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DAK-Gesundheitsreport Baden-Württemberg: Sinkender Krankenstand trotz Corona-Pandemie

Stuttgart, 21. August 2020. Trotz Corona-Pandemie ist der Krankenstand in Baden-Württemberg im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte gesunken. Mit 3,5 Prozent liegt er damit erneut deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (4,2 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren an jedem Tag des ersten Halbjahres von 1.000 Arbeitnehmern 35 krankgeschrieben. Allerdings gab es einen starken Anstieg der Fehltage aufgrund von Atemwegserkrankung – um 18 Prozent auf 134 Tage je 100 Beschäftigte. Insgesamt liegen die Fehlzeiten durch Erkältungen, Grippe & Co. jedoch immer noch unterhalb des schweren Grippejahres 2018. Der DAK-Report für Baden-Württemberg zeigt auch: Einen leichten Rückgang der Fehltage gibt es im ersten Halbjahr 2020 bei psychischen Erkrankungen sowie bei Muskel-Skelett-Erkrankungen.

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit zeigt die Entwicklung des Krankenstandes im vergangenen Jahr und die wichtigsten Veränderungen im ersten Halbjahr 2020 auf. Demnach hatten im ersten Halbjahr 2020 DAK-versicherte Beschäftigte in Baden-Württemberg fast genauso viele Fehltage wie im Vorjahreshalbjahr: 6,4 Tage. Im Monatsvergleich war der Krankenstand 2020 vor allem im Lockdown-Monat März mit 4,8 Prozent erhöht. Allerdings lag er damit immer noch auf dem Niveau des Vorjahres. Im April ging der Krankenstand bereits auf 4,0 Prozent zurück. In den Monaten Mai und Juni erreichte er mit 2,8 beziehungsweise 2,0 Prozent Tiefstände. „Entgegen der Erwartungen ist ein nachhaltiger Anstieg der Arbeitsunfähigkeit ausgeblieben, obwohl es wegen der Pandemie noch bis Ende Mai die telefonische Krankschreibung gab“, erklärt Siegfried Euerle, Landeschef der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg. „Das zeigt, dass einfache Lösungen für das Krankschreibungs-Geschehen sehr sinnvoll sind.“ Die DAK-Gesundheit begrüßt deshalb die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) beschlossene Krankschreibung per Videosprechstunde. „Wir müssen nicht nur bei COVID-19, sondern bei vielen Erkrankungen generell die Ansteckungsgefahr für das Praxispersonal und für andere Patienten mit bedenken. Wenn neue Formen der Kommunikation die persönliche Begegnung in der Arztpraxis ersetzen, ist das ein wichtiger Fortschritt.“

Atemwegserkrankungen verursachen ein Fünftel aller Fehltage
Über die Hälfte aller Fehltage im ersten Halbjahr 2020 lassen sich auf drei Krankheitsarten zurückführen: An erster Stelle stehen Erkrankungen des Atmungssystems. Sie sind für jeden fünfte Fehltag (21 Prozent) von Arbeitnehmern verantwortlich. Danach folgen – mit einem Rückgang zum Vorjahreshalbjahr von sechs Prozent – Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 19,8 Prozent. An dritter Stelle – mit einem Rückgang von fünf Prozent – liegen psychische Leiden mit 15,2 Prozent Anteil am Gesamtkrankenstand. Bei den Atemwegsproblemen gibt es einen Anstieg um 18 Prozent. Das Niveau liegt aber mit 134 Fehltagen je 100 Arbeitnehmer noch unter dem des schweren Grippejahres 2018 (146 Fehltage). „Auch dies zeigt, dass sich die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Epidemie bewährt haben,“ so Siegfried Euerle.

Krankenstand 2019 gesunken
Der DAK-Gesundheitsreport für Baden-Württemberg analysiert neben dem ersten Halbjahr 2020 wie jedes Jahr auch die Fehlzeiten des vergangenen Jahres. Die Vollauswertung des gesamten Jahres 2019 zeigt: Der Krankenstand sank von 2018 auf 2019 von 3,7 Prozent auf 3,5 Prozent. An erster Stelle standen Muskel-Skelett-Probleme, wie beispielsweise Rückenschmerzen. Sie waren für mehr als jeden fünften Fehltag von Beschäftigten in Baden-Württemberg verantwortlich (21,3 Prozent).  Danach folgten psychische Leiden mit 16,1 Prozent. An dritter Stelle standen mit 15,3 Prozent Atemwegserkrankungen wie Grippe, Bronchitis oder Sinusitis.

Für die aktuelle Krankenstands-Analyse wertete das Berliner IGES Institut die Daten von rund 300.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Baden-Württemberg für das erste Halbjahr 2020 sowie für 2019 aus.

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