Die Sucht nach dem Schönheitsideal
Sport ist Mord? So augenzwinkernd dieser Spruch auch klingen mag – für manche kann zu viel Sport tatsächlich gefährlich werden. Vor allem, wenn er mit einer Essstörung einhergeht. Bei der Sportsucht verwandelt sich die eigentlich positive körperliche Anstrengung in zwanghaftes Training, das sowohl zu psychischen als auch physischen Probleme führen kann. Was genau dahinter steckt und was du dagegen tun kannst, erfährst du hier!
Sportsucht und Essstörung – ein gefährlicher Cocktail
Essstörungen wie Magersucht und Bulimie sind oft der Auslöser für die Sportsucht – die sogenannte Anorexia athletica. Denn TV, Streaming und Instagram gaukeln uns ein Schönheitsideal vor, das kaum zu erreichen ist und bei weitem nicht der Norm entspricht! Bist du von Sportsucht betroffen, trainierst du womöglich in jeder freien Minute und vernachlässigst dafür andere Interessen und Tätigkeiten. Und alles, um die aufgenommenen Kalorien wieder loszuwerden und ein möglichst geringes „Wettkampfgewicht“ auf die Waage zu bringen.
Warum das alles? Für die Selbstbestätigung und das Lob durch andere. Und um die Unsicherheit mit dem eigenen Körper zu „besiegen“. Ursachen für dieses selbstzerstörerische Verhalten sind häufig Versagensängste, Egoprobleme, Verlustängste oder Traumata in jungen Jahren.
Gefahren für den Körper
Aber was ist eigentlich so schlimm an ein bisschen zu viel Sport? Bewegung ist doch super für die Gesundheit – das predigen doch immer alle! Der Punkt ist, dass du als Sportsüchtiger oder -süchtige deinen Körper weit über seine Grenzen hinausjagst. Und nicht nur das: Durch die begleitende Essstörung erhältst du nicht mehr genügend Nährstoffe, und lebenswichtiges Körperfett geht verloren. Zudem können Hormonstörungen auftreten, was bei Mädchen sogar zur Aussetzung der Regelblutung führen kann. Der Sport wird zur Sucht und kann mit Entzugserscheinungen wie schlechter Laune, Kopfschmerzen oder Nervosität einhergehen. Wenn du diese Anzeichen feststellst, ist es allerhöchste Eisenbahn, die Handbremse zu ziehen. Sonst sind sogar Organschäden und chronische Mangelerscheinungen möglich.
Was kann ich gegen Sportsucht tun?
Vielen Sportsüchtigen fällt es gar nicht so leicht, ihre Zwangsmuster zu erkennen und sich die Krankheit einzugestehen. Solltest du Zweifel haben, frag einen Psychotherapeuten, Sportpsychologen oder Psychiater. Je nach seiner fachlichen Einschätzung und dem eventuellen Schweregrad wird er dir eine geeignete Therapie empfehlen, in der du lernst, mit deinem Suchtverhalten umzugehen. Was ebenfalls gegen Sportsucht helfen kann: Verschiedene Entspannungstechniken wie Meditation und autogenes Training. Auf diese Weise kannst du versuchen, die Krankheit im Keim zu ersticken. Denn dadurch bekämpfst du nicht nur sie selbst, sondern auch ihre möglichen Auslöser wie tiefste Ängste und innere Unruhe.
Selbstliebe ist die Antwort
Solltest du mit deinem körperlichen Erscheinungsbild hadern, mach dir bewusst: Dein Gewicht sagt nichts darüber aus, wie wohl du dich fühlen oder wie glücklich du sein darfst. Was dich wirklich glücklich macht, ist, wie du dich selbst siehst. Versuche, dich auf deine Stärken zu konzentrieren und dich selbst zu akzeptieren und zu lieben. Wir sagen’s dir, wie es ist. Den perfekten Körper wirst du nicht erreichen können. Musst du auch nicht. Er ist ein Ideal, das durch unseren Medienkonsum genährt und geheiligt wird. Also fu** off Sixpack und Bootygains – echte Schönheit kommt von innen!
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