Binge Drinking: Gefahren durch exzessiven Alkoholkonsum

Eine Partynacht mit dem Freundeskreis, ein Karnevalsfest oder die gesellige Weihnachtsfeier: Die Events, an denen Alkohol fließt, sind zahlreich – und plötzlich wird aus dem einen Glas doch einiges mehr. War das jetzt „nur“ ein bisschen über die Stränge schlagen oder schon Binge Drinking? Erfahre, was genau hinter dem Begriff Binge Drinking steckt, was der Unterschied zu „Komasaufen“ ist, welche Risiken und Gefahren mit dem exzessiven Trinkverhalten verbunden sind und was du tun kannst, wenn du dir Sorgen um deinen Alkoholkonsum machst.
Was ist Binge Drinking?
In Zahlen gesprochen heißt das, dass du bei einer bestimmten Trinkgelegenheit, etwa einer Geburtstagsfeier oder beim Ausgehen etwa fünf oder mehr alkoholische Getränke konsumierst und dies mindestens einmal im Monat. Negative Folgen wie Filmrisse , Alkoholvergiftungen, Unfälle und Verletzungen sowie organische Schäden können mit dem Binge Drinking einhergehen.
Auch der Begriff Komasaufen wird im Zusammenhang mit verstärktem Alkoholkonsum oft verwendet. Dies beschreibt aber eher ein extrem starkes Rauschtrinken, bei dem Jugendliche oder Erwachsene so viel trinken, dass sie kaum noch ansprechbar sind oder sogar bewusstlos werden und im Krankenhaus behandelt werden müssen.
Rekordtief beim Rauschtrinken
2024 sank die Zahl der Klinikbehandlungen von Kindern und Jugendlichen wegen einer Alkoholvergiftung auf den niedrigsten Stand seit 25 Jahren. Das ergab eine Analyse des Statistischen Bundesamtes.
Betroffen waren insgesamt mehr Jungen als Mädchen. Zwar ging auch die Zahl der stationären Aufenthalte der 15- bis 19-Jährigen zurück, dennoch gilt diese Altersgruppe weiterhin als besonders gefährdet.
Prävention bleibt wichtig, auch weil die Dunkelziffer bei Alkoholmissbrauch von Experten als hoch eingeschätzt wird. Daher setzt auch die DAK ihre Präventionskampagne bunt statt blau fort.
Was sind die Gefahren von Binge Drinking?
Rauschtrinken kann einige negative Folgen mit sich bringen – bereits beim Trinken selbst sowie auf lange Sicht. Je mehr Alkohol du in kurzer Zeit trinkst, desto größer werden die Risiken für deine Gesundheit und deine Sicherheit.
Akute Gefahren des Alkoholexzesses sind zum Beispiel:
- Verletzungen: Wenn du stark betrunken bist, lassen Koordination und Reaktionsvermögen nach. Du stolperst schneller, stürzt oder verletzt dich beim Feiern, weil du Gefahren schlechter einschätzen kannst.
- Erfrierungen: Klingt erstmal seltsam, aber ist sehr real: Wenn du stark betrunken bist, merkst du Kälte oft viel später oder kannst sogar draußen einschlafen. Alkohol erweitert die Blutgefäße in der Haut, dadurch gibst du schneller Wärme nach außen ab und kühlst insgesamt aus.
- Alkoholvergiftung : Vor allem bei hochprozentigen Getränken oder vielen Shots in kurzer Zeit kann der Alkoholspiegel im Blut lebensgefährlich ansteigen. Typische Warnzeichen sind Übelkeit, Bewusstseinsstörungen, langsame Atmung oder Bewusstlosigkeit.
- Ersticken: Im starken Rausch kann der Husten- und Würgereflex nachlassen. Erbrichst du dich im Liegen, besteht die Gefahr, am eigenen Erbrochenen zu ersticken.
- Verkehrsunfälle: Wer sich betrunken hinter das Steuer setzt, gefährdet sein eigenes Leben sowie das Leben anderer. Der Alkohol fördert riskantes Verhalten und nimmt zeitgleich die Kontrolle.
