Lebenszufriedenheit
Die allgemeine Lebenszufriedenheit der Kinder und Jugendlichen ist im Schuljahr 2021/2022 im Vergleich zum vorpandemischen Niveau nach wie vor verringert. Bereits in Pandemiejahr 1, unter dem Eindruck der einschränkenden Infektionsschutzmaßnahmen wie Schulschließungen und Lockdown, war eine niedrigere allgemeine Lebenszufriedenheit zu beobachten. Auch mit fortgesetzter Dauer der Pandemie, das heißt nach fast zwei Jahren Pandemiegeschehen, sind Jungen und Mädchen unzufriedener als vor der Pandemie. Für die Gruppe der Schulkinder, die einen niedrigen SSS berichteten, war der Abstand zum Niveau der präpandemischen Lebenszufriedenheit am höchsten. Soziale Teilhabe war (und ist) für diese Gruppe, zum Beispiel aufgrund mangelnder technischer Ausstattung, häufig eine Herausforderung, auch hatten die Kinder und Jugendlichen weniger Unterstützungsmöglichkeiten und sind von finanziellen Einbußen vermutlich stärker betroffen.
Zukunftsaussichten
Die COVID-19-Pandemie ist für Kinder und Jugendliche ein Grund, negativer in die Zukunft zu blicken. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass Kinder und Jugendliche die eigenen Zukunftsaussichten für sich aufgrund der COVID-19-Pandemie schlechter einschätzen, was mehr Kinder als Jugendliche betrifft. Es ist anzunehmen, dass Ältere über mehr Kompetenzen im Vergleich zu Jüngeren verfügen, die sie in die Lage versetzen, die Situation zu überblicken, für sich einzuordnen und sie langfristig als weniger bedrohlich wahrzunehmen. Auch nimmt die Dauer der Pandemie für Jüngere vergleichsweise einen größeren zeitlichen Anteil an ihrem Leben ein. In diesem Altersbereich spielen insbesondere stärkere Autonomiebestrebungen, die Erweiterung des Aktionsradius und der Ausbau von sozialen Kompetenzen eine Rolle. Diesen Bedürfnissen standen die Einschränkungen über einen langen Zeitraum diametral entgegen.
Bewegungsmangel

Die nationalen Richtlinien für Bewegung und Bewegungsförderung empfehlen Kindern und Jugendlichen, sich täglich 90 Minuten in moderater bis hoher Intensität zu bewegen. Davon können 60 Minuten Alltagsaktivitäten sein. Etwa ein Drittel aller Befragten bewegt sich entsprechend der Empfehlungen, Jungen häufiger als Mädchen und jüngere Schülerinnen und Schüler häufiger als Ältere. Bei denjenigen mit niedrigem SSS liegt der Anteil bei 25 Prozent. Dieser Anteil wird mit ansteigendem Alter geringer (22 Prozent). Bei sozial benachteiligten Mädchen waren es nur 20 Prozent, die den Empfehlungen entsprechen. Mit steigendem Alter wird der Anteil auch hier geringer und nur 16 Prozent der im Mittel 15-jährigen Schülerinnen mit niedrigem SSS bewegen sich ausreichend.