Warum immer mehr Menschen schlecht hören
Die Menschen in Deutschland hören immer schlechter. Inzwischen leiden schon rund 16 Millionen unter Hörschäden. Wir erklären, warum das so ist und was ihr tun könnt, um eure Ohren zu schützen.
Schlecht hören ist keine Frage des Alters
Etwa 16 Millionen Menschen in Deutschland haben mehr oder weniger stark ausgeprägte Probleme mit dem Hören und der Trend geht klar nach oben. Dabei sind es nicht nur die Älteren, denen das Hören zunehmend schwerfällt. Denn schon jeder vierte Jugendliche hat Hörprobleme.
Die häufigste Ursache für Hörschäden sind der allgegenwärtige Lärm und Infektionskrankheiten. Sie können die Hörsinneszellen im Innenohr schleichend und irreparabel schädigen. Das Ohr unterscheidet schließlich nicht zwischen beruflich bedingtem Lärm in der Fabrikhalle, dem Heimwerken mit der lauten Bohrmaschine oder dem „angenehmen“ Lärm bei einem Konzert.
Musik und Motorsäge
Mediziner und Medizinerinnen sprechen bei dauerhafter Lärmeinwirkung von mindestens 85 Dezibel bereits von einem chronischen Lärmtrauma. Dies entspricht etwa der Lautstärke einer stark befahrenen Straße, einer Motorsäge oder eben lauter Musik aus dem Kopfhörer. Auch wer sich nur kurzzeitig Lärm über 120 Dezibel (zum Beispiel bei einem Konzertbesuch der lauteren Art) aussetzt, riskiert bereits ein akutes Trauma. Besonders schädlich können auch laute Knallgeräusche wie etwa von Böllern sein, die in Nähe des Ohres gezündet werden.
Egal wie angenehm oder unangenehm ihr also die Geräuschquelle empfindet: Für eure Ohren ist jedes laute Geräusch schädlich. Tückisch ist zudem, dass der Hörverlust meist schleichend und nicht von jetzt auf gleich eintritt. Aber wie kommt es überhaupt zum Nachlassen oder dem Verlust der Hörkraft?
Wenn Krach krank macht
In der sogenannten Hörschnecke im Innenohr befinden sich rund 20.000 sehr feine Sinneshärchen, die den Schall, der das Ohr erreicht, verstärken und in Nervensignale umwandeln. So wird aus dem Geräusch, das eine Klavierspielerin erzeugt, im Gehirn Musik. Die Sinneshärchen reagieren allerdings sehr empfindlich auf Belastungen. Bei geringer Lautstärke bewegen sie sich nur leicht wie Schilfgras im Wind.
Empfindliche Sinneshärchen
Bei großer Lautstärke wird aus dem Wind allerdings ein Sturm und die Härchen brauchen Zeit, um sich davon zu erholen. Wenn sie diese Zeit allerdings nicht haben, kann es sein, dass sie unwiederbringlich absterben. Die Folge ist dann im schlimmsten Fall Schwerhörigkeit. Dabei fallen im Lauf der Zeit immer mehr Frequenzbereiche aus. Zunächst ist es vielleicht nur ein Flüstern, das man nicht versteht, Konsonanten wie „K“, „L“ oder „S“ werden nicht mehr oder nur teilweise gehört, und bei Gesprächen versteht man Teile eines Gesprächs in normaler Lautstärke nur noch bedingt. All diese Einschränkungen beeinflussen die soziale Kommunikation massiv und werden von den Betroffenen oft als sehr belastend empfunden.
Hörprobleme: Wann gehe ich zum Arzt?
Wie kann ich meine Ohren schützen?
Zum Glück könnt ihr gegen Gehörschäden durch Lärm etwas tun und es gar nicht erst so weit kommen lassen.
- Leiser machen
Auch wenn laute Musik Spaß macht: Achtet gerade bei Kopfhörern darauf, den Geräuschpegel nicht zu hoch zu drehen. - Konzentration auf eine Geräuschquelle
Multitasking ist zwar beliebt, wer aber Gespräche, Musik und Straßenlärm miteinander kombiniert, stresst seine Ohren damit erheblich. - Abstand halten
Haltet, wenn es irgendwie geht, möglichst viel Abstand zu lauten Geräuschen. - Ohren zu!
Wenn das mit dem Abstand nicht klappt und der Lärm ohrenbetäubend ist, haltet euch fest die Ohren zu. - Schutz auf!
Setzt einen geeigneten Gehörschutz auf, wenn ihr regelmäßig mit Lärm zu tun habt und der Pegel euch zusetzt. Bereits Ohrstöpsel verringern die störenden Dezibel erheblich.
Unsere Leistungen für Kinder und Erwachsene
Dr. med. Susanne Bleich
Medizinerin bei der DAK-Gesundheit
Quellenangaben
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