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Du kennst dieses Phänomen vielleicht: Deine Hand „schläft“ ein, nachdem sie eine gewisse Zeit in ungünstiger Position verharrt ist. In der Schwangerschaft wirst du dich mit diesem Gefühl womöglich anfreunden müssen. Doch neben einem Kribbeln und Taubheitsgefühl kommen allerdings häufig auch Schmerzen hinzu. Zudem beginnt deine Hand bisweilen spürbar zu schwächeln, und auch Lähmungen und chronische Funktionsstörungen können langfristig ein Thema. Erst einmal: keine Sorge! Wir möchten nicht den Teufel an die Wand malen, sondern einmal genauer schauen, was hinter dem sogenannten Karpaltunnelsyndrom steckt. Was es damit auf sich hat, wie es hervorgerufen wird und was du dagegen tun kannst, erklären wir dir nun gerne.
Der Karpaltunnel ist eine Sehnenscheide am Handgelenk, in der Sehnen und Nerven vom Unterarm in die Hand führen. In diesem Tunnel befindet sich auch der sogenannte Medianus-Nerv, der bis in die Spitzen deiner Finger verläuft. Nun ist es so, dass sich in der Schwangerschaft hormonell bedingt Wasser im Bindegewebe einlagert, das daraufhin anschwellen kann. Und da sich das Bindegewebe auch in unmittelbarer Nachbarschaft des Medianus-Nervs befindet, übt es einen gewissen Druck darauf aus. Das kann zu einem Verlust seiner Funktion führen. Die dadurch verursachten Beschwerden treten zumeist im letzten Schwangerschaftsdrittel und häufig in beiden Händen auf. In der Regel schwinden sie nach der Geburt – manchmal können aber auch langfristige Beeinträchtigungen entstehen.
Auch wenn die Schwangerschaft häufig dem Karpaltunnelsyndrom vorausgeht, kommen auch andere Auslöser und Risikofaktoren infrage. So ist eine anatomische Engstellung im Karpaltunnel ein vererbbares Phänomen und kann von Generation zu Generation weitergegeben werden. Aber auch Verletzungen und Entzündungen in der Nähe des Handgelenks können ggf. den Medianus-Nerv beeinträchtigen. Die für die Schwangerschaft typischen Wassereinlagerungen, die den Spielraum im Karpaltunnel verringern, können ihre Ursache zudem in Übergewicht, Diabetes oder einer Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion haben. Was zudem ein Auslöser sein kann: Die erhöhte Belastung des Handgelenks im Alltag und zu viel körperliche Arbeit. So sind gewisse Berufsgruppen natürlich besonders häufig betroffen.
Sollten die beschriebenen Beschwerden auch nach der Geburt nicht schwinden, ist es Zeit, einen Arzt aufzusuchen. Der kann dir eine Handgelenkschiene verschreiben oder kortisonhaltige Spritzen nahelegen, die die Schmerzen lindern und gleichzeitig die Funktionsfähigkeit des betreffenden Nervs steigern. Bei dauerhaft unerträglichen Schmerzen kommt schließlich ein operativer Eingriff infrage, durch den der Druck auf den Nerv dauerhaft verringert werden kann. Wenn du zunächst allerdings mit Schmerzmitteln hantieren möchtest, ist in der Schwangerschaft Vorsicht geboten. Wende dich auf jeden Fall auch hier an den Arzt deines Vertrauens.