- Gewalttaten: Die Hemmschwelle sinkt, wenn der Alkoholkonsum steigt – dies kann dazu führen, dass Streitigkeiten schneller eskalieren.
Langfristige Folgen des Rauschtrinkens können sein:
- Gesundheitsschäden: Wiederholtes Binge Drinking kann Organe wie Leber, Herz oder die Bauchspeicheldrüse schädigen. Entzündungen, Bluthochdruck und andere körperliche Erkrankungen werden wahrscheinlicher.
- Geistige Beeinträchtigungen: Häufige Rauschtrink-Episoden können das Gedächtnis und die Konzentration negativ beeinträchtigen.
- Alkoholabhängigkeit: Wer regelmäßig viel trinkt, gewöhnt Körper und Psyche an hohe Alkoholmengen. Das Risiko, eine Alkoholabhängigkeit zu entwickeln, nimmt zu – mit Folgen für Beziehungen, Arbeit, Ausbildung und Alltag.
Zigaretten und Alkohol adé!
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Was hilft bei einem Alkoholproblem?
Ein Alkoholproblem entwickelt sich oft schleichend. Umso wichtiger ist es, genau hinzuschauen, dein Trinkverhalten zu hinterfragen und dir frühzeitig Unterstützung zu holen. Du musst da nicht allein durch, es gibt viele Stellen, die dir vertraulich helfen.
Was du selbst tun kannst:
- Ehrlich zu dir selbst sein: Überlege dir, wie oft und wie viel du trinkst, ob du Kontrollverluste erlebst oder dir dein Konsum im Alltag Probleme macht.
- Grenzen festlegen: Nimm dir alkoholfreie Tage pro Woche vor und setze eine Obergrenze für Drinks fest.
- Trinkverhalten beobachten: Ein Trinktagebuch kann dir helfen, Muster zu erkennen und Erfolge beim Verzicht festzuhalten.
Hole dir Unterstützung:
- Mit vertrauten Menschen sprechen: Rede mit deinen Freundinnen, Freunden oder deiner Familie darüber, wie es dir geht und wo du Probleme siehst. Frage sie nach ihrer ehrlichen Einschätzung.
- Hausärztin oder Hausarzt ansprechen: Medizinisches Fachpersonal kann mit dir einschätzen, wie riskant dein Konsum ist, körperliche Folgen abklären und dir passende Hilfsangebote empfehlen.
- Suchtberatungsstellen nutzen: Dort bekommst du anonym und kostenfrei Beratung sowie Informationen zu verschiedenen Therapiemöglichkeiten.
- Präventionskurse nutzen: Alkoholentwöhnungskurse können helfen, eine mögliche Sucht zu erkennen und diese zu bekämpfen. Das Beste: Die DAK beteiligt sich an den Kosten. Tipp: Erfahre, wie Alkoholverzicht auf deinen Körper wirkt.
Häufige Fragen zum Thema Binge Drinking
Wer ist besonders von Binge Drinking betroffen?
Rauschtrinken kommt in allen Altersgruppen vor, ist aber stark bei jungen Erwachsenen verbreitet. Männer neigen eher zum Binge Drinking als Frauen.
Woran merke ich, dass mein Alkoholkonsum problematisch wird?
Warnsignale sind zum Beispiel, wenn du dein Trinkverhalten verheimlichst, immer öfter die Kontrolle verlierst, trotz schlechter Erfahrungen weitermachst oder Alkohol nutzt, um Stress, Ärger oder Sorgen „wegzutrinken“. Spätestens wenn dein Alltag, deine Gesundheit oder Beziehungen darunter leiden, ist es Zeit, genau hinzuschauen.
Was kann ich tun, wenn der Freundeskreis regelmäßig Binge Drinking betreibt?
Sprich in einem ruhigen Moment deine Bedenken an, schildere deine Sorge ohne Vorwürfe und biete Unterstützung an. Du kannst Informationen zu Beratungsstellen weitergeben oder anbieten, gemeinsam hinzugehen.
Fachbereich der DAK-Gesundheit




