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Checkliste: Regelmäßige Untersuchungen bei Diabetes Typ 1

Ein strukturierter Behandlungsplan hilft, Spätfolgen von Diabetes Typ 1 zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten. Unsere Checkliste fasst die wichtigsten Untersuchungen zusammen.

Blutdruckkontrolle

  • Messung in der Arztpraxis 
  • gegebenenfalls Langzeit-Blutdruckmessung 
  • Bei dauerhaft erhöhten Werten erfolgen weitere Untersuchungen und gegebenenfalls die Überweisung an einen in der Diagnostik des Bluthochdrucks besonders qualifizierten Arzt oder eine entsprechende Ärztin. 
  • Steht die Diagnose Bluthochdruck fest, bespricht die Ärztin oder der Arzt mit Ihnen Maßnahmen zur Blutdrucksenkung. Dazu gehören zum Beispiel mehr Bewegung oder eine gesunde Ernährung. Er oder sie wird Sie auch über die Möglichkeit informieren, an einem Schulungsprogramm teilzunehmen. 
  • Wenn dies nicht ausreicht, um Ihren Blutdruck auf mittlere Werte zwischen 130 mmHg und 139 mmHg und diastolische Werte zwischen 80 mmHg und 89 mmHg zu senken, kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen Medikamente verschreiben.

Wie oft? 

  • vierteljährlich, mindestens aber einmal jährlich 
  • Bei Kindern ab 11 Jahren mindestens einmal jährlich

Häufige Fragen zum DMP Diabetes

Ablauf, Maßnahmen, Teilnahme: Hier finden Sie Informationen zum strukturierten Behandlungsprogramm.

Langzeit-Glukosewert (HbA1c)

Wird der gewünschte Wert (in der Regel kleiner oder gleich 7,5 Prozent oder 58 mmol/mol) nicht erreicht oder sind diabetische Komplikationen aufgetreten, kann Ihr Arzt Sie zur Mitbehandlung an einen diabetologisch besonders qualifizierten Arzt, eine entsprechende Ärztin oder an eine diabetologisch qualifizierte Klinik oder Einrichtung überweisen.

Wie oft? 

  • vierteljährlich, mindestens halbjährlich

Nierenfunktion

Die Ärztin oder der Arzt überprüft einmal jährlich die Konzentration des körpereigenen Eiweißes Albumin im Urin und die Filterleistung der Nieren. Bei einer Verschlechterung der Nierenleistung bespricht die Ärztin oder der Arzt mit Ihnen Maßnahmen, die eine weitere Verschlechterung der Nierenleistung verhindern können, wie z. B. eine optimale Einstellung des Blutzuckers und des Blutdrucks sowie der Verzicht auf das Rauchen. Der Arzt kann Ihnen auch empfehlen, den Eiweißgehalt in der Nahrung einzuschränken. Bei Bedarf werden Sie an einen Nierenfacharzt oder eine entsprechende Einrichtung überwiesen.

Wie oft? 

  • einmal jährlich nach fünf Jahren Diabetesdauer

Fußuntersuchung

Die Ärztin oder der Arzt untersucht die Füße auf Veränderungen, Durchblutungs- oder Gefühlsstörungen. Gegebenenfalls verordnet sie oder er Ihnen spezielle Diabetesschutzschuhe oder empfiehlt Ihnen eine fußpflegerische Behandlung. Bei Nervenstörungen mit Gefühlsverlust oder erheblichen Durchblutungsstörungen sollten Sie konfektionierte Diabetesschutzschuhe erhalten. Bei oberflächlichen Wunden, Durchblutungsstörungen, tiefen Geschwüren an den Füßen oder bei Verdacht auf einen Charcot-Fuß (schmerzunempfindlicher Fuß mit unbemerkten Knochenbrüchen) erfolgt eine Überweisung an eine speziell für die Behandlung des diabetischen Fußsyndroms qualifizierte Einrichtung.

Wie oft? 

  • bei erhöhtem Risiko für Fußveränderungen mindestens einmal jährlich (ab dem vollendeten 18. Lebensjahr, inklusive Überprüfung des Schuhwerks) 
  • bei sensiblen Nervenstörungen mindestens halbjährlich 
  • bei Durchblutungsstörungen und erhöhtem Risiko für Fußveränderungen mindestens vierteljährlich

Psychische Gesundheit

Die Ärztin oder der Arzt prüft, ob Sie von einer psychosomatischen und/oder psychotherapeutischen Behandlung wie einer Verhaltenstherapie und/oder von einer psychiatrischen Behandlung profitieren würden. Bei eindeutigen psychischen Beeinträchtigungen werden Sie von psychotherapeutisch ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten oder entsprechend approbierten Psychologinnen und Psychologen mitbehandelt.

Wie oft? 

  • bei Bedarf, möglichst aber bei jedem Arztbesuch

Augenuntersuchung

Im Falle einer diabetischen Retinopathie wird die Ärztin oder der Arzt mit Ihnen Maßnahmen besprechen, die eine Sehverschlechterung oder Erblindung verhindern können. Dazu kann neben einer optimalen Einstellung des Blutdrucks und der Glukose auch eine augenärztliche Behandlung gehören.

Wie oft? 

  • erstmals fünf Jahre nach Diabetesbeginn
  • bei erhöhtem Risiko auch häufiger
  • danach bei unauffälligem Augenhintergrund alle ein bis zwei Jahre

Kontrolle der Insulininjektionsstellen

Bei Bedarf überprüft die Ärztin oder der Arzt, ob Sie die Glukosemessung korrekt durchführen. Außerdem untersucht er oder sie die Insulininjektionsstellen auf Infektionen und andere Komplikationen.

Wie oft? 

  • vierteljährlich, mindestens aber halbjährlich
  • bei starken Glukoseschwankungen auch häufiger 

Medikamenten-Check

Wenn Ihre Krankengeschichte Hinweise auf die Einnahme von fünf oder mehr Medikamenten enthält, wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt diese Medikamente erfassen, auf Neben- und Wechselwirkungen überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Wenn nötig, überprüft die Ärztin oder der Arzt den Grund für die Verordnung der einzelnen Medikamente und bespricht mit den Kolleginnen oder Kollegen, ob auf eines der Medikamente verzichtet werden kann. Bei eingeschränkter Nierenfunktion passt die Ärztin oder der Arzt die Dosierung der entsprechenden Medikamente und gegebenenfalls das Intervall der Nierenfunktionstests an. Auf Wunsch erhalten Sie einen Medikamentenplan.

Wie oft? 

  • bei entsprechenden Anlässen mindestens einmal jährlich

Schulungen

Sie erhalten Informations- und Trainingsangebote zu Themen wie beispielsweise Ernährung, Glukosemessung, Kohlenhydratberechnung und Insulindosierung. Bei Kindern und Jugendlichen können die Eltern oder Erziehungsberechtigten einbezogen werden.

Wie oft? 

  • in Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt
Durch diese regelmäßigen Untersuchungen lässt sich das Risiko für Folgeerkrankungen minimieren und die Lebensqualität langfristig erhalten. Für Ihre Unterlagen: Drucken Sie sich unsere Diabetes1-Untersuchungs-Checkliste gern aus, wenn Sie mögen.
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