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Strahlentherapie bei Brustkrebs

Symbolbild Bestrahlung bei Brustkrebs: Ältere Frau blickt in die Ferne

Eine Strahlentherapie kann mit zusätzlichen Behandlungen, die vor oder nach der Hauptbehandlung durchgeführt werden, kombiniert werden, um die Chancen auf Heilung oder Kontrolle der Brustkrebserkrankung zu erhöhen.

Strahlentherapie nach brusterhaltender Operation

Nach einer brusterhaltenden Operation lässt die Ärztin oder der Arzt in der Regel das verbliebene Brustgewebe und die angrenzende Brustwand bestrahlen.
  • Eine zusätzliche, höher dosierte Bestrahlung der Region, aus der der Tumor entnommen wurde, senkt zwar das Risiko, dass der Tumor wieder aufflammt (Rezidiv-Risiko), hinsichtlich der Heilungschancen für die aktuelle Brustkrebserkrankung hat sie aber keine eindeutigen Vorteile.
  • Bei geringem Risiko für ein Wiederkehren des Tumors und einer zusätzlichen Behandlung mit Hormonen, wägt die Ärztin oder der Arzt die Vor- und Nachteile gemeinsam mit Ihnen ab und beurteilt, ob eine Bestrahlung verzichtbar ist. Diese Option gilt für ältere Frauen.
  • Bei älteren Frauen, die ein geringes Rezidiv-Risiko haben, bespricht die Ärztin oder der Arzt die Vor- und Nachteile mit diesen und beurteilt dann, ob eine Bestrahlung mit höherer Dosis sinnvoll ist.

Eine Strahlentherapie kann auf verschiedene Weisen durchgeführt werden. Die Wahl hängt unter anderem von Ihrem Alter, Ihrem Gesundheitszustand, dem Zustand der Lymphknoten, der Tumorgröße und dem Tumortyp ab. Eine Entscheidung treffen Sie gemeinsam mit Ihren Ärztinnen und Ärzten:

  • Bei der konventionell fraktionierten Strahlentherapie werden kleinere Dosen über einen längeren Zeitraum verabreicht.
  • Bei der moderat hypofraktionierten Strahlentherapie werden größeren Dosen über einen kürzeren Zeitraum verabreicht

Häufige Fragen zum DMP Brustkrebs

Ablauf, Maßnahmen, Teilnahme: Hier finden Sie Informationen zum strukturierten Behandlungsprogramm für Frauen mit Brustkrebs.

Strahlentherapie nach vollständiger Abnahme der Brust

Die Bestrahlung der Brustwand nach der Operation senkt das Risiko für das Wiederkehren des Tumors in der gleichen Region. Wenn Ihr Risiko dafür hoch ist, verbessert dies auch die statistischen Heilungschancen (Gesamtüberleben). Diese Bestrahlung erfolgt vor allem, wenn Ihr Tumor

  • durch die Operation nicht vollständig entfernt werden konnte und eine weitere Operation nicht möglich ist,
  • in benachbarte Gewebe oder Organe eingewachsen ist (inflammatorischer Brustkrebs eingeschlossen),
  • größer als 5 cm im größten Durchmesser ist und Sie ein erhöhtes Risiko für ein Wiederkehren des Tumors haben,
  • 1 bis 3 Lymphknoten in der Achselhöhle befallen haben und Ihr Risiko für ein Wiederkehren des Tumors erhöht ist,
  • 4 oder mehr Lymphknoten in der Achselhöhle befallen hat.
Gegebenenfalls erfolgt vor der Operation eine Chemotherapie, um den Tumor zu verkleinern. Wenn diese Behandlung sehr erfolgreich war, und sich keine Spuren des Tumors mehr finden, entscheiden Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen wie Gynäkologie, Radiologie und Chirurgie gemeinsam, ob eine Strahlentherapie nach der vollständigen Abnahme der Brust erforderlich ist. Wenn keine vollständige Rückbildung des Brustkrebs erreicht wurde, sollte sich die Empfehlung für eine Strahlentherapie an der ursprünglichen Größe und Ausbreitung des Tumors und dem Befall der Lymphknoten orientieren. 

Strahlentherapie der Achselhöhle

Eine Bestrahlung der Achselhöhle ist grundsätzlich nur erforderlich, wenn sich dort ein Rest des Tumors befindet. Die Entscheidung, ob die Achselhöhle bestrahlt werden sollte, macht die Ärztin oder der Arzt aber davon abhängig, wie hoch Ihr Risiko für ein Wiederkehren des Tumors ist und welches Erkrankungsrisiko durch die Nebenwirkungen der Bestrahlung besteht. Die Bestrahlung der Lymphknoten in der Schlüsselbeinregion führt die Ärztin oder der Arzt dagegen in der Regel durch, wenn

  • 4 und mehr Lymphknoten in der Achselhöhle Tumorzellen enthalten,
  • die Achselhöhle zwischen dem kleinen Brustmuskel und dem Brustbein Tumorzellen enthalten und/oder
  • eine Bestrahlung der Achselhöhle medizinisch angezeigt ist. Bei 1 bis 3 tumorbefallenen Achsellymphknoten berücksichtigt die Ärztin oder der Arzt für die Entscheidung zur Strahlentherapie die individuellen Risikofaktoren der Teilnehmerin.


Das sollten Sie über das Einfrieren und Aufbewahren von Ei- und Samenzellen wissen

Wenn Sie vor Ihrer Behandlung fruchtbarkeitserhaltende Maßnahmen wünschen, bespricht die Ärztin oder der Arzt mit Ihnen frühzeitig die Möglichkeit einer fachlich qualifizierten Beratung. Die Vorgaben der „Richtlinie zur Kryokonservierung von Ei- oder Samenzellen oder Keimzellgewebe“ des Gemeinsamen Bundesausschusses sowie entsprechende medizinische Maßnahmen wegen einer keimzellschädigenden Therapie werden dabei beachtet. Kryokonservierung ist das Einfrieren und Aufbewahren von Ei- oder Samenzellen, um sie zu einem späteren Zeitpunkt nutzen zu können.

Dies kann bedeutsam sein, wenn Sie eine Behandlung durchlaufen müssen, die Ihre Fruchtbarkeit beeinträchtigen könnte – wie etwa eine Strahlentherapie. Die „Richtlinie zur Kryokonservierung“ legt fest, wie diese abläuft und was dabei beachtet werden muss. So werden Sie vor der Kryokonservierung ausführlich beraten. Sie erfahren dabei unter anderem, was die Kryokonservierung genau ist, warum sie notwendig sein könnte, und welche Schritte dazu gehören. