Der Login steht zurzeit nicht zur Verfügung.
Einfach mal den Mund halten – und das ist liebevoll gemeint. Fasten ist in aller Munde, wortwörtlich. Denn es tut gut und ist einfacher, als viele zunächst denken. Die Gesundheit und auch die Figur profitieren davon. Wenn du über sehr viele Stunden nichts isst, herrscht ein niedriger Insulinspiegel und es geschehen mehrere Anpassungsreaktionen: Der Körper kommt in eine Hormonlage, die unsere Fettspeicher anzapft, um dort die notwendige Energie zu ziehen – irgendwo muss der Brennstoff für zum Beispiel die Körperwärmeproduktion ja herkommen. Zudem beginnen unsere Körperzellen mit einem Selbstheilungsprozess, „Autophagie“ genannt. Hier werden alte Zellbestandteile recycelt, die Zelle putzt bei sich sozusagen selbst einmal durch. Dadurch werden die Zellen wieder aktiver, die Energieproduktion läuft besser.
Es gibt verschiedene Fastenformen, wie zum Beispiel fünf Tage normal essen, zwei Tage (etwa am Wochenende) nur 500 kcal zu sich nehmen, indem tagsüber z.B. viel Gemüse und Suppen verzehrt werden. Auch die Methode, einen Tag normal essen, einen Tag nichts essen – nur viel trinken – hat sich etabliert. Die wohl bekannteste und auch für die meisten praktikabelste Form ist die 16/8-Methode: Das Frühstück fällt aus, gegessen wird zum Beispiel zum ersten Mal um 11 Uhr, dann zwischendurch noch einmal etwas Gesundes und abends bis 19 Uhr das letzte Mal – macht 16 Stunden Kalorienabstinenz.
Während der Fastenphase gilt es, viel kalorienfreie Flüssigkeit zu trinken. Kaffee ohne Zucker und ohne Milch ist in Ordnung, weil er praktisch keinen Einfluss auf den Insulinspiegel hat. Wer sich nicht zutraut, auf einen Schlag 16 Stunden nichts zu essen, tastet sich langsam ran: Woche eins: 12 Stunden nichts essen, in den anderen 12 Stunden wird gegessen. Woche zwei: 13 Stunden nichts essen, in den restlichen 11 Stunden wird gegessen. Jede Woche gibt es eine weitere Stunde „Nahrungszölibat“, bis die 16 Stunden erreicht sind. Selbstverständlich kann die Fastenzeit für Feste oder den Sonntags-Brunch mit Freunden unterbrochen werden. Am Folgetag geht’s munter weiter. Diese Art des Fastens kannst du so lange machen, wie es dir guttut. Das Beste ist: Für das Intervallfasten gibt es keine zeitliche Begrenzung. Im Grunde kannst du dich dein Leben lang so ernähren, ohne dass dein Körper Schaden nimmt. Menschen sind evolutionsmäßig dafür gemacht, auch mal kürzere Hungerzeiten gut durchzustehen.
Der moderne Mensch ist es gewohnt, beim ersten Magenknurren zum Kühlschrank zu gehen. Du wirst jedoch nicht vor Hunger sterben, wenn du deinen Magen ignorierst. Lenke dich ab, indem du zum Beispiel einen Spaziergang unternimmst, eine Folge deiner Lieblingsserie anschaust oder mit Freunden und Familie telefonierst. Wasser, ungesüßte Tees und Gemüsebrühe halten deinen Magen ebenfalls beschäftigt, bis es Zeit ist zu essen. Dann wirst du es auch umso mehr genießen.