Direkt zum Inhalt

Muttermilch: Babys erste Nahrung

Muttermilch: Mutter schaut ihr Baby während des Stillens an

Muttermilch ist die natürlichste Nahrung für Säuglinge. Sie ist perfekt auf die Bedürfnisse des kleinen Organismus abgestimmt und enthält automatisch die richtigen Nährstoffe und die ideale Kalorienmenge für dein Baby. Sollte es dir nicht möglich sein, dein Baby voll zu stillen, gibt es trotzdem gute Nachrichten: Denn es hat sich gezeigt, dass auch ein teilweises Stillen für Babys vorteilhaft ist.

Von der Vormilch zur reifen Muttermilch 

Die Zusammensetzung der Muttermilch ändert sich stetig. Die cremige, gelbliche Vormilch, das Kolostrum, ist in den ersten Tagen nach der Geburt besonders reich an Abwehrstoffen und erleichtert den ersten Stuhlgang des Kindes. Diese Milch ist hoch konzentriert. Dem Neugeborenen reichen deshalb schon kleinste Mengen. Die bläulich-weiße Folgemilch, die sich in den folgenden Wochen bildet, enthält mehr Fett und Kohlenhydrate. Sie stillt den zunehmenden Hunger des Babys, das jetzt immer schneller wächst. 

Wenn du unsicher bist, ob du dein Kind stillen möchtest oder nicht, unterhalte dich schon während deiner Schwangerschaft mit anderen Müttern, einer Hebamme oder deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin. Aber auch nach der Geburt können dich Gespräche mit Expertinnen und Experten darin unterstützen, eine Entscheidung zu treffen. 

Woran erkenne ich, dass die Muttermilch meinem Baby reicht?

Die Zusammensetzung der Muttermilch ändert sich sogar während einer einzigen Mahlzeit. Mit der ersten wässrigen Milch beim Antrinken löscht das Baby seinen Durst. Den Hunger stillt es durch die gehaltvolle Nachmilch, die das Baby durch ausreichend langes Stillen an der Brust erhält.

Die Natur hat es perfekt eingerichtet. Die Milchbildung passt sich dem Hunger Ihres Kindes automatisch an und wird in der Regel vom Körper selbst reguliert. Jedes Kind hat seinen eigenen Energiebedarf und Trinkrhythmus. Zu bestimmten Zeiten haben Säuglinge Wachstumsschübe und brauchen mehr Energie. Dann muss häufiger gestillt werden. Dein Kind wird sich dann bemerkbar machen. Ein voll gestilltes Baby braucht bis zum Beginn des sechsten Monats – mindestens aber bis zum Beginn des fünften Monats – keine andere Nahrung. Und: Ein gestilltes Kind bekommt immer das, was es braucht – ausreichend Flüssigkeit und ausreichend Nährstoffe.

Ernährungstipps für Mutter, Vater & Kind

Wir erstatten die kompletten Kosten des Online-Seminars. 

Nicht immer ist Weinen oder Schreien der Ausdruck von Hunger. Manchmal schreit das Baby, weil es nicht allein sein möchte oder weil es deine Nähe braucht. Hungerweinen hört sich anders an als das Weinen, wenn sich dein Baby allein fühlt, Bauchschmerzen oder schlecht geträumt hat. Versuche, die unterschiedlichen (Schrei-)Signale deines Kindes zu erkennen und gehe dann entsprechend darauf ein.

Richtig essen während der Stillzeit

Frauen, die stillen, benötigen bis zu 600 Kilokalorien (kcal) mehr am Tag. Lass dich durch dein Hunger- und Sättigungsgefühl leiten und decke deinen Mehrbedarf durch gesunde Kost ab.

Die benötigten Zusatzkalorien sind kein Freibrief fürs Naschen! Mit Schokolade, Keksen und Kuchen nimmst du schnell mehr als 600 kcal zu dir, die nicht die notwendigen Nährstoffe enthalten.

Überprüfe deine Essgewohnheiten und verbessere sie bei Bedarf. Regelmäßiges Essen, mindestens eine warme Mahlzeit am Tag und ein Mittagsschlaf für die Mutter stärken Körper, Nerven und Seele.


Ernährungstipps für die Stillzeit

Du kannst (fast) alles bedenkenlos essen

Säuglinge können zum Beispiel auf Lauch, Zwiebeln, Knoblauch und Kohl mit Blähungen reagieren. Beobachte einfach, was dein Kind verträgt und was nicht, denn die individuellen Unterschiede sind groß. Nicht blähend wirken Blumenkohl und Brokkoli. Vorsicht ist bei leicht verderblichen Lebensmitteln wie rohem Fleisch und Eiern geboten. Stillende sollten auf Rohmilch und Rohmilchkäse verzichten.

Entscheide dich für einfache nährstoffreiche Mahlzeiten

Ideale Mahlzeiten während der Stillzeit sind: Kartoffeln oder Nudeln mit Rührei und Spinat, in Butter gegarte Möhren mit Rinderhack und Naturreis, Pellkartoffeln mit Quark, Bratkartoffeln mit Fisch oder eingelegter Kürbis. Zum Nachtisch gönne dir zum Beispiel warmen Schokoladenpudding mit Schlagsahne, Grieß- oder Milchreis mit Fruchtkompott.

