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Bremen/ Bremerhaven: Geringer Anstieg bei Fehltagen wegen Depressionen

  • DAK-Gesundheit analysiert Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen bei rund 15.000 Beschäftigten
  • Insgesamt 338 Fehltage je 100 Beschäftigte durch psychische Erkrankungen 
  • Hohe Betroffenheit im Gesundheitswesen

Bremen/ Bremerhaven, 24. April 2025. Depressionen haben 2024 in Bremen neun Prozent mehr Arbeitsausfall verursacht als im Vorjahr. Mit insgesamt 338 Fehltagen je 100 Beschäftigte waren psychische Erkrankungen deutlich unter dem Rekordjahr 2023 (371 Tage). Die häufigste Ursache waren auch 2024 wieder Depressionen. Hier gab es einen leichten Anstieg auf 172 Fehltage je 100 Beschäftigte. Wie der aktuelle Psychreport der DAK-Gesundheit zeigt, sind Beschäftigte im Gesundheitswesen besonders belastet. Im Ländervergleich liegt Bremen bei den psychisch bedingten Fehltagen unter dem bundesweiten Durchschnitt.

„Die hohe Zahl psychischer Erkrankungen ist für die betroffenen Beschäftigten und die Arbeitgeber eine zunehmende Herausforderung, weil damit oft lange Fehlzeiten und Stigmatisierung verbunden sind“, sagt Michael-Niklas Rühe, Landeschef der DAK-Gesundheit in Bremen. „Wir brauchen eine verstärkte Aufklärung über die Ursachen und die Stärkung der mentalen Gesundheit. So wie wir über betriebliches Gesundheitsmanagement über Rückenbeschwerden oder Grippeschutz informieren, brauchen wir auch tabulose Informationen über Depressionen oder Angststörungen sowie Hinweise auf unterstützende Angebote“, so Rühe. 

Depressionen verursachen am meisten Arbeitsausfall
Psychische Erkrankungen stehen in Bremen auf Platz 2 der Erkrankungsarten, die für die meisten Fehltage verantwortlich sind. Nur Atemwegsprobleme bedingten 2024 noch mehr Arbeitsausfall. Mit Blick auf die Diagnosen waren Depressionen besonders auffällig: Hatten Depressionen bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte im Vorjahr noch 158 Fehltage verursacht, waren es 2024 172 Tage. Das ist ein Zuwachs von neun Prozent.

Der meiste Ausfall im Gesundheitswesen
Wie stark Beschäftigte von psychischen Erkrankungen betroffen sind, hängt unter anderem mit der Branche zusammen, in der sie tätig sind. In Bremen haben diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, weit überdurchschnittlich viele Fehltage. 2024 waren es bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte 523 Fehltage, also umgerechnet rund 5 Tage pro Kopf. Eine geringe Betroffenheit weist die Studie für Berufe in der Rechtsberatung und bei Unternehmensdienstleistungen aus. Hier hatten 100 Beschäftigte nur 194 Fehltage.

Kurze Fälle nehmen zu
Die Dauer einer durchschnittlichen Krankschreibung wegen einer psychischen Erkrankung lag 2024 mit knapp 31 Tagen unter dem Vorjahresniveau. Doch das Aufkommen kurzer Krankschreibungen von 4 bis 7 Tagen ist um etwa ein Drittel gestiegen. Auch längere Krankschreibungen nahmen zu, jedoch weniger stark. Besonders lange Fälle von mehr als 42 Tagen stiegen um 11 Prozent.

Psychisch bedingter Arbeitsausfall unter dem Bundesniveau
Im Ländervergleich liegt Bremen bei den psychisch bedingten Fehlzeiten im unteren Drittel. „Der Arbeitsausfall ist zwar niedriger als im bundesweiten Durchschnitt. Doch die Unternehmen bei uns im Norden kommen um eine Förderung der seelischen Gesundheit nicht mehr herum“, sagt Rühe. Hier habe das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ein großes Potential. Die DAK-Gesundheit empfiehlt ein BGM, das systemisch angelegt ist. Dafür werden unter anderem die Strukturen und Prozesse im Unternehmen genau betrachtet und die Mitarbeitenden an einem Veränderungsprozess beteiligt. „Für den Erfolg ist wichtig, dass sich alle Beteiligten auf einen vertrauensvollen Umgang mit Be- und Überlastungen in ihrem Betrieb verlassen können“, so Rühe. 

Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von rund 15.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Bremen und Bremerhaven ausgewertet. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands. 

Mehr zu den BGM-Angeboten der DAK-Gesundheit unter: www.dak.de/bgm

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Bild herunterladen (Copyright:  GettyImages_Ridofranz/DAK-Gesundheit)

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