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Sinkender Krankenstand trotz Corona-Pandemie

Magdeburg, 3. September 2020. Trotz Corona-Pandemie ist der Krankenstand in Sachsen-Anhalt im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte gesunken. Mit 5,3 Prozent liegt er damit aber erneut deutlich über dem Bundesdurchschnitt (4,2 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren an jedem Tag des ersten Halbjahres von 1.000 Arbeitnehmern 53 krankgeschrieben. Allerdings gab es einen Anstieg der Fehltage aufgrund von Atemwegserkrankung – um acht Prozent auf 175 Tage je 100 Beschäftigte. Insgesamt liegen die Fehlzeiten durch Erkältungen, Grippe & Co. jedoch immer noch weit unterhalb des schweren Grippejahres 2018. Der DAK-Report für Sachsen-Anhalt zeigt auch: Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems stehen mit 219 Fehltagen weiterhin an der Spitze der Erkrankungsgruppen.

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit zeigt die Entwicklung des Krankenstandes im vergangenen Jahr und die wichtigsten Veränderungen im ersten Halbjahr 2020 auf. Demnach hatten im ersten Halbjahr 2020 DAK-versicherte Beschäftigte in Sachsen-Anhalt durchschnittlich weniger Fehltage als im Vorjahreshalbjahr: 9,7 Tage (9,9 Tage im ersten Halbjahr 2019). Im Monatsvergleich lag der Krankenstand 2020 mit Ausnahme der Monate April und Juni unterhalb des Vorjahres. So lag der Krankenstand selbst im Lockdown-Monat März mit 6,9 Prozent unter dem März 2019 (7,3 Prozent). Im April ging der Krankenstand auf 6,6 Prozent zurück (2019: 5,4 Prozent). In den Monaten Mai und Juni erreichte er mit 4,2 beziehungsweise 3,1 Prozent Tiefstände. „Entgegen der Erwartungen ist ein nachhaltiger Anstieg der Arbeitsunfähigkeit ausgeblieben, obwohl es wegen der Pandemie noch bis Ende Mai die telefonische Krankschreibung gab“, erklärt Steffen Meyrich, Landeschef der DAK-Gesundheit in Sachsen-Anhalt. „Das zeigt, dass einfache Lösungen für das Krankschreibungs-Geschehen sehr sinnvoll sind.“ Die DAK-Gesundheit begrüßt deshalb die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) beschlossene Krankschreibung per Videosprechstunde. „Wir müssen nicht nur bei COVID-19, sondern bei vielen Erkrankungen generell die Ansteckungsgefahr für das Praxispersonal und für andere Patienten mit bedenken. Wenn neue Formen der Kommunikation die persönliche Begegnung in der Arztpraxis ersetzen, ist das ein wichtiger Fortschritt.“

Muskel-Skelett-Erkrankungen verursachen ein Fünftel aller Fehltage
Über die Hälfte aller Fehltage im ersten Halbjahr 2020 lassen sich auf drei Krankheitsarten zurückführen: An erster Stelle stehen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems. Sie sind für mehr als jeden fünften Fehltag (22,6 Prozent) von Arbeitnehmern verantwortlich. Danach folgen Atemwegserkrankungen mit 18 Prozent. An dritter Stelle – mit einem Plus von sechs Prozent – liegen psychische Leiden mit 13,7 Prozent Anteil am Gesamtkrankenstand. Bei den Atemwegsproblemen gibt es einen Anstieg um acht Prozent. Das Niveau liegt mit 175 Fehltagen je 100 Arbeitnehmer weit unter dem des schweren Grippejahres 2018 (224 Fehltage). „Auch dies zeigt, dass sich die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Epidemie bewährt haben,“ so Steffen Meyrich.

Krankenstand 2019 ebenfalls leicht gesunken
Neben dem ersten Halbjahr 2020 analysiert der DAK-Gesundheitsreport für Sachsen-Anhalt auch die Fehlzeiten des vergangenen Jahres. Die Vollauswertung des gesamten Jahres 2019 zeigt: Der Krankenstand sank von 2018 auf 2019 von 5,5 Prozent auf 5,4 Prozent. An erster Stelle standen Muskel-Skelett-Probleme, wie beispielsweise Rückenschmerzen. Sie waren für mehr als jeden fünften Fehltag von Beschäftigten in Sachsen-Anhalt verantwortlich (23,7 Prozent).  Danach folgten Atemwegserkrankungen wie Grippe, Bronchitis oder Sinusitis mit 14,3 Prozent. An dritter Stelle standen psychische Leiden mit 13,1 Prozent.

Für die aktuelle Krankenstands-Analyse wertete das Berliner IGES Institut die Daten von rund 55.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Sachsen-Anhalt für das erste Halbjahr 2020 sowie für 2019 aus

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