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Neuer Höchststand bei psychischen Erkrankungen in Brandenburg

Potsdam, 11. März 2024. Depressionen, Anpassungsstörungen, Ängste: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Brandenburg haben im vergangenen Jahr so oft wie nie zuvor aufgrund von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz gefehlt. Der Arbeitsausfall stieg auf nunmehr 357 Fehltage je 100 DAK-Versicherte und damit mehr als zehn Prozent über Bundesniveau (323 Fehltage). Das zeigt der repräsentative Psychreport der DAK-Gesundheit für die Mark. Die Fehlzeiten wegen dieser Erkrankungen lagen um 54 Prozent über dem Niveau von vor zehn Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr hatten junge Frauen den stärksten Anstieg. Die meisten psychisch bedingten Fehltage gab es 2023 im Gesundheitswesen. Die Branche lag rund 32 Prozent über dem Durchschnitt.

„Erneut steigen die Fehltage wegen Seelenleiden und führen zu einem weiteren Höchststand.“, sagt Anke Grubitz, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Brandenburg. „Besonderen Anlass zur Sorge bereitet, dass zunehmend junge Frauen betroffen sind. Wir sehen hier eine Fortsetzung der Ergebnisse unseres aktuellen Kinder- und Jugendreports, dass insbesondere jugendliche Mädchen unter psychischen Erkrankungen leiden. Wir müssen am Arbeitsplatz den Fragen der seelischen Gesundheit mehr Beachtung schenken. Beschäftigte dürfen nicht Gefahr laufen, eines Tages verfrüht ausgebrannt zu sein und aussteigen zu müssen“, so Grubitz. In der Mark hatten 2023 erwerbstätige Frauen zwischen 15 und 19 Jahren den stärksten Anstieg bei den psychisch bedingten Fehltagen: plus 62 Prozent auf rund 22 Fehltage je 100 erwerbstätige Versicherte und plus 34 Prozent in der Altersgruppe 20 bis 24 Jahre.

Anstieg bei Depressionen und Anpassungsstörungen
Eine Krankschreibung wegen psychischer Erkrankungen dauerte 2023 in Brandenburg durchschnittlich rund 30 Tage und damit kürzer als in den Vorjahren. Die meisten Fehltage entfielen auf Depressionen, der Arbeitsausfall stieg hier um sechs Prozent auf 122 Fehltage je 100 erwerbstätige Versicherte. Auf Platz zwei kamen Belastungs- und Anpassungsstörungen. Sie stiegen um acht Prozent auf 109 Fehltage. „Der Rückgang der durchschnittlichen Krankheitsdauer ist durch einen erheblichen Anstieg kürzer Fälle begründet. Durch das Verfahren der elektronischen Krankschreibung wurden 2023 wahrscheinlich vermehrt auch kürzere Krankschreibungen übermittelt“, so Grubitz. 

Arbeitsausfall im Gesundheitswesen und öffentlicher Verwaltung am höchsten
Wie stark Beschäftigte von psychischen Erkrankungen betroffen sind, hängt unter anderem mit der Branche zusammen, in der sie tätig sind. In Brandenburg haben diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, weit überdurchschnittlich viele Fehltage. 2023 waren es – bezogen auf 100 erwerbstätige DAK-Versicherte – 473 Fehltage, 116 Tage mehr als im Durchschnitt aller Branchen. Gefolgt von Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung, die auf 409 Fehltage je 100 erwerbstätige DAK-Versicherte kommen.

Betriebliches Gesundheitsmanagement zur Vorsorge
„Das Tabu psychischer Erkrankungen muss gebrochen werden“, sagt Anke Grubitz. Der Psychreport der DAK-Gesundheit zeige, dass Betroffene heute eher bereit seien, eine Depression beispielsweise anzusprechen und sich Hilfe zu holen. „Wir brauchen Unterstützungen auch am Arbeitsplatz“, betont Grubitz. „Arbeitgeber sollten Stress und mögliche Belastungen in den Fokus rücken und sich verstärkt mit Fragen der psychischen Gesundheit ihrer Belegschaft beschäftigen.“ Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) könne helfen, die Widerstandsfähigkeit der Organisation einer Firma zu stärken – und damit auch die der Belegschaft, so Grubitz. Die DAK-Gesundheit unterstützt Unternehmen im BGM und bietet beispielsweise eine Resilienzberatung mit Vorträgen, Seminaren und Workshops an.  

Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von rund 109.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Brandenburg ausgewertet. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands und versichert mehr als 250.000 Menschen in der Mark.

Mehr zu den BGM-Angeboten der DAK-Gesundheit unter: www.dak.de/bgm.

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Stefan Poetig

Pressesprecher Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern

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