Sachsen-Anhalt: Schülerin aus Halberstadt gewinnt landesweiten Plakatwettbewerb gegen das Rauschtrinken

DAK-Präventionskampagne mit bundesweit mehr als 7.000 jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern
Magdeburg, 12. Mai 2025. „bunt statt blau“: Unter diesem Motto beteiligten sich im Frühjahr bundesweit mehr als 7.000 Schülerinnen und Schüler am Plakatwettbewerb der DAK-Gesundheit gegen das sogenannte Rauschtrinken bei Jugendlichen. In Sachsen-Anhalt kommt das beste Plakat für die Präventionskampagne der Krankenkasse von der 15-jährigen Paulina Kruse von der Europaschule „Am Gröpertor“ aus Halberstadt. Sie setzte sich gegen 442 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Land durch und wurde zusammen mit den weiteren Landessiegerinnen und -siegern in Magdeburg geehrt. Staatssekretär Wolfgang Beck übergab im Namen von Sozialministerin Petra Grimm-Benne als Schirmherrin der Aktion in Sachsen-Anhalt die Preise und Urkunden.
„‘Bunt statt blau‘ heißt für mich, das Leben nicht in Grau zu sehen, sondern Farbe zuzulassen – in Gedanken, Gefühlen und im Miteinander. Es erinnert mich daran, wie wichtig es ist, nicht in Negativität zu versinken, sondern bewusst das Positive zu wählen. Denn manchmal reicht schon ein kleiner Farbklecks, um alles ein bisschen heller zu machen“, beschreibt Paulina Kruse ihre Motivation, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Mit ihrer beeindruckenden Arbeit gewann die 15-jährige Schülerin der Europaschule „Am Gröpertor“ aus Halberstadt den Hauptpreis von 300 Euro. Der zweite Platz ging an Anna Menzel (15) aus Quedlinburg. Sie besucht die Freie Ganztagsschule AHA e.V. in Thale. Den dritten Rang belegte das Duo um Gregor Behrens (14) aus Quedlinburg und Simon Boudras (15) aus Selke-Aue, welche ebenfalls die Ganztagsschule in Thale besuchen. Der Sonderpreis „Junge Talente“ ging an die 13-jährige Ebby Schütz aus Kalbe. Sie besucht die Jeetzeschule in Salzwedel.
Ministerin Grimm-Benne: Prävention ist die beste Vorsorge gegen Alkoholmissbrauch
Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne sagte im Vorfeld der Preisvergabe: „Rauschtrinken ist heute wieder so verbreitet wie vor der Pandemie – mit gravierenden Risiken für Jugendliche. Alkohol schädigt das sich entwickelnde Gehirn und erhöht die Gefahr, schädliches Verhalten ins Erwachsenenalter mitzunehmen. Frühzeitige Prävention ist die beste Vorsorge gegen Alkoholmissbrauch. Kampagnen wie ‚Bunt statt blau‘ fördern nicht nur die Reflexion über das eigene Konsumverhalten, sondern auch über den Umgang mit Alkohol im familiären und sozialen Umfeld. Daher unterstütze ich diese Initiative gern erneut als Schirmherrin.“
Bei der Preisverleihung sagte Staatssekretär Wolfgang Beck: „Unsere Erfahrungen zeigen: Prävention wirkt am besten, wenn Jugendliche selbst aktiv werden. Dafür braucht es keinen erhobenen Zeigefinger, sondern Platz für eigene Ideen. Der Wettbewerb gibt Jugendlichen eine Bühne für die kreative Auseinandersetzung mit einem Thema, das ihnen immer wieder im Alltag begegnet – egal ob im Freundeskreis, auf Familienfeiern oder in den sozialen Medien. Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig mit den Risiken des Rauschtrinkens auseinanderzusetzen. Die Werke zeigen, dass Rausch bei den Jugendlichen nicht ‚in‘, sondern gefährlich ist.“
„Erfreulicherweis hält der positive Trend mit weniger betroffenen Kindern und Jugendlichen weiter an“, sagt Steffen Meyrich, DAK-Landeschef in Sachsen-Anhalt. „Aber jeder junge Mensch, der mit einer Alkoholvergiftung in der Klinik landet, ist einer zu viel. Durch Aufklärung wollen wir Mädchen und Jungen auf die Risiken des Rauschtrinkens hinweisen. Deshalb setzen wir gemeinsam mit der Landesschirmherrin Petra Grimm-Benne unsere erfolgreiche Alkohol-Präventionskampagne ‚bunt statt blau‘ fort und bringen das wichtige Thema in den kommenden Monaten in den Schulalltag.“
Weniger Jugendliche mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus
In Sachsen-Anhalt ist laut Statistischen Landesamt die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent auf 366 Kinder gesunken. Bundesweit mussten 2023 rund 9.300 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren wegen akuten Alkoholmissbrauchs in deutschen Krankenhäusern behandelt werden. Das waren 19 Prozent weniger als im Vorjahr. Mit diesem deutlichen Rückgang verzeichnete das Statistische Bundesamt 2023 den niedrigsten Stand von Klinikbehandlungen aufgrund einer akuten Alkoholvergiftung seit 2001.
Selbstgestaltete Plakate wirken
Die Plakate, die Schülerinnen und Schüler bei „bunt statt blau“ gestalten, sind für Gleichaltrige besonders eindrucksvoll: Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel hat in einer umfangreichen Studie die Wirkung der selbst gemalten Plakate im Vergleich zu konventionellen Warnhinweisen untersucht. Demnach verstärken die von Kindern und Jugendlichen gestalteten „bunt statt blau"-Plakate bei jungen Menschen die Wahrnehmung, dass Alkoholkonsum schädlich ist. Sie haben eine stärker sensibilisierende Wirkung als traditionelle, eher an Erwachsene gerichtete, Warnhinweise.
Im Mai wählt eine Bundesjury mit dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung Burkhard Blienert, dem DAK-Vorstandschef Andreas Storm und den Expertinnen und Experten vom IFT-Nord die Bundesgewinnerinnen und Bundesgewinner 2025. Die Bundessiegerehrung findet am 11. Juni in Berlin statt.
16 Jahre „bunt statt blau“
„bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ 2025 ist bereits die sechzehnte Auflage des kreativen Plakatwettbewerbs. Insgesamt haben seit 2010 über 143.000 Schülerinnen und Schüler an der Aktion teilgenommen, die im Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung als beispielhafte Präventionskampagne genannt wird. Sie ist seit April 2010 von der Europäischen Kommission zertifiziert und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
Texte zum Download
(Copyright: DAK-Gesundheit)
Ihr Kontakt

Ann-Kathrin Wucherpfennig
Pressesprecherin Niedersachsen und Sachsen-Anhalt
Ellernstr. 40
30175 Hannover