Fastenarten: 3 Varianten, um auf Essen zu verzichten

Bei einer Fastenkur verzichtet man für mehrere Tage nahezu komplett auf die Nahrungsaufnahme. Das kann hart sein – besonders die ersten drei Tage sind sehr schwer durchzuhalten. Wir zeigen auf, wie Sie es schaffen, und stellen drei Fasten-Arten vor.
Was passiert mit Geist und Körper beim Fasten?
Bereits nach 24 Stunden Fasten beginnt der Körper, die Fettreserven zur Energiegewinnung heranzuziehen – mangels Kohlenhydraten. Wenn man weniger als 500 Kalorien zu sich nimmt, kommt auch der Leberstoffwechsel in Schwung. „Der Nahrungsentzug senkt Blutfette und Blutdruck und befreit Muskeln und Leber von Fett. Man sollte aber auf keinen Fall eine Nulldiät machen, weil dann auch die Muskulatur abgebaut wird“, erklärt DAK-Expertin Silke Willms. Angeblich soll eine Fastenkur den Körper auch von schädlichen Schlacken befreien – dafür gibt es allerdings keinen wissenschaftlichen Beweis. Außerdem nimmt man aufgrund der niedrigen Kalorienzufuhr natürlich ordentlich ab. Auch seelisch soll das Fasten einiges verändern – und zwar zum Positiven: Viele Menschen fühlen sich besser, sind euphorisch und gut gelaunt.
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Drei Fastenarten im Überblick
Fasten nach der Mayr-Kur
Die Mayr-Kur wird auch als Milch-Semmel-Kur bezeichnet. Täglich nimmt man drei altbackene Brötchen und einen halben Liter Milch zu sich (für Menschen, die Milch nicht vertragen, eignet sich Mandelmilch, Molke oder Dickmilch). Die Brötchen zerbröselt man in kleine Stücke, von denen man morgens, mittags und abends isst. Und zwar ganz langsam. Jedes einzelne Teil wird so lang gekaut, bis es fast flüssig ist. Dann nimmt man einen Löffel Milch dazu, kaut alles wieder gründlich durch und darf es schließlich schlucken. So erzieht man sich neben der Aufnahme von Nährstoffen zum bewussten, ruhigen Essen und gründlichen Kauen.
Wichtig ist, darüber hinaus täglich drei Liter Wasser oder Kräutertee zu trinken. Außerdem notwendig: den Darm mit einer Bittersalzmischung jeden Morgen leeren. Die Milch ist während der Kur neben dem Brötchen das wichtigste Element. Sie enthält alle wesentlichen Nähr- und Mineralstoffe, Fett- und Aminosäuren – und kann so auch Fastenkrisen vorbeugen. Das altbackene Brötchen trainiert die Kaumuskulatur und die Speicheldrüsen. Außerdem hilft es, die Milch, die ja als Lebensmittel konsumiert wird, zu essen und nicht zu trinken.
Fasten nach der Buchinger-Kur
Fasten nach Hildegard von Bingen
Diese Heilfastenkur besteht aus drei Stufen. Auch hier wird der Darm vor dem Start komplett gereinigt. In der ersten Phase nimmt man drei Mahlzeiten am Tag zu sich, die aus Obst, Gemüse und Dinkelprodukten bestehen – und zwar ausschließlich. Warum ausgerechnet Dinkel? Das Getreide soll den Kreislauf in Schwung bringen und die Durchblutung fördern. In Phase zwei ist Abwechselung angesagt. An einem Tag essen und trinken Sie wie in Phase eins, tags darauf löffeln Sie zweimal täglich eine Gemüse-Kräutersuppe und trinken Fencheltee. Wenn man Stufe drei erreicht hat, ersetzt man die feste Nahrung komplett durch Flüssigkeiten. Der Ernährungsplan besteht dann nur noch aus Kräutertees, Obstsäften, Dinkelkaffee und Gemüsesuppen.
Bevor man sich für eine Fastenkur entscheidet, sollte man immer Rücksprache mit seinem Arzt halten. Denn nicht für jeden ist die eingeschränkte Form der Nahrungsaufnahme auch wirklich geeignet, vor allem wenn man unter bestimmten Krankheiten leidet.
Grundregeln für jede Fastenkur
Was vor dem Fasten gilt, zählt auch für das Fastenbrechen. Auch wenn man nach dem Fasten noch so viel Lust auf eine deftige Mahlzeit hat, muss sich der Organismus erst wieder ganz langsam an feste Speisen gewöhnen. Daher ist es wichtig, mit leicht verdaulichen, gut gekochten Lebensmitteln zu beginnen – und zwar für mindestens drei Tage.
Fachbereich der DAK-Gesundheit
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