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Pandemie: Deutlich weniger HPV-Impfungen bei Kindern in Baden-Württemberg

Stuttgart, 18. April 2022. In der Corona-Pandemie wurden deutlich weniger Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg gegen HPV geimpft. So sank die Erstimpfungsquote bei Mädchen 2020 im Vergleich zum Vorjahr um über 16 Prozent. Bei den Jungen war es ein Rückgang um rund sechs Prozent. Das ist das Ergebnis einer Sonderanalyse zum Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit Baden-Württemberg. Humane Papillomviren (HPV) werden sexuell übertragen und können Gebärmutterhalskrebs und Krebs im Mund-Rachen-Raum hervorrufen. Laut Deutscher Krebshilfe erkranken in Deutschland pro Jahr rund 7.700 Menschen an HPV-bedingtem Krebs.

„Der deutliche Rückgang der HPV-Erstimpfungen bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie ist ein Alarmsignal“, sagt Siegfried Euerle, Landeschef der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg. „Die HPV-Impfung schützt junge Menschen vor Krebserkrankungen. Sie ist wichtig und richtig. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Wir müssen Eltern bei diesem Thema weiter sensibilisieren und aufklären, um die Gesundheit der zukünftigen Generation zu schützen.“ Erst kürzlich startete die DAK-Gesundheit gemeinsam mit dem Krebsverband Baden-Württemberg und dem Klinikum Stuttgart eine breit angelegte Aufklärungskampagne in den sozialen Medien, um Jugendliche über Risiken aufzuklären.

„Noch immer erkranken zu viele Menschen in Baden-Württemberg an HPV-bedingten Krebserkrankungen“, sagt Marion von Wartenberg, stellvertretende Vorsitzende des Krebsverbandes Baden-Württemberg. „Es kann so viel Leid durch eine Impfung verhindert werden. Daher mein Appell an alle Eltern: Lassen Sie Ihre Kinder impfen.“ 

Für die Sonderanalyse untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Vandage und der Universität Bielefeld anonymisierte Abrechnungsdaten von rund 43.000 Kindern und Jugendlichen im Alter neun bis 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg versichert sind. Analysiert wurden die Jahre 2019 und 2020.

Erstimpfungsquote der Jungen auf dem Niveau der Mädchen
Die Daten zeigen, dass die Erstimpfungsquote bei Jungen nahezu das Niveau der Mädchen erreicht hat. So erhielten 2020 über neun Prozent der Jungen im Alter zwischen neun und 17 Jahren im Südwesten eine HPV-Impfung. Bei den Mädchen waren es zwölf Prozent. Trotzdem liegt die Gesamt-Impfquote der Jungen deutlich unter der Quote der Mädchen. Laut Daten des Robert Koch-Instituts betrug der Anteil vollständig gegen HPV geimpfter Mädchen Ende 2019 rund 47 Prozent, während lediglich fünf Prozent aller Jungen vollständig geimpft waren (Angaben für 15-Jährige, Geburtsjahr 2004).

STIKO: Impfempfehlung für Mädchen und Jungen
Seit 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine HPV-Impfung für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen. Humane Papillomviren (HPV) werden sexuell übertragen und können Gebärmutterhalskrebs und Krebs im Mund-Rachen-Raum verursachen. Eine Impfung sollte idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen. Die DAK-Gesundheit übernimmt die HPV-Impfung für alle Kinder im Alter bis 17 Jahren und zusätzlich im Rahmen einer Satzungsleistung für alle 18- bis 26-Jährigen. Damit geht die Kasse über den gesetzlichen Leistungsanspruch hinaus.

Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit. Insgesamt sind bei der Krankenkasse in Baden-Württemberg rund 630.000 Menschen versichert. Informationen zur HPV-Impfung gibt es unter: www.dak.de/hpv







Daniel Caroppo

Pressesprecher Baden-Württemberg

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