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Zu den gesundheitlichen Folgen der COVID-19-Pandemie für unsere Kinder liefert der Präventionsradar wichtige Bausteine des Erkenntnisgewinns. Die Studie zur Kinder- und Jugendgesundheit wird seit dem Schuljahr 2016/2017 jährlich an deutschen Schulen durchgeführt und ermöglicht somit einen Vergleich der Situation vor und während der Pandemie.
Es allen Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, gut durch die Pandemie zu kommen, ist ein Thema, das uns bewegt. Um zu erkennen, welche Gruppen besonderer Unterstützung bedürfen, wirft der Präventionsradar auch einen Blick auf die soziale Lage der Kinder und Jugendlichen.
Die wichtigsten Informationen der 6. Befragungswelle haben wir auf dieser Website für Sie zusammengefasst.
„Wir müssen verhindern, dass durch die Pandemie eine verlorene Generation mit Gesundheitsproblemen und seelischen Leiden entsteht.“
Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-GesundheitDie allgemeine Lebenszufriedenheit der Kinder und Jugendlichen ist im Schuljahr 2021/2022 im Vergleich zum vorpandemischen Niveau nach wie vor verringert. Bereits in Pandemiejahr 1, unter dem Eindruck der einschränkenden Infektionsschutzmaßnahmen wie Schulschließungen und Lockdown, war eine niedrigere allgemeine Lebenszufriedenheit zu beobachten. Auch mit fortgesetzter Dauer der Pandemie, das heißt nach fast zwei Jahren Pandemiegeschehen, sind Jungen und Mädchen unzufriedener als vor der Pandemie. Für die Gruppe der Schulkinder, die einen niedrigen SSS berichteten, war der Abstand zum Niveau der präpandemischen Lebenszufriedenheit am höchsten. Soziale Teilhabe war (und ist) für diese Gruppe, zum Beispiel aufgrund mangelnder technischer Ausstattung, häufig eine Herausforderung, auch hatten die Kinder und Jugendlichen weniger Unterstützungsmöglichkeiten und sind von finanziellen Einbußen vermutlich stärker betroffen.
Die COVID-19-Pandemie ist für Kinder und Jugendliche ein Grund, negativer in die Zukunft zu blicken. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass Kinder und Jugendliche die eigenen Zukunftsaussichten für sich aufgrund der COVID-19-Pandemie schlechter einschätzen, was mehr Kinder als Jugendliche betrifft. Es ist anzunehmen, dass Ältere über mehr Kompetenzen im Vergleich zu Jüngeren verfügen, die sie in die Lage versetzen, die Situation zu überblicken, für sich einzuordnen und sie langfristig als weniger bedrohlich wahrzunehmen. Auch nimmt die Dauer der Pandemie für Jüngere vergleichsweise einen größeren zeitlichen Anteil an ihrem Leben ein. In diesem Altersbereich spielen insbesondere stärkere Autonomiebestrebungen, die Erweiterung des Aktionsradius und der Ausbau von sozialen Kompetenzen eine Rolle. Diesen Bedürfnissen standen die Einschränkungen über einen langen Zeitraum diametral entgegen.
Die nationalen Richtlinien für Bewegung und Bewegungsförderung empfehlen Kindern und Jugendlichen, sich täglich 90 Minuten in moderater bis hoher Intensität zu bewegen. Davon können 60 Minuten Alltagsaktivitäten sein. Etwa ein Drittel aller Befragten bewegt sich entsprechend der Empfehlungen, Jungen häufiger als Mädchen und jüngere Schülerinnen und Schüler häufiger als Ältere. Bei denjenigen mit niedrigem SSS liegt der Anteil bei 25 Prozent. Dieser Anteil wird mit ansteigendem Alter geringer (22 Prozent). Bei sozial benachteiligten Mädchen waren es nur 20 Prozent, die den Empfehlungen entsprechen. Mit steigendem Alter wird der Anteil auch hier geringer und nur 16 Prozent der im Mittel 15-jährigen Schülerinnen mit niedrigem SSS bewegen sich ausreichend.
Auswertung der Daten des Präventionsradars:
Mental Health and Physical Complaints of German Children and Adolescents before and during the COVID-19 Pandemic: A Repeated Cross-Sectional Study, veröffentlicht vom International Journal of Environmental Research and Public Health
Link: Veröffentlichung auf MDPI
Download: Veröffentlichung als PDF
Beim Präventionsradar handelt es sich um eine schulbasierte Fragebogenstudie zur Kinder- und Jugendgesundheit in Deutschland. Die Studie ist eine kombinierte Quer- und Längsschnittuntersuchung, die seit dem Schuljahr 2016/2017 jährlich durchgeführt wird. Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1 aus 13 Bundesländern (mit Ausnahme von Bayern, Hamburg und dem Saarland) beteiligten sich bislang freiwillig an den Befragungen. Hamburg plant für die Zukunft an den Befragungen teilzunehmen. Sie finden jährlich im Klassenverband zwischen Oktober und Februar in weiterführenden Schulen statt. Die Datenerhebung erfolgt durch einen webbasierten Fragebogen (Selbstbericht). Im Schuljahr 2021/2022 beteiligten sich 88 Schulen mit 17.877 Schülerinnen und Schülern aus 1.102 Klassen am Präventionsradar.
Die Daten werden mit der Statistiksoftware Stata analysiert. Analysierte Subgruppen beziehen sich auf das Alter (Jahrgangsstufen 5 und 6 (im Mittel 11 Jahre), Jahrgangsstufen 7 und 8 (im Mittel 13 Jahre) und Jahrgangsstufen 9 und 10 (im Mittel 15 Jahre)), auf das Geschlecht (männlich/weiblich) und in einigen Fällen auf den subjektiven sozialen Status (SSS). Die Befragten ordnen ihre Familie selbst dafür auf der MacArthur Scale ein. Die Auswertung erfolgt für die Kategorien niedrig, mittel und hoch.