Checkliste: Regelmäßige Untersuchungen bei rheumatoider Arthritis (DMP)

Damit Sie langfristig gut versorgt sind, sieht das Disease-Management-Programm (DMP) für rheumatoide Arthritis regelmäßige Untersuchungen beziehungsweise Kontrolluntersuchungen vor. Sie helfen, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen, die Behandlung bei Bedarf optimal anzupassen und Komplikationen zu vermeiden.
Erstgespräch und erste körperliche Untersuchung
Am Anfang steht ein ausführliches Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Dabei werden Ihre Krankengeschichte, aktuelle Beschwerden und mögliche Risikofaktoren besprochen. Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung – vor allem der Gelenke.
Typische Anzeichen sind Schmerzen, Schwellungen oder eine ausgeprägte Morgensteifigkeit. Zusätzlich werden Blutwerte bestimmt, bei Bedarf Röntgenaufnahmen der Hände und Füße angefertigt und ein international anerkanntes Punktesystem zur Diagnosesicherung angewendet.
Wann: einmalig zu Beginn des Programms
Regelmäßige Verlaufskontrollen
Die Aktivität Ihrer Erkrankung wird regelmäßig kontrolliert, damit die Behandlung bestmöglich wirkt. Dabei prüft Ihre Ärztin oder Ihr Arzt,
wie aktiv die Entzündung ist,
ob sich Schwellungen oder Schmerzen verändert haben,
und wie gut Sie die Medikamente vertragen.
Falls nötig, wird die Therapie angepasst.
Wann: mindestens einmal jährlich, bei aktiver Erkrankung häufiger
Kontrolle der Entzündungswerte im Blut
Entzündungswerte wie CRP und BSG zeigen, wie aktiv die Erkrankung ist. Zusätzlich werden Leber- und Nierenwerte kontrolliert – besonders, wenn Sie Medikamente wie Methotrexat einnehmen.
Wann: zu Beginn alle 2–4 Wochen, bei stabilem Verlauf alle 8–12 Wochen
Röntgenaufnahmen und mehr
Röntgenaufnahmen helfen, Gelenkveränderungen frühzeitig zu erkennen. Bei unklaren Befunden oder neuen Beschwerden können auch Ultraschall oder MRT-Untersuchungen eingesetzt werden.
Wann: bei Diagnosestellung und nach Bedarf
Medikamenten-Check
Alle Medikamente – auch freiverkäufliche Präparate – werden regelmäßig auf Neben- und Wechselwirkungen überprüft. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bespricht mit Ihnen, ob Dosierungen angepasst oder Medikamente verändert werden sollten.
Wann: mindestens einmal pro Jahr, zusätzlich bei Therapieänderungen oder Nebenwirkungen
Beurteilung des Osteoporose-Risikos
Wenn Hinweise auf Knochenschwund (Osteoporose) bestehen, kann eine Knochendichtemessung sinnvoll sein. Zur Vorbeugung helfen regelmäßige Bewegung, ausreichend Kalzium und Vitamin D – und ein Rauchstopp.
Wann: einmal jährlich, besonders bei längerer Kortisontherapie
Kontrolle von Begleiterkrankungen
Rheumatoide Arthritis kann andere Erkrankungen beeinflussen. Deshalb achtet Ihre Ärztin oder Ihr Arzt auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder psychische Belastungen. Dazu gehören vor allem Blutdruck- und Blutzuckermessungen.
Wann: mindestens einmal jährlich, bei Verdacht häufiger
Überprüfung des Impfstatus
Ein aktueller Impfschutz ist wichtig, da einige Medikamente das Immunsystem schwächen können. Ihr Impfstatus wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf aufgefrischt – nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO).
Wann: regelmäßig bei den Kontrolluntersuchungen
Beurteilung, ob eine Patientenschulung sinnvoll ist
Schulungen helfen Ihnen, Ihre Erkrankung besser zu verstehen und im Alltag sicher damit umzugehen. Themen sind Schmerzbewältigung, Bewegung, Ernährung, der richtige Einsatz von Hilfsmitteln und Unterstützung beim Rauchstopp.
Wann: nach Bedarf, besonders zu Beginn und in aktiven Krankheitsphasen
Beurteilung, ob eine Reha-Maßnahme sinnvoll ist
Wenn Ihre Beweglichkeit oder Belastbarkeit eingeschränkt ist, kann eine ambulante oder stationäre Rehabilitation sinnvoll sein. Sie stärkt Körper und Psyche und unterstützt Sie dabei, Ihren Alltag und Beruf möglichst selbstständig zu bewältigen.
Wann: bei anhaltenden Einschränkungen oder drohender Erwerbsminderung

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