Ernährung bei Akne

Die meisten trifft es in der Pubertät, aber auch Erwachsene können Akne bekommen. Was wenig bekannt ist: Akne muss kein Schicksal sein, denn mit der richtigen Ernährung lässt sich die gestresste Haut häufig beruhigen.
Kann die Ernährung Akne auslösen?
Hauptverursacher der Acne vulgaris, die die häufigste Form der Akne ist, sind männliche Geschlechtshormone, die Androgene. Auch der weibliche Körper produziert vor allem während der Pubertät Androgene. Diese regen die Talgdrüsen der Haut stark an und veranlassen gleichzeitig die Zellen im Talgdrüsengang, viel Hornmaterial zu bilden, wodurch dieser verstopft. Es entstehen Pickel und Mitesser – bei manchen nur vereinzelt, bei anderen großflächig auf Stirn, Kinn, Nase und Wangen.
Rund 90 Prozent aller Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren sind davon betroffen. „Als Mitauslöser der Entzündungen gelten Stress, Rauchen, Alkohol oder die falsche Ernährung“, erklärt Dr. Matthias Riedl, Facharzt für Innere Medizin und Ernährungsmedizin und bekannt aus der NDR-Reihe „Die Ernährungsdocs“.
Neben der häufigen Acne vulgaris gibt es noch weitere Formen von Akne:
Kosmetik-Akne (Acne cosmetica)
Diese Art der Akne entsteht durch übermäßigen Gebrauch von Kosmetika (zum Beispiel Lanolin, Vaseline, Natriumlaurylsulfat).Maligne Akne (Acne fulminans)
Neben schweren Hautveränderungen kann es zu Gelenkentzündungen, Leber- und Milzschwellungen und hohem Fieber kommen. Eine stationäre Behandlung kann notwendig sein.Mallorca-Akne (Frühjahrsakne, Sommerakne, Acne aestivalis)
Die sogenannte Mallorca-Akne entsteht durch intensive UV-Strahlung und/oder die Verwendung fetthaltiger Sonnenschutzmittel. Es kommt zu Rötungen, Pusteln oder Papeln in sonnenexponierten Arealen. Die Symptome klingen meist spontan ab, wenn die Haut nicht mehr der Sonne ausgesetzt wird.Mechanische Akne (Acne mechanica)
Bei dieser Form verschlimmert sich eine Acne vulgaris durch mechanische Irritationen wie zum Beispiel Scheuerreize durch Kragen, Riemen (zum Beispiel von Rucksäcken oder Helmen) oder Sitzmöbel (Stuhllehnen, Autositze).
Welche Ernährung hilft gegen Akne?
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Gibt es Nahrungsmittel, die der Akne entgegenwirken?
Ist eine vegetarische oder vegane Kost empfehlenswert?
Die fünf größten Akne-Mythen
Akne entsteht durch mangelnde Hygiene:
Falsch! Pickel entstehen durch eine übermäßige Produktion von Talg und Hornsubstanz.
- Zahnpasta hilft gegen Akne Falsch! Inhaltsstoffe wie Menthol oder Fluor können die Haut sogar reizen.
Sonne hilft gegen Akne
Falsch! Zu lange Sonnenbäder können eine Akne sogar erst auslösen.
Akne ist ansteckend
Falsch! Die Bakterien, die Entzündungen hervorrufen, kommen auf jeder menschlichen Haut vor.
Ursache der Akne ist eine falsche Ernährung
Falsch! Ursache ist die vermehrte Talgproduktion. Aber: Der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel kann in manchen Fällen die Akne lindern.
