf Stunden Bildschirmzeit pro Woche lautet die Devise.
  • 10 bis 12 Jahre: Bis zu 10 Stunden pro Woche. Die Alarmglocken sollten allerdings spätestens ab ca. 20 Stunden pro Woche läuten.

Kinder und Social Media

YouTube, Snapchat, TikTok oder Instagram:  In der Regel wird vom jeweiligen Anbieter ein Mindestalter von 13 Jahren empfohlen, Kinder kommen jedoch häufig schon viel früher in Berührung mit Social Media. Dabei tauchen sie in die zum Teil aufgehübschten Lebensrealitäten anderer ein und gewähren selbst den einen oder anderen Einblick. Neben verzerrten Idealbildern und Weltanschauungen lauert auf solchen Plattformen reichlich Beleidigungs- und Mobbing-Potenzial. Das sollte man als Elternteil auf dem Schirm haben und sich mit den einzelnen Plattformen auseinandersetzen. Richte die Accounts am besten gemeinsam mit deinem Kind ein, setze dich mit den Sicherheitseinstellungen auseinander und sorge beispielsweise dafür, dass nur Freunde Einsicht in Posts und Profile haben. Vermeide dabei, dein Kind zu überwachen – zumal Verbote eher noch zu unerwünschtem Verhalten anspornen. Stell dich einfach als Ansprechpartner zur Verfügung, erläutere die Risiken, erkläre ihm, welche Inhalte es teilen kann und welche nicht, und zeige Wege auf, wie man mit missgünstigen oder beleidigenden Verbalattacken umgehen kann. Wichtig ist, dass dein Kind weiß, dass es bei Problemen immer zu dir kommen kann.

DAK AktivBonus Junior

Sichere dir 1.650 Euro für dein Kind

Fazit

Smartphone, Internet und Social Media sind untrennbar mit unserem täglichen Leben verwoben. Mit ein wenig Weitsicht und Durchhaltevermögen kannst du dafür sorgen, dass dein Kind keinen Screentime-Overload erlebt und sich vor allem an den positiven Seiten der digitalen Medien erfreuen kann. Und die gibt es allemal!

Quellenangaben

Updated on:
Telefonkontakt
040 325 325 555

Rund um die Uhr und zum Ortstarif