Thrombose: Wenn der Blutfluss ins Stocken gerät
Bei einer Thrombose bildet sich in einem Blutgefäß oder im Herzen ein Blutgerinnsel, das den Blutstrom beeinträchtigen kann. Welche potenziellen Risiken das mit sich bringt, woran du eine Thrombose erkennen und was du tun kannst, damit es gar nicht erst so weit kommt – das erfährst du in folgendem kleinen Ratgeber.
Die wichtigen Aufgaben unseres Blutes
Ein eisglatter Bürgersteig, eine Unachtsamkeit beim Schneiden von Gemüse oder das Verkanten des Fahrrads in der Straßenbahnschiene: So ein Malheur im Alltag führt nicht nur zu ungewollter Aufmerksamkeit durch Außenstehende und schmerzverzogene Gesichter, es kann auch offene Wunden nach sich ziehen. Aber halb so wild, leitet unser Körper doch umgehend die nötigen Selbstheilungsmaßnahmen ein: Unser Blut gerinnt, es bildet sich Schorf und nach ein paar Tagen ist die Sache in der Regel ausgestanden. Anders könnte das allerdings aussehen, wenn sich versehentlich ein Blutgerinnsel – auch Thrombus oder Blutpfropf genannt – in einem Blutgefäß oder gar im Herzen bildet.
Das menschliche Herz schlägt pro Tag etwa 100.000-mal und pumpt dabei rund 10.000 Liter Blut durch unseren Körper. Auf diese Weise werden Organe und Gewebe mit lebenswichtigem Sauerstoff versorgt. Wenn nun allerdings Arterien oder Venen durch ein Blutgerinnsel verstopfen, gerät der Blutfluss ins Stocken – eine Thrombose liegt vor. Abhängig vom Ort muss man zwischen schwerwiegenden und weniger schlimmen Folgen unterscheiden.
Welche Gefahren birgt eine Thrombose?
Beim sogenannten postthrombotischen Syndrom hingegen schließen die Venenklappen nicht mehr richtig. Sind die Venenklappen intakt, wirken sie wie Ventile und sorgen dafür, dass das Blut nur in eine Richtung fließt – und zwar zum Herzen. Bleibt eine Thrombose jedoch lange Zeit unentdeckt, können die Venenklappen im betreffenden Bereich undicht werden. Das begünstigt die Entstehung von Krampfadern. Der Blutfluss stockt, Beine können anschwellen und mit einem Spannungsgefühl einhergehen.
Wie entsteht eine Thrombose?
Doch wie entsteht eigentlich so ein Thrombus in einem Blutgefäß? Dafür gibt es im Wesentlichen drei mögliche Ursachen:
Gestörter Blutfluss: Hierbei führen Schäden oder Ablagerungen in den Blutgefäßwänden dazu, dass das Blut nicht mehr reibungslos transportiert werden kann. Auch Verengungen der Blutgefäße von außen – etwa durch Tumore oder Vernarbungen – können eine Rolle spielen.
Verlangsamter Blutfluss: In Zusammenarbeit mit den Venenklappen sorgt die sogenannte Muskelpumpe dafür, dass das Blut gegen die Schwerkraft gedrückt werden und in Richtung Herzen wandern kann. Wenn nun aber durch mangelnde Bewegung, Lähmungen oder nach einer Operation die Muskelspannung zu wünschen übrig lässt, kann sich die Fließgeschwindigkeit verringern. Das wiederum kann die Bildung von Blutgerinnseln zur Folge haben. Auch Krampfadern oder Flüssigkeitsmangel können diesem Phänomen vorausgehen.
Was man zwar schlecht als „Risikofaktor“ bezeichnen kann, aber dennoch eine Rolle spielt: das Alter. Denn mit dem Voranschreiten der Lebensjahre wird das Bindegewebe, das eine weitere wichtige Stütze für die Blutgefäße ist, schwächer. Um den natürlichen „Verschleiß“ so lange wie möglich die Stirn zu bieten und lange beschwerdefrei zu bleiben, geben wir dir weiter unten ein paar Tipps zur Vorbeugung einer Thrombose.
Wie erkenne ich eine Thrombose?
Zahlreiche Anzeichen lassen auf einen Blutpfropfen schließen. Je nachdem, wo sich das Blutgerinnsel befindet, können die Symptome unterschiedlich sein
Thrombose im Bein
Da das Blut in den großen Venen des Unterschenkels klassischerweise etwas langsamer gegen die Schwerkraft zum Herzen zurückfließt, bilden sich hier besonders häufig Thrombosen. Woran du erkennst, ob es bei dir so weit ist?
- Muskelkater-ähnliche Schmerzen im Unterschenkel, Oberschenkel, der Leiste oder im Fuß
- Schwellung von Wade, Knöchelregion oder Fuß
- Spannungsgefühl im Unterschenkel, dazu gespannte und bläulich verfärbte Haut
- Wassereinlagerungen (Ödem)
- Sichtbar hervortretende Hautvenen
- Leichtes Fieber, erhöhter Puls
Thrombose im Arm
Auch im Arm können Blutgerinnsel auftreten, wenn auch seltener als im Bein. Auf folgende Anzeichen solltest du achten:
- Bläulich hervortretende Hautvenen
- Schwellung von Arm oder Hand
- Rötlich-violette Verfärbungen des Arms
- Schmerzen bei Bewegung oder Druck auf den Arm
Hirnvenenthrombose
Auch das Gehirn kann von der Beeinträchtigung des Blutflusses betroffen sein. Liegt ein Blutstau im Oberstübchen vor, kann sich das anhand folgender Symptome abzeichnen:
- Druckschmerzen im Gesicht
- Lähmungserscheinungen
- Steifer Nacken
- Epileptische Anfälle
- Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen
Analthrombose
Wie beuge ich einer Thrombose vor?
Wurde eine Thrombose diagnostiziert, gibt es eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten. Bei Venenthrombosen in Arm oder Bein empfiehlt der Arzt oder die Ärztin in der Regel zunächst, die betroffene Extremität hochzulegen. Darüber hinaus können Medikamente zum Einsatz kommen, die die Gerinnung des Blutes ausbremsen oder Infusionen zum direkten Abbau des Blutpfropfens. Auch eine operative Entfernung ist eine Option. Damit es aber gar nicht erst so weit kommt, haben wir im Folgenden einige Tipps zur Vorbeugung parat!
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Viel Bewegung
Vermeiden von langem Liegen, Sitzen oder Stehen
Um die Blutzirkulation anzuregen, sollte es vermieden werden, lange in einer Position an ein und demselben Fleck zu verharren. Langes Sitzen führt darüber hinaus unter Umständen zum Abschnüren von Blutgefäßen.
Viel trinken
Ob Mineralwasser, Tee oder verdünnte Fruchtsaftschorlen: Wer die empfohlene Tagesmenge an Flüssigkeit (ca. 1,5 bis 2 Liter) zu sich nimmt, senkt das Risiko für dickes Blut und hält damit den Blutstrom am Laufen.
Ausgewogen ernähren
Venen schonen
Wer die Beine länger übereinanderschlägt oder die Knie stark abwinkelt, drückt die Blutgefäße ab und begünstigt dadurch auf Dauer die Bildung von Gerinnseln. Auch auf das Tragen einschnürender Kleidungsstücke sollte möglichst verzichtet werden.
Kompressionsstrümpfe
Quellenangaben
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