Unsere Ernährungstipps bei Akne
Lebensmittel | Empfehlenswert | Nicht empfehlenswert |
Brot, Getreide und Beilagen wie Nudeln, Kartoffeln, Reis (zwei handtellergroße Portionen pro Tag) | Vollkornbrot (bevorzugt aus Hafer, Dinkel, Roggen, Reis-, Maismehl), Müslis und (Pseudo-)Getreideprodukte aus Hafer, Dinkel, Buchweizen, Hirse, Amarant, Quinoa, Kartoffeln, Polenta, Reis, Reisnudeln, Maisnudeln, Asia-Glasnudeln, Buchweizennudeln (Soba) | Weißbrot, Toastbrot, Croissant, Knäckebrot, Zwieback, Weizen- und Milchbrötchen, Laugengebäck, Hartweizennudeln, Couscous, Bulgur, geschälter Reis, Pommes, Kroketten, Kartoffelbrei, Kartoffelpuffer, Pfannkuchen, Fast Food, Fertigprodukte |
Fette und Öle (ca. zwei EL pro Tag) | Leinöl, Weizenkeimöl, Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl | Schweine- und Gänseschmalz, Butterschmalz, Palmfett, Mayonnaise, Sonnenblumenöl, Distelöl |
Snacks und Knabbereien | Obst und Gemüse | Süßigkeiten, süße Backwaren, süße Milchprodukte, Eiscreme, Chips, Salzgebäck |
Obst (ein bis zwei Portionen pro Tag – eine große Handvoll reicht aus) | Apfel, Aprikose, Brombeeren, Clementine, Erdbeeren (frisch), Grapefruit, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Kiwi, Marille, Nektarine, Orange, Papaya, Pflaume, Pfirsich, Sauerkirschen, Stachelbeeren, Wassermelone, Zwetschge | In Maßen noch in Ordnung: Ananas, Banane, Birne, Honigmelone, Kaki (Sharon), Süßkirschen, Mango, Weintrauben Nicht: gezuckerte Obstkonserven und Obstmus, kandiertes Trockenobst |
Gemüse (dreimal zwei Handvoll pro Tag) | Alle Salatsorten, Salat mit Löwenzahn, Blätter von Rote Bete, Kohlrabi, Möhrengrün in Smoothies, Bohnen, Linsen, Erbsen, Möhre, Gurke, Fenchel, Artischocke, Spinat, Zucchini, alle Kohlarten, Radieschen, Spargel, Sauerkraut, Pilze | In Maßen: Tiefkühlgemüse mit Butter oder Sahne Nicht: Sojabohnen, -sprossen |
Nüsse und Samen (ca. 20 g pro Tag = eine kleine Handvoll) | Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, Lein-, Flohsamen, Cashewkerne, Macadamianüsse, Pinienkerne, Kürbiskerne und Sonnenblumenkerne | Erdnüsse und gesalzene Nüsse |
Fisch und Meeresfrüchte | Aal, Forelle, Heilbutt, Hering, Kabeljau, Karpfen, Lachs, Makrele, Sardine/Sardellen, Scholle, Seezunge, Steinbutt, Thunfisch; Schalentiere wie Flusskrebs, Garnele, Hummer, Shrimps, Krabben | Fisch in Mayonnaise oder Sahne eingelegt |
Wurstwaren und Fleisch | in Maßen: Putenfleisch, -aufschnitt, Hühnerfleisch seltener: Rinderfilet, Kalbfleisch oder Wild, Corned Beef | Generell Schweinefleisch wie Schinkenspeck, Fleischkäse/Leberkäse, Nackenfleisch, Bauchspeck sowie Wurstwaren – ob Aufschnitt, Koch-, Grill-, Brat- oder Bockwurst, paniertes Fleisch |
Eier, Milch und Milchprodukte, Käse | Eier (maximal zwei pro Woche), Hafer-, Mandel-, Reis oder Kokosmilch als Kuhmilchersatz nach Auslassphase evtl. Schaf- oder Ziegenmilchprodukte (Joghurt, Käse) | Kuhmilch und -produkte; Pudding, Milchreis, Kakaozubereitungen |
Getränke (ca. zwei Liter pro Tag) | Wasser, ungezuckerter Tee – besonders Kräutertee (Brennnessel, Löwenzahn, Fenchel) und Basentee | Fruchtsaft, Softdrinks, Milchmixgetränke, Sojadrink, Kaffee, Alkohol |
Fachbereich der DAK-Gesundheit