Warmer Porridge versorgt mit Energie und vielen Nährstoffen

Porridge schmeckt morgens und abends. Er kann süß, mit Apfelmus oder Obst, oder herzhaft mit dem Gemüse vom Mittag zubereitet werden. Früchte, die viel Fruchtsäure enthalten, können beim Kind einen wunden Po verursachen. Sei deshalb vorsichtig bei Orangen, Trauben, Erdbeeren und unverdünnten Fruchtsäften.

Trinken ist in der Stillzeit sehr wichtig

Mit der Milch gibt dein Körper viel Flüssigkeit ab. Diese musst du wieder aufnehmen, damit du gut versorgt bist. Wahrscheinlich kannst du dich ganz gut auf deinen Durst verlassen. Trinke, sobald sich der Durst meldet. Eine Hilfe kann es sein, wenn du zu jeder Stillmahlzeit ein Glas Wasser trinkst. Geeignete Getränke sind (stilles) Wasser, Kräuter- und Früchtetee, Rooibostee oder verdünnte, milde Fruchtschorlen aus Saft und Wasser.

Auf diese Getränke solltest du während der Stillzeit verzichten

Vermeide Grün- und Schwarztee, Kaffee, Cola-Getränke und Energiedrinks. Das darin enthaltene Koffein kann dein Baby nervös machen. Im Zweifelsfall mache die Kaffeepause möglichst lange vor der nächsten Stillmahlzeit. Auch diese Getränke sind nicht gut für die Muttermilch: Limonade, Eistee, Brause, Malzbier, Nektar und Fruchtsaft – denn sie alle enthalten viel Zucker und somit auch viele Kalorien.

Alkohol ist während der Stillzeit tabu

Alkohol aus alkoholhaltigen Getränken geht in die Muttermilch über und kann dein Baby schädigen. Also, Finger weg vom Alkohol.

Weitere Infos über Muttermilch und die Stillzeit

Versorgungssicherung

Ein gesundes Baby hat einen aktiven Such- und Saugreflex. Schon in der ersten halben Stunde nach seiner Geburt sucht es instinktiv nach der mütterlichen Brust. Auch wenn es nur kurz nuckelt, regt es den Milchfluss dadurch an.

Zähne

Das Saugen deines Babys hat einen positiven Einfluss auf die Formung seines Kiefers und beugt so Fehlstellungen der Zähne vor. Denn beim Saugen an der Brust werden die Kiefermuskeln stärker beansprucht als bei einem Flaschensauger.

Beziehung

Stillen tut der Beziehung zwischen Mutter und Kind gut. Innige, ruhige Momente fördern die Bindung und das Wohlbefinden.

Bedarfsgerecht

Frische Muttermilch ist bis mindestens zum Beginn des fünften Monats die beste und einfachste Ernährung für Säuglinge. Denn das Verhältnis von Nährstoffen zu Wasser ist genau an den Nahrungsbedarf und Stoffwechsel des Babys angepasst.

Immunsystem

Spezielle Wirk- und Abwehrstoffe in der Muttermilch schützen dein Baby in den ersten Lebenstagen vor Infektionen und Allergien. Später unterstützen sie den Aufbau des Immunsystems. Schwere Erkältungen, Harnwegsinfektionen oder Magen-Darm-Erkrankungen treten bei voll gestillten Säuglingen deshalb seltener auf.

Übergewichtsprävention

Kinderärzte und Kinderärztinnen beobachten, dass übergewichtige Kinder als Säuglinge oft nicht gestillt worden sind. Das lässt vermuten, dass Stillen gleichzeitig Übergewicht vorbeugen könnte.

Verfügbarkeit

Muttermilch ist immer frisch verfügbar, hat immer die richtige Temperatur und ist kostenlos – und steckt in der schönsten Verpackung der Welt. Sie ist hygienisch und erspart viel Arbeit.

Verdauungssystem

Stillen ist die beste Unterstützung für die Entwicklung einer gesunden Darmflora.

Allergieprävention

Bei einer familiären Neigung zu Allergien kann das Stillen helfen, dass bestimmte Allergien schwächer oder erst später auftreten. Auch dann, wenn die Mutter Allergikerin ist.

Gesundheit der Mutter

Stillende Mütter erholen sich schneller, haben weniger Komplikationen nach der Geburt und die Gebärmutter bildet sich besser zurück.

Entwicklung

Die besonderen Fette in der Muttermilch verbessern die Entwicklung der Sehfähigkeit und des Nervensystems sowie die geistige Leistungsfähigkeit des Babys.

Wann reicht Muttermilch allein nicht mehr aus?

Frühestens mit Beginn des fünften Lebensmonats und spätestens zu Beginn des siebten Monats kannst du damit beginnen, dein Kind mit Brei zu füttern. Zu viel und zu früh kann deinem Kind schaden. Viele Verdauungsenzyme werden nämlich vorher noch nicht produziert und der kleine Organismus kann die Zusatznahrung noch gar nicht vollständig verarbeiten.

Wird Beikost vor dem fünften Monat gefüttert, können außerdem verstärkt Allergien auftreten. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass Allergien nicht verhindert werden, wenn Lebensmittelallergene vermieden werden. Du darfst deinem Baby im zweiten Lebenshalbjahr auch Milch, Ei und Fisch geben.
Den richtigen Zeitpunkt der Beikosteinführung signalisiert das Baby. Es zeigt zum Beispiel Interesse am Löffel und dem Essen, das du zu dir nimmst.
Aktualisiert am:
040 325 325 555

Rund um die Uhr und zum Ortstarif