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Wie viele Kinder kann man stemmen?

Mutter hält Kind hoch.

Zahlen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BIB) zeigen: Viele, vor allem gut ausgebildete Frauen in Deutschland wünschen sich mindestens drei Kinder. Doch in der Realität haben deutsche Durchschnittsfamilien aktuell durchschnittlich 1,57 Kinder. Und dabei sind es gerade die Akademikerinnen, die weit hinter ihrer gewünschten Kinderzahl bleiben.


Doch wie kommt es, dass gut ausgebildete Frauen weniger Kinder bekommen, als sie sich wünschen? 

Eine Umfrage der Hamburger BAT-Stiftung für Zukunftsforschung zeigt: 67 Prozent aller Paare in Deutschland befürchten, dass die finanzielle Belastung durch Kinder zu hoch sei – und bleiben daher lieber kinderlos. Hinzu kommt, dass viele Frauen, anders als früher, nicht aufhören wollen zu arbeiten, wenn sie Mutter werden. Im Gegenteil: Vor allem Akademikerinnen möchten ihre Karriere parallel weiter vorantreiben. Doch dann fehle es ihnen an einer guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wie Forscher des Rheingold Instituts ermittelt haben.

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Großstädter, die hohe Mieten und allgemein immer weiter ansteigende Lebenshaltungskosten haben, können es sich wiederum gar nicht leisten, dass nur ein Elternteil arbeitet, selbst wenn sie es wollten. So steigen viele Frauen spätestens ein Jahr nach der Geburt ihres Kindes wieder in den Beruf ein – und büßen dadurch nicht nur Zeit mit ihrem Kleinkind, sondern auch mit ihrem Partner ein. Dauergestresste Frauen, denen der Spagat zwischen Beruf und Familie kaum noch gelingt, sind daher heute eher die Regel als die Ausnahme. Denn Mütter wollen oft alles auf einmal sein: fürsorgliche Mutter, gute Ehefrau, verständnisvolle Partnerin, attraktive Geliebte und erfolgreiche Karrierefrau. Diese hohen Ansprüche an sich selbst sind jedoch kaum zu leisten.

Die Frauenstudie „Working Mom “ des Rheingold-Instituts zeigt: Sieben von zehn Frauen stehen unter dem massiven Druck, immer alles perfekt machen zu wollen – doch jede zweite Befragte gibt zu, permanent von einem schlechten Gewissen geplagt zu sein, nicht allen Lebensbereichen gerecht zu werden.

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Unterstützung einfordern, Perfektionismus zurückschrauben

Ein Lösungsansatz, den mittlerweile immer mehr Familien gehen, ist, dass nicht mehr allein die Frau sich um flexiblere Arbeitsmodelle bemüht, sondern dass auch Männer sich beruflich verändern und kürzertreten, um sich ebenfalls um den Nachwuchs zu kümmern. Paare, die sich darauf schon während der Kinderplanung einigen, haben höhere Chancen, Beruf und Familie zu vereinbaren und auch als Team und Partner besser zu funktionieren. Geteilte Elternzeit, abwechselnde Teilzeitarbeit und damit eine ausgewogene Aufteilung sorgen automatisch für mehr Zufriedenheit auf beiden Seiten. Frauen, die im klassischen Familienmodell leben, sollten sich zudem nicht scheuen, ihren Partner aktiv mit in die Kinderbetreuung und -versorgung einzubeziehen – auch nach seinem Feierabend. Außerdem kann es helfen, sich bewusst vom Perfektionismus zu lösen, den viele Frauen an sich selbst stellen und wieder mehr auf die eigenen Bedürfnisse zu achten.

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Der Austausch mit anderen gibt Kraft

Glücklicherweise zeichnet sich seit einiger Zeit außerdem eine neue Bewegung ab: Immer mehr Mütter geben öffentlich, vor allem in sozialen Netzwerken wie Instagram & Co., preis, wie es ihnen wirklich als Mutter geht, wie sie mit gesellschaftlichen Anforderungen und Erwartungen umgehen und dass sie einfach oft am Rande ihrer Kräfte sind. Sie bekennen offen und ungeschönt, dass sie es satthaben, als die sprichwörtliche eierlegende Wollmilchsau betrachtet zu werden. Diese Offenheit gibt wiederum anderen Müttern Kraft und Mut und ermöglicht außerdem einen ehrlichen Austausch untereinander.

Die Kinderanzahl ist eine individuelle Frage

Wie viele Kinder ein Paar tatsächlich stemmen kann, sollten sich beide Partner im Vorfeld gemeinsam überlegen. Denn auch wenn der Traum von einer ganzen „Kinderschar“ in vielen Köpfen existiert, können sowohl die eigenen Bedürfnisse als auch die beruflichen Pläne dabei schnell zu kurz kommen – und das macht nicht dauerhaft glücklich.

Aktualisiert am:
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