Bundessieg „bunt statt blau“: Schülerin aus Schleswig-Holstein gewinnt DAK-Wettbewerb gegen das Rauschtrinken

Rund 7.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – Bundesdrogenbeauftragter und DAK-Vorstand kürten die besten Plakate 2025 in Berlin
Hamburg/Berlin, 12. Juni 2025. Die Bundessiegerin 2025 von „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ kommt aus Schleswig-Holstein: Vivien Manzke aus Bönebüttel gewinnt den bundesweiten DAK-Plakatwettbewerb vor Leonie Scholl (Baden-Württemberg) und Eva Arkenbosch (Hessen). Mehr als 7.000 Schülerinnen und Schüler hatten sich in diesem Jahr an der Präventionskampagne der DAK-Gesundheit zum Thema Alkoholmissbrauch beteiligt. Bereits zum 16. Mal suchte die Kasse die besten Plakate gegen das Rauschtrinken. Bundesschirmherr ist der neue Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Prof. Dr. Hendrik Streeck. Seit dem Start von „bunt statt blau“ 2010 haben insgesamt rund 143.000 Schülerinnen und Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren kreative Plakate gegen Alkoholexzesse gestaltet.
„Die Bundessiegerin macht mit ihrem Plakat Emotionen sichtbar: Junge Menschen, die sich durch Alkoholkonsum wie in Ketten gelegt fühlen und darunter leiden, stehen im Kontrast zu einem jungen Mädchen, das sich davon befreit hat. Es gelingt der jungen Künstlerin damit sehr gut zu veranschaulichen, wie positiv sich der Verzicht auf Alkoholkonsum auswirkt“, lobt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit das Plakat der Bundessiegerin Vivien Manzke. Gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Prof. Dr. Hendrik Streeck und Prof. Dr. Reiner Hanewinkel, Leiter des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord), wählte Storm in der Bundesjury die ersten Plätze aus.
„Jede und jeder von ihnen hätte einen Preis verdient. Die Entscheidung fiel uns nicht leicht. Mein Glückwunsch an alle, die ausgezeichnet wurden“, sagt der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Prof. Dr. Hendrik Streeck. „Als Schirmherr unterstütze ich diese Kampagne ausgesprochen gern. Wir brauchen viel mehr Aufklärung in den Schulen und natürlich auch zu Hause ein größeres Bewusstsein, wie gefährlich Alkohol für Kinder und Jugendliche sein kann. Da ist noch viel zu tun. Auch als Politik können wir unseren Beitrag leisten. Es ist richtig, dass wir endlich offen darüber sprechen, ob Regelungen wie das ‚begleitete Trinken‘ noch zeitgemäß sind. Bier und Wein werden schließlich nicht gesünder, nur weil Erwachsene danebensitzen.“
Gold für Schleswig-Holstein, Silber für Baden-Württemberg, Bronze für Hessen
Mit dem Bundessieg kann sich Vivien Manzke über den Hauptpreis von 500 Euro freuen. „Ich möchte mit meinem Bild zeigen, dass es einen Ausweg aus der Alkoholsucht gibt und dass die Hoffnung, insbesondere bei Jugendlichen, nicht stirbt, gesund zu werden und ein normales Leben zu führen“, beschreibt die 15-Jährige ihre Plakatidee. „Mein Bild zeigt, wie sich ein Mädchen von den Ketten des Alkohols befreit. Es zeigt das Glücklichsein ohne den Alkohol, aber auch die Traurigkeit der Jugendlichen, die immer noch an Alkohol gekettet sind. Im Ganzen möchte ich mit meinem Werk Hoffnung zum Ausweg aus dem Alkohol für Jugendliche geben und auch klarmachen, dass niemand für immer in dieser Hölle stecken muss.“ Baden-Württemberg gewinnt in diesem Jahr Silber: Die 18-jährige Leonie Scholl aus Pforzheim holt sich Platz zwei. Bronze geht nach Hessen: Hier überzeugte die 18-jährige Eva Arkenbosch aus Hofheim am Taunus die Bundesjury. Der Sonderpreis in der Kategorie „Junge Talente“ geht an Marlene Damm, 13 Jahre, aus Bremen. Beim Sonderpreis „Social Media“ liegt Nordrhein-Westfalen vorne: Hier überzeugten Greta-Luise Schulte, Neele Radin und Leonie Steuerwald aus Lippstadt mit einem Videobeitrag auf YouTube.
16 Jahre Präventionskampagne
„bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“: Unter diesem Motto suchte die DAK-Gesundheit 2025 bereits im 16. Jahr die besten Plakatideen von Schülerinnen und Schülern zwischen zwölf und 17 Jahren zum Thema Rauschtrinken. Auch in diesem Jahr wurden zunächst in den Bundesländern Landessiegerinnen und Landessieger gekürt. Aus diesen Bildern wählte die Bundesjury die besten Plakate aus.
Alkoholvergiftungen: Rückgang bei Krankenhausaufenthalten
Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die Zahl jugendlicher Rauschtrinkerinnen und Rauschtrinker weiter rückläufig ist. So mussten 2023 9.263 Jugendliche mit einem Rausch in Kliniken behandelt werden. Das war bundesweit ein Rückgang um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2022 waren es noch 11.472 Jugendliche gewesen. Dabei sanken die Zahlen in allen Altersgruppen (zehn bis unter 20 Jahre). Am stärksten nahm die Zahl der Rauschtrinkenden mit minus 21 Prozent bei den 15- bis 19-jährigen Jungen ab. Bei den Mädchen in dieser Altersgruppe sank die Anzahl der Rauschtrinkerinnen lediglich um 14 Prozent. Zum Vergleich: Der Auslöser zum Start von „bunt statt blau“ im Jahr 2010 waren mehr als 25.000 Krankenhausbehandlungen von Minderjährigen mit einer Alkoholvergiftung.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Prof. Dr. Hendrik Streeck sagt ganz klar: „Jeder junge Mensch, der mit einer Alkoholvergiftung in einer Klinik landet, ist einer zu viel. Darum brauchen wir weiterhin gute, passgenaue und vor allem frühzeitige Aufklärung in Kindertageseinrichtungen, Schulen, Sport- und Freizeitangeboten wie Vereinen und anderen Jugendorten. Kinder und Jugendliche sollen gar nicht zu Alkohol oder anderen Drogen greifen.“
„Es ist ein gutes Signal, dass die Zahl der Klinikeinweisungen im Bereich Alkoholmissbrauch abnimmt“, sagt Andreas Storm. „Die Entwicklung der Zahlen seit dem Start der Kampagne im Jahr 2010 macht deutlich, wie kraftvoll Präventionsinitiativen wie ‚bunt statt blau‘ wirken können. Angesichts tausender Jugendlicher, die noch immer jährlich mit einem Vollrausch in der Klinik behandelt werden müssen, gilt es jedoch, dranzubleiben. Es ist wichtig, junge Menschen für die negativen Folgen von Alkoholkonsum zu sensibilisieren, aber ohne erhobenen Zeigefinger.“ Storm weiter: „‚Bunt statt blau‘ ermutigt Schülerinnen und Schüler dazu, ihren Umgang mit Alkohol zu hinterfragen. Der Schlüssel zum Erfolg ist eine Kommunikation auf Augenhöhe. Das macht ‚bunt statt blau‘ so besonders.“
Die Präventionskampagne „bunt statt blau“ ist eingebunden in die „Aktion Glasklar“ des IFT-Nord, mit der die DAK-Gesundheit auch Lehrkräfte und Eltern über das Thema Alkohol aufklärt. Mit passgenauen Unterrichtsmaterialien wird das Thema Alkoholmissbrauch von Lehrerinnen und Lehrern aufgegriffen, bevor die Gestaltung der Plakate und Beiträge beginnt.
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Bild herunterladen (Die Bundessiegerinnen von „bunt statt blau 2025“: Vivien Manzke aus Schleswig-Holstein (1. Platz, ganz rechts im Bild), Leonie Scholl aus Baden-Württemberg (2. Platz, 2.v.r.), Eva Arkenbosch aus Hessen (3. Platz, links), Marlene Damm aus Bremen (Gewinnerin Sonderpreis Junge Talente, 2.v.l.) Copyright: Paul Hahn/DAK-Gesundheit)
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Rüdiger Scharf
Chef-Pressesprecher & Leiter Unternehmenskommunikation
Themen: Vorstands-Kommunikation und Interviewanfragen, Gesundheits- und Pflegepolitik sowie Kinder- und Jugendgesundheit