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Rheinland-Pfalz: Gesundheitswesen mit meisten Ausfalltagen wegen psychischer Erkrankungen

  • DAK-Gesundheit analysiert Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen bei rund 146.000 Beschäftigten
     
  • Insgesamt 364 Fehltage je 100 Beschäftigte durch psychische Erkrankungen 
  • Depressionen hatten größten Anteil am Arbeitsausfall

Mainz, 15. Mai 2025. In Rheinland-Pfalz hatten Beschäftigte im Gesundheitswesen 2024 den meisten Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen. Bezogen auf 100 Beschäftigte verursachten Depressionen und andere psychische Erkrankungen in dieser Branche 489 Fehltage. Über alle Branchen hinweg waren es mit 364 Tagen deutlich weniger. Das sind zentrale Ergebnisse aus dem Psychreport der DAK-Gesundheit für Rheinland-Pfalz. Im Auftrag der Krankenkasse hat das IGES-Institut die Daten von rund 146.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Rheinland-Pfalz ausgewertet. Demnach liegt Rheinland-Pfalz im Ländervergleich bei den Psych-Fehltagen über dem bundesweiten Durchschnitt.

 

„Eine psychische Erkrankung stellt eine große Belastung dar, da sie für Betroffene leider oft mit Stigmatisierung verbunden ist, gerade in der Arbeitswelt. Sie ist gleichzeitig eine Herausforderung für Arbeitgeber und auch für die übrigen Beschäftigten, die die zunehmend hohe Zahl an Ausfalltagen wegen dieser Erkrankungen kompensieren zu müssen“, sagt Rainer Lange, DAK-Landeschef in Rheinland-Pfalz. „Zwei Dinge können hier helfen – zum einen eine verstärkte Aufklärung über die Ursachen und zugleich eine Stärkung der mentalen Gesundheit. Wir möchten erreichen, dass über das betriebliche Gesundheitsmanagement zu Themen wie Depressionen oder Angststörungen genauso offen und vorbehaltlos informiert wird wie zu Rückenbeschwerden oder Grippeschutz, um möglichst frühzeitig Hinweise auf unterstützende Angebote zu geben“, so Lange.

Beschäftigte im Gesundheitswesen besonders betroffen
In Rheinland-Pfalz hatten diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, weit überdurchschnittlich viele Fehltage. 2024 waren es bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte 489 Fehltage, also 125 Tage und somit rund 35 Prozent mehr als im branchenweiten Durchschnitt. An zweiter Stelle standen Berufstätige in der öffentlichen Verwaltung, wo auf 100 Beschäftigte 423 entsprechende Fehltage kamen. Zum Vergleich: In vielen Branchen ist das Niveau eher unterdurchschnittlich. So weist die Studie etwa für das Baugewerbe nur 167 Fehltage je 100 Beschäftigte aufgrund von psychischen Diagnosen aus.

Depressionen verursachen am meisten Arbeitsausfall
Psychische Erkrankungen stehen in Rheinland-Pfalz auf Platz 3 der Erkrankungsarten, die für die meisten Fehltage verantwortlich sind. Nur Atemwegsprobleme und Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems bedingten 2024 noch mehr Arbeitsausfall. Mit Blick auf die Diagnosen sind es Depressionen, die 2024 erneut das Geschehen am stärksten prägten: Bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte verursachten sie 203 Fehltage. Im Vorjahr war das Niveau etwas niedriger bei 194 Fehltagen. 

Psychisch bedingter Arbeitsausfall über dem Bundesniveau 
Im Ländervergleich liegt Rheinland-Pfalz bei psychisch bedingten Fehlzeiten über dem bundesweiten Durchschnitt (342 Fehltage) und damit im oberen Mittelfeld. „Psychische Erkrankungen sind ein ernstzunehmendes Thema. Eine gute Förderung der seelischen Gesundheit in den Unternehmen bleibt wichtig, um rechtzeitig Anzeichen einer psychischen Erkrankung zu erkennen und entsprechend handeln zu können“, sagt Lange. Hier habe das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) großes Potential. „Über das BGM der DAK-Gesundheit gibt es beispielsweise ein Fortbildungsangebot zum ‚Mental Health Pilot‘. Diese fungieren im Unternehmen als Lotse oder Lotsin, wenn es um den Erhalt der mentalen Gesundheit geht. Sie werden unter anderem darin geschult, mentale Belastungen und Beanspruchungen zu erkennen. Und Mental Health Piloten stehen Beschäftigten als Ansprechperson zur Seite, um auf Unterstützungsangebote innerhalb und außerhalb des Unternehmens aufmerksam zu machen“, so Lange. 

Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von rund 146.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Rheinland-Pfalz ausgewertet. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands. 

Informationen zur Fortbildung zum Mental Health Pilot bekommen Arbeitgebende über die BGM-Hotline der Kasse unter der Rufnummer 040 325 325 720. Hintergrundwissen zum BGM unter: www.dak.de/bgm

Texte zum Download

Bild herunterladen (Copyright: DAK-Gesundheit/Ridofranz)

Ihr Kontakt

Sandra Scheuring

Pressesprecherin

Wächtersbacher Str. 89
60386 Frankfurt am Main

E-Mail: sandra.scheuring@dak.de
Telefon: (+49)69 985 5913-1135
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