Sonnenbrand: Kinderhaut braucht vielfachen Schutz
Was ist eigentlich ein Sonnenbrand?
Ein Sonnenbrand ist eine akute Entzündung der Haut, die etwa drei bis vier Stunden nach zu intensiver Sonnenbestrahlung auftritt. Bei Kindern kommt hinzu, dass sie durch die übermäßige Sonnenbestrahlung einen Sonnenstich oder eine Hitzeerschöpfung erleiden können. Denn der Körper verliert extrem viel Feuchtigkeit. Schon bei kleineren Verbrennungen besteht zudem die Gefahr einer bakteriellen Infektion. Bei Fieber: Immer zum Arzt!
Daran erkennst du einen Sonnenbrand
- Rötungen
- Schwellungen
- Gefühl von Hitze
- Spannungen
- berührungsempfindliche Haut
- Bläschenbildung (bitte nicht öffnen!)
- Kreislaufprobleme, Müdigkeit oder Fieber
So behandelst du einen Sonnenbrand richtig
Dein Baby oder Kleinkind hat einen Sonnenbrand erlitten? Geh mit ihm zum Kinderarzt! Wie gesagt, es handelt sich um eine echte Verbrennung.
So leistet du erste Hilfe: Gib deinem Kind reichlich zu trinken, denn es hat viel Flüssigkeit verloren.
Gegen die Verbrennung hilft am besten Kühlen. Aber Achtung: Verwende keine tiefgefrorenen Pads, sie führen im schlimmsten Fall zu Erfrierungen. Geeignet sind kühle Umschläge mit Kamillen-, Grün- oder Schwarztee. Diese Tees wirken entzündungshemmend und fördern die Wundheilung. Lass sie etwas länger ziehen als gewöhnlich und natürlich abkühlen!
Auch kalte Wickel mit Joghurt oder Quark helfen. Quark kühlt und versorgt die Haut durch seinen hohen Wasseranteil mit Feuchtigkeit. Die enthaltenen Probiotika wirken zudem heilend. Du kannst ein sauberes Leinen- oder Baumwolltuch damit fingerdick bestreichen. Lass die Umschläge mindestens 30 Minuten lang einwirken und erneuere sie, wenn der kühlende Effekt nachlässt. Lass den Quark nicht antrocknen und verwende diese Wickel nicht, wenn sich schon Blasen gebildet haben. Dann reizt die Milchsäure zusätzlich.
Kohl- oder Salatblätter haben eine ähnliche Wirkung. Sie ziehen die Hitze aus der Haut. Auch Gurke spendet Feuchtigkeit und kühlt. Spezielle Lotionen und Gels mit Aloe Vera oder Dexpanthenol beruhigen die Haut und wirken wundheilend. Achte auf Produkte, die für Kinder geeignet sind.
Nicht benutzen solltest du hingegen vermeintliche Hausmittel wie Mehl, Puder oder Öl. Sie erhöhen die Infektionsgefahr und trocknen die Haut aus. Ähnlich verhält es sich mit Fettsalben und Wärme. Öffne Brandblasen niemals selbst, denn sie schützen die verbrannten Stellen vor Infektionen. Außerdem sollte die geplagte Kinderhaut nicht zu schnell wieder der Sonne ausgesetzt werden.
Das passiert nach einem Sonnenbrand
Die obere Schicht der Haut erholt sich relativ schnell. Die tiefen Hautschichten jedoch erinnern sich an jeden Sonnenbrand – insbesondere dann, wenn die junge, noch dünne und pigmentarme Kinderhaut regelmäßig geschädigt wird. Im Laufe der Jahre kann daraus der so genannte schwarze Hautkrebs entstehen. Rund 100.000 Deutsche erkranken pro Jahr daran.
So viel Schutz muss sein!
Grundsätzlich sollten Kinder so wenig wie möglich der Sonne ausgesetzt werden. Die Faustregel lautet: je jünger das Kind, desto weniger direkte Sonnenbestrahlung. Babys gehören nicht in die Sonne. Lässt es sich nicht vermeiden, sollten Babys und Kleinkinder luftige Kleidung tragen und zusätzlich von einem Sonnenschirm mit UV-Schutz beschattet werden. Denn auch im Schatten kann man einen Sonnenbrand bekommen. Wichtig ist es, dass du die so genannten „Sonnenterrassen“, also Schultern, Knie und Fußrücken, bedeckst. Achte auf eine Kopfbedeckung, die Ohren und Nase beschattet sowie eine Sonnenbrille mit UV-Schutz.
Weitere Tipps zum Sonnenschutz:
- Verwende einen Sonnenschirm oder eine Strandmuschel.
- Meide die intensive Sonnenbestrahlung zwischen 11 und 15 Uhr.
- Achte auch im Auto auf Sonnenschutz, denn die Scheiben absorbieren die UV-Strahlen nicht.
- Bedenke, dass sich die Intensität der Sonneneinstrahlung bei Wind und bedecktem Himmel nur schwer einschätzen lässt und im Gebirge oder am Strand deutlich intensiver ist.
After-Sun-Lotion selbst gemacht
Du kannst – nicht nur bei einem Sonnenbrand – auch eine selbstgemachte Joghurt-Gurken-Lotion auf deine und die Haut deiner Kinder auftragen. Sie gibt der Haut verlorene Feuchtigkeit zurück, die enthaltenen Probiotika, B-Vitamine sowie die Mineralstoffe Kalium und Eisen bauen die Haut wieder auf.
So geht’s: Gurke gründlich waschen und halbieren, in einem Mixer zerkleinern, das Wasser abgießen und das Mus mit ein bis zwei Esslöffeln Naturjoghurt verrühren. Auftragen, ca. 20 Minuten einwirken lassen, mit einem Kosmetiktuch die Reste vorsichtig abwischen.
Du kannst auch nur das Weiche aus der Gurke auf die verbrannten Hautstellen auftragen und dort einwirken lassen.