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Wenn du beim Pinkeln Schmerzen hast und du ein Brennen im Intimbereich spürst, hast du vermutlich eine Blasenentzündung. Die ist zwar sehr unangenehm, aber harmlos und geht in den meisten Fällen schnell vorüber. Das heißt aber nicht, dass du sie auf die leichte Schulter nehmen solltest.
Was genau eine Blasenentzündung ist, wie du sie erkennst und welcher Ratschlag deiner Oma wirklich hilft, liest du hier im Detail.
„80 Prozent aller Frauen haben in ihrem Leben eine Blasenentzündung“, das sagt Urologe Volker Wittkamp.
Eine Infektion der Harnwege tut weh. Die Krankheit wird überwiegend von Bakterien ausgelöst. In ganz seltenen Fällen können auch Viren, Pilze oder Parasiten verantwortlich sein. Die kleinen Erreger gelangen dabei über deine Harnröhre direkt in deine Blase. Dort verursachen sie an der Blasenwand eine Infektion. Ist deine Gesundheit bereits angeschlagen, bist du anfälliger für eine Blasenentzündung. Der medizinische Fachausdruck für die Entzündung in deiner Blase ist Zystitis.
Ärzte und Ärztinnen kennen zwei verschiedene Arten der Blasenentzündung – die unkomplizierte und die komplizierte Zystitis. Von einer unkomplizierten Zystitis sind Menschen betroffen, die nicht unter den entsprechenden Risikofaktoren leiden. Das Gegenteil ist bei der komplizierten Zystitis der Fall. An dieser kannst du unter anderem erkranken, wenn folgende Risikofaktoren auf dich zutreffen:
Wenn bei dir die unkomplizierte Blasenentzündung auftritt, kannst du mit ausreichend Trinken schon viel tun. So können die Bakterien leichter ausgespült werden. Je komplizierter es wird, desto eher werden Ärztinnen und Ärzte dir Antibiotika verschreiben.
Oben haben wir es schon kurz angedeutet: Die häufigste Ursache für eine Blaseninfektion sind Bakterien. Diese heißen Escherichia coli. Sie leben im Darm. Das ist vollkommen natürlich. In deinem Harntrakt haben sie allerdings nichts verloren.
Aber wie kommen sie in deine Blase? Die Bakterien wandern meist aus deinem Darm über den Damm in die Harnröhre. Dort geht ihre Reise weiter, bis sie in deiner Blase angekommen sind. Diese Form der Infektion nennen die Fachleute auch aufsteigende Infektion. Ob dazu kommt, hängt auch damit zusammen, wie du dir den Hintern putzt. Wir raten dir, von vorne nach hinten zu wischen. So gibst du den Bakterien kaum eine Chance, nach vorne zu wandern.
Der Ausgangspunkt für eine Blasenentzündung kann auch eine deiner Nieren sein. Dabei steigen die Bakterien über den Harnleiter in die Blase hinab. Diese Form der Infektion kommt nur sehr selten vor.
Nicht unbedingt alltäglich, aber: Falls eine Blasenentzündung nach einem Urlaub in den Tropen auftritt, kann ein dort vorkommender Saugwurm die Ursache sein. Er befällt die Harnwege. Wenn das bei dir in Frage kommt, ist der Gang zum Arzt oder zur Ärztin angesagt.
Eine Zystitis kann zudem auch durch verschiedene Medikamente ausgelöst werden. Näheres dazu sagt dir im Fall der Fälle das medizinische Personal.
Unser Tipp, den du bestimmt schon von deiner Oma bekommen hast: „Zieh dich untenrum immer warm an. Sonst bekommst du eine Blasenentzündung.“
Großmutters Rat ist richtig. Durch die Kälte gelangt weniger Blut in dein Becken. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Blasenentzündung – aber nur bei denen, die dafür anfällig sind. Also, wenn deine Oma das nächste Mal sagt, du sollst dich warm anziehen, schadet es nicht, ihren Rat zu beherzigen und sie zum Dank zu drücken, bevor es ab ins Freie geht.
Neben Kälte im Intimbereich können auch andere Dinge eine Blasenentzündung begünstigen. Hier ist eine kurze Liste:
Eine leichte Blasenentzündung bemerkst du am ehesten an den Schmerzen beim Pinkeln. Du musst auch häufiger auf die Toilette als sonst, dafür kommt weniger Urin heraus. Beim Wasserlassen spürst du zudem ein Brennen. Andere Symptome sind:
…und gut sichtbares Blut im Urin.
Die aufgezählten Risikofaktoren betreffen Frauen sehr viel öfter als Männer. Männer erkranken seltener an einer Blasenentzündung. Ein Grund dafür ist der Penis. Dieser verlängert den Weg der Bakterien zur Blase. Beim Mann liegen zwischen dem Ende der Harnröhre und der Blase durchschnittlich 12 cm. Bei der Frau sind es 4 cm. Zudem liegt der „Eingang“ zur Harnröhre an der Penisspitze weiter vom Anus entfernt als bei Frauen.
Da die Erkrankung bei Männern so selten vorkommt, sollten sie aber definitiv zum Arzt oder zur Ärztin gehen, wenn sie eine Blasenentzündung bei sich feststellen.
Bei einer Blasenentzündung sollten Frauen zur Gynäkologin oder zum Gynäkologen gehen. Männer suchen in einem solchen Fall die Urologin oder den Urologen auf, was Frauen selbstverständlich auch machen können. Aber wann solltest du dir medizinische Hilfe suchen? Du musst nicht wegen jedem leichten Brennen in der Harnröhre hingehen. Hausmittel (siehe unten) können am Anfang und bei leichten Verläufen helfen. Wenn du jedoch merkst, dass es damit nicht besser wird: ab mit dir zum Arzt oder zur Ärztin. Hier eine kleine Übersicht, die dir helfen kann, den passenden Zeitpunkt zu finden: Du solltest zum Arzt gehen, wenn:
Du weißt jetzt, dass eine Blasenentzündung total unangenehm ist. Besser, du tust etwas dagegen, bevor es überhaupt dazu kommt. Unser Dr. Sex-Experte Volker hat in seinem Video einige Tipps für dich, wie du eine Blasenentzündung verhindern kannst. Hier noch mal zum Nachlesen:
Alle Tipps haben nicht geholfen und du hast eine Blasenentzündung? Dann raten wir dir, Folgendes zu tun:
Du kennst das. Wenn du dringend Pinkeln musst, ist die Erleichterung am Klo groß. Nun stell dir vor, die Erleichterung kommt nicht, weil das Wasserlassen schmerzt und brennt. Blasenentzündungen sind wirklich unangenehm. Ausgelöst werden sie meist von Bakterien. Männer bekommen selten eine Blasenentzündung, während der Großteil der Frauen in ihrem Leben betroffen ist.
Es hilft, wenn du vorbeugend viel Wasser trinkst. Auch, wenn dich die Krankheit schon erwischt hat, spülen zwei Liter Wasser pro Tag viele der Bakterien wieder aus deinem Körper heraus. Wichtig ist: Wenn deine Symptome nicht in kurzer Zeit abklingen, geh zum Arzt oder zur Ärztin deines Vertrauens. Mit Infektionen ist nicht zu spaßen.
Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.