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Res@t: Ressourcenstärkendes Adoleszenten- und Elterntraining bei MBS

Digitale Spiele, soziale Netzwerke und Streaming-Dienste sind gerade bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt. Für viele sind diese Medien ein angenehmer Zeitvertreib. Bei manchen Menschen nimmt der Medienkonsum jedoch problematische Ausmaße an. In solch ausgeprägten Fällen spricht man von einer medienbezogenen Störung (kurz: MBS) oder auch Medien-Sucht.

Das Online-Interventionsprogramm Res@t stellt eine neue Versorgungsform zur Behandlung der Medien-Sucht zur Verfügung. Aktuell werden noch Teilnehmende gesucht.

Hilfe bei Medienbezogene Störungen 

In Deutschland sind ca. 6 Prozent der Kinder und Jugendlichen von einem pathologischen Medienumgang betroffen. Ähnlich wie bei anderen Süchten führt eine MBS bei Betroffenen zu erheblichen Problemen im Alltag. Oft zeigen Betroffene emotionale Belastungen und Verhaltensprobleme sowie Begleiterkrankungen wie Schlafstörungen, ADHS, Ängste und Depression. Darüber hinaus ist die Erkrankung an MBS oft für die Eltern eine besondere Belastung.

Ziele des Projekts

Das Trainingsprogramm Res@t richtet sich an alle Kinder und Jugendliche, die Computerspiele, soziale Medien oder Streaming-Dienste in einem übermäßigen oder unkontrollierten Ausmaß nutzen. Als Online-Trainingsprogramm ist es dabei weitgehend unabhängig von lokalen Versorgungsstrukturen. Res@t zielt darauf ab, Kindern und Jugendlichen mit MBS sowie deren Familien eine bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen, das Wohlergehen zu fördern und einen gesunden Umgang mit Medien zu ermöglichen.

Wie funktioniert das Projekt?

Res@t ist ein digitales Trainingsprogramm, das als App auf dem Smartphone oder Tablet genutzt werden kann. Die Inhalte der App wurden basierend auf langjähriger klinischer Erfahrung mit betroffenen Familien und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelt. Sie kombinieren evidenzbasierte Methoden der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) mit etablierten Konzepten der Motivierenden Gesprächsführung, der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) sowie Achtsamkeitsübungen.

Der Projektname „Res@t“ steht für „Ressourcenstärkendes Adoleszenten- und Eltern-Training bei Medienbezogenen Störungen“.


Welche Behandlung bietet das Projekt?

  • Digitales Trainingsprogramm, das niederschwellig als App auf dem Smartphone oder Tablet genutzt werden kann. 
  • Zehnwöchige app-basierte Therapie, um wieder einen gesunden Umgang mit Medien zu erlangen.
  • Deutschlandweit zugängliche App, die am individuellen Krankheitsverlauf ausgerichtet ist.
  • Verifiziertes MBS-Therapieprogramm des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) 
  • Familienorientiertes Therapiekonzept, das Eltern von Betroffenen mit einem zusätzlichen Trainingsprogramm stärkt.
  • Teilnahme am Forschungsprojekt, um die Versorgung beim Krankheitsbild Medienbezogene Störung zu verbessern.

Wer kann an dem Projekt teilnehmen?

Teilnehmen können Kinder und Jugendliche, die folgende Kriterien erfüllen:

  • Alter: von 10 und 19 Jahren
  • Behandelnde (z.B. Psychotherapeutin oder Psychotherapeut) bestätigt, dass eine medienbezogene Störung vorliegt oder ein riskantes Nutzungsmuster erkennbar ist
  • Internetzugang, Smartphone, Tablet oder Computer sowie ausreichende Sprachkenntnisse
  • Es wurden keine medizinischen Ausschlusskriterien durch Behandelnden festgestellt, die eine Teilnahme nicht möglich machen (z. B. eine akute Psychose)
  • Einverständniserklärung von Kindern und ihren Eltern zur Teilnahme an dem app-basierten Training Res@t

Die Teilnahme an dem Trainingsprogramm ist vom 1. November 2023 bis zum 31. Oktober 2024 geplant.

Hintergrund

Das Projekt wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert. Begleitet wird die wissenschaftliche Durchführung durch das Universitätsklinikum Hamburg – Eppendorf unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Rainer Thomasius (Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kinder- und Jugendalters). Die DAK-Gesundheit unterstützt das Projekt Res@t in Zusammenarbeit mit den folgenden Konsortialpartnern:

  • Embloom GmbH
  • Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie & Psychosomatik in Hamburg GbR
  • Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland e.V. (vertreten durch Herrn Krömer)
  • Universitätsklinikum Kiel
  • Universitätsmedizin Rostock
  • AOK Rheinland/ Hamburg
  • BARMER
  • Techniker Krankenkasse
Mehr erfahren Sie auf der Website des UKE zum Projekt Res@t
Aktualisiert am:
040 325 325 555

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