Direkt zum Inhalt

Heißes Wetter belastet ein Siebtel der Bremer Beschäftigten stark während der Arbeit

Bremen, 30. Mai 2024. Stickige Luft in Büroräumen und Werkshallen, Bruthitze auf Baustellen: 15 Prozent der Beschäftigten in Bremen fühlt sich bei Hitze während der Arbeit stark belastet. Hochgerechnet auf alle Erwerbstätigen in der Hansestadt sind das rund 67.000 Menschen. Mehr als zwei Drittel sehen ihre Leistungsfähigkeit durch Extremtemperaturen eingeschränkt. Etwa ein Fünftel hat hitzebedingte Gesundheitsprobleme. Das sind zentrale Ergebnisse aus dem DAK-Gesundheitsreport 2024 für Bremen.

Insgesamt liegt Bremen beim Anteil derjenigen, die bei heißem Wetter bei der Arbeit stark belastet sind, unter dem Bundesniveau von 23 Prozent. Allerdings geben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Hansestadt eine starke Hitzebelastung in der Nacht oder zu anderer Zeiten an, die eigentlich der Erholung dienen sollten (22 Prozent). „Hitze ist das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko – auch für die Beschäftigten“, sagt Michael-Niklas Rühe, Landeschef der DAK-Gesundheit in Bremen. „Beim Klima- und Hitzeschutz brauchen wir eine Bewusstseinswende und mehr Aufklärung.“

Für den Report „Gesundheitsrisiko Hitze. Arbeitswelt im Klimawandel“ hat das IGES Institut in Berlin die Daten von 2,4 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten bundesweit ausgewertet. Außerdem wurden im Zeitraum vom 22. August bis zum 8. September 2023 rund 7.000 Beschäftigte im Alter zwischen 18 und 65 Jahren repräsentativ befragt, davon über 100 in Bremen. Bundesweit erleben 29 Prozent der Erwerbstätigen im Alter über 50 eine starke Belastung, bei denjenigen in dieser Altersgruppe mit einer chronischen körperlichen Erkrankung sind es sogar 35 Prozent. Auffällig ist auch: Unter den Menschen, die überwiegend im Freien arbeiten, ist der Anteil der stark Belasteten mit 35 Prozent deutlich höher als bei den Beschäftigten, die nicht im Freien tätig sind (20 Prozent). Ebenso sind körperlich Tätige deutlich stärker belastet als diejenigen, die vorwiegend geistig arbeiten.

Reduziertes Leistungsvermögen bei Hitze
In Bremen empfinden mehr als zwei Drittel der Befragten ihrer Leistung durch extreme Temperaturen als eingeschränkt. 54 Prozent fühlen sich leicht und elf Prozent deutlich eingeschränkt. Etwa jeder und jede Vierte beobachtet bei sich hitzebedingte Gesundheitsprobleme (23 Prozent). Häufig sind Abgeschlagenheit, Schlafprobleme, Kreislaufbeschwerden und Kopfschmerzen. „Unser Report zeigt alarmierend, wie Hitzewellen bereits jetzt die Arbeitsbedingungen beeinflussen und sich auf Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten auswirken“, sagt Rühe.

Zusammenhang von Hitze und Krankenstand
Laut Report gibt es auch erste Auffälligkeiten beim Krankenstand. In der Analyse der Krankschreibungen aller DAK-versicherten Beschäftigten bundesweit zeigt sich, dass es bei steigenden Temperaturen im Sommer mehr Arbeitsausfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt. Die Zunahme erfolgt etwas zeitversetzt, jedoch nahezu parallel zu den gemessenen Tagestemperaturen.

Mangelnde Vorbereitung auf wiederkehrende Hitzeperioden
Ein Viertel der Beschäftigten in Bremen geht davon aus, dass sich die Arbeitsbedingungen durch wiederkehrende Hitzeperioden in Zukunft verschlechtern werden. Zwar haben fast zwei Drittel der Bremerinnen und Bremer an ihrem Arbeitsplatz die Möglichkeit, Maßnahmen zum Schutz zu ergreifen; sie können ihren Arbeitsort verdunkeln und bekommen vom Betrieb geeignete Getränke angeboten. Doch arbeitsorganisatorische Maßnahmen wie Homeoffice oder eine Anpassung der Arbeitszeit sind weniger verbreitet. Die Möglichkeit, sich eine Siesta zu gönnen, nutzen bisher nur wenige Beschäftigte in Bremen (sechs Prozent). Ein Großteil (46 Prozent) würde diese jedoch auch nicht nutzen, selbst wenn das Angebot vorhanden wäre.

„Die Firmen in bei uns im Bundesland müssen rasch alle Arbeitsabläufe an Hitzeperioden anpassen und Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten ergreifen“, so Rühe.

Die DAK-Gesundheit bietet Beratung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement an und informiert über geeignete Instrumente, damit gutes Arbeiten auch bei großer Hitze gelingen kann. Mehr Informationen über spezielle Angebote der DAK-Gesundheit für Unternehmen unter: www.dak.de/bgm


Download

Bild herunterladen(Copyright:  Gettyimages_Nes/DAK-Gesundheit)

Ihr Kontakt

Porträt Pressesprecher Nord Sönke Krohn

Sönke Krohn

Pressesprecher Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein

Nagelsweg 27-31
20097 Hamburg

Updated on:
040 2364855 9411

Oder per E-Mail an presse@dak.de