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Was passiert beim Muskelkater?
Wenn einzelne Muskelgruppen zu stark beansprucht werden, entstehen Mikrorisse in den Muskelfasern. Meist sind es ungewohnte Abbremsbewegungen, bei denen betroffene Muskeln überdehnt werden. Dies ruft Entzündungsreaktionen im Körper hervor. Diese beginnen in der Regel erst 8 bis 24 Stunden nach der Überbelastung und können bis zu einer Woche anhalten. Die ausgeschütteten Entzündungsstoffe verändern das Milieu im Muskel und lassen ihn anschwellen. Kommen umliegende Nervenzellen mit den Stoffen in Kontakt, senden sie Schmerzsignale aus. Das passiert mit Zeitverzögerung, weswegen das Schmerzempfinden auch erst langsam Fahrt aufnimmt.
Heißes Baden oder Saunen entspannen die Muskulatur und sorgen für eine gute Durchblutung. Das spült die Entzündungsstoffe schneller aus dem Blut. Die wohlige Wärme erweitert die Gefäße und man kann vorsichtig und sanft dehnen, um dem Steifheitsgefühl der Muskeln entgegenzuwirken. Kälte dagegen ist nur etwas für Profis nach dem Wettkampf. Die steigen in 15 Grad kaltes Wasser, um ihre Muskulatur schneller herunterzukühlen. Aber mit Muskelkater hat das nichts zu tun.
Auch wenn es sich nur um Mikroläsionen handelt: Der Muskel ist verletzt. Bis zur Schmerzgrenze zu dehnen, ist also völlig kontraproduktiv, weil weiter an den bereits demolierten Strukturen gezerrt wird. Leichtes Dehnen dagegen regt die Durchblutung an und kann dafür sorgen, dass die Muskulatur schneller regeneriert. Das Gleiche gilt für Massagen: Die Fasern werden strapaziert, was die Heilung verschlechtert. Gut zu wissen: Auch ohne Behandlung regeneriert die betroffene Muskulatur vollständig.
Auch wenn es zunächst wehtut: spazieren gehen, leichtes Fahrradfahren – alles, was das Herz-Kreislauf-System in Schwung bringt, ohne die Muskulatur zu strapazieren, ist willkommen. Mit erhöhter Durchblutung werden Entzündungsstoffe schneller herausgespült. Die gute Nachricht: Die Reparaturmechanismen innerhalb der Muskulatur sorgen dafür, dass die überbeanspruchten Muskeln auf einem höheren Niveau regenerieren. Wer nach dem Abklingen der Schmerzen nach einer Woche langsam weitertrainiert, beugt Muskelkater in Zukunft vor!
Eine Muskelzerrung oder -verletzung kündigt sich durch plötzlich auftretende, starke krampfartige Schmerzen an. Oft kann man noch ganz leicht laufen, aber nicht mehr die Muskulatur mit Richtungswechseln oder Abbremsen belasten. Einen Muskelfaserriss erkennt man daran, dass auch in Ruhe starke Schmerzen vorhanden sind. Oft ist eine Veränderung des Muskelgewebes auch von außen erkennbar. Unbedingt den Arzt aufsuchen!