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Krankenstand in Sachsen trotz Corona kaum gestiegen

Dresden, 10. September 2020. Trotz Corona-Pandemie ist der Krankenstand in Sachsen im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr nur leicht um 0,2 Prozentpunkte gestiegen. Mit 4,7 Prozent liegt er erneut über dem Bundesdurchschnitt (4,2 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des ersten Halbjahres von 1.000 Arbeitnehmern 47 krankgeschrieben. Allerdings gab es im Freistaat einen starken Anstieg der Fehltage aufgrund von Muskel-Skelett-Beschwerden um 16 Prozent. Weiterhin zeigt die DAK-Analyse eine Zunahme von Krankschreibungen wegen Atemwegsbeschwerden. 

Der aktuelle DAK-Gesundheitsreport für Sachsen zeigt unter anderem die wichtigsten Veränderungen im ersten Halbjahr 2020 auf. Im Monatsvergleich war der Krankenstand vor allem im März (5,9 Prozent) und April (5,7 Prozent) erhöht. Im Mai ging er bereits auf 3,8 Prozent zurück und im Juni erreichte er mit 2,7 Prozent den Tiefstand. Im Vergleich zum Vorjahr lagen die Fehlzeiten nur im April und Juni deutlich über dem jeweiligen Wert von 2019. Ansonsten blieben sie im ersten Halbjahr etwa auf dem Vorjahres-Niveau oder darunter. „Ein nachhaltiger Anstieg der Arbeitsunfähigkeit ist ausgeblieben, obwohl es wegen Corona noch bis Ende Mai die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung gab“, erklärt Christine Enenkel, Leiterin der DAK-Landesvertretung in Sachsen. „Das zeigt: kontaktlose Formen der Krankschreibung können bei bestimmten Krankheitsbildern sehr sinnvoll sein und reduzieren zudem das Ansteckungsrisiko in den Praxen.“ Die DAK-Gesundheit begrüßt deshalb die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) beschlossene Krankschreibung per Videosprechstunde. „Wenn neue Formen der Kommunikation die persönliche Begegnung in der Arztpraxis ersetzen, ist das ein wichtiger Fortschritt.“

Mehr Fehltage wegen Atemwegserkrankungen und Rücken
Haupt-Ausfallgrund im ersten Halbjahr 2020 waren Muskel-Skelett-Beschwerden wie Rückenschmerzen. Sie nahmen um 16 Prozent zu und verursachten mehr als jeden fünften Fehltag. Christine Enenkel sieht einen Zusammenhang mit dem Lockdown im Frühjahr: „Der millionenfach genutzte Homeoffice-Platz kann den Büro-Arbeitsplatz oftmals nicht ersetzen. Deshalb ist es gerade beim Arbeiten zu Hause wichtig, rückendschonend zu agieren.“ Unterstützung leiste dabei das individuelle Online-Coaching Rücken@Fit, welches die Kasse ihren Versicherten kostenlos anbiete.

Zweithäufigster Grund für Arbeitsausfall waren Atemwegsprobleme wie Grippe oder Bronchitis – mit einem Anteil von 19 Prozent am gesamten Krankenstand. Trotz des Anstiegs um zehn Prozent lag das Niveau mit 162 Fehltagen je 100 Arbeitnehmer noch deutlich unter dem des schweren Grippejahres 2018 (200 Fehltage). „Auch dies zeigt, dass sich die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Epidemie bewährt haben,“ so Christine Enenkel. Auf Platz drei folgten Ausfalltage wegen psychischer Leiden wie Depressionen und Angstzuständen. Diese nahmen um fünf Prozent zu und waren für mehr als jeden siebten Fehltag verantwortlich. 

DAK-Gesundheitsreport untersucht auch Krankenstand 2019
Der DAK-Gesundheitsreport für Sachsen analysiert neben dem ersten Halbjahr 2020 wie jedes Jahr auch die Fehlzeiten des vergangenen Jahres. Die Vollauswertung des gesamten Jahres 2019 zeigt: Der Krankenstand sank von 2018 auf 2019 von 4,7 Prozent auf 4,5 Prozent. An erster Stelle standen Muskel-Skelett-Probleme. Sie waren für mehr als jeden fünften Fehltag von Beschäftigten in Sachsen verantwortlich (21,6 Prozent). Danach folgten Atemwegserkrankungen mit einem Anteil von 15,7 Prozent. An dritter Stelle standen psychische Leiden mit einem Anteil von 15,1 Prozent 

Für die aktuelle Krankenstands-Analyse wertete das Berliner IGES Institut die Daten von rund 55.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Sachsen für das erste Halbjahr 2020 sowie für 2019 aus.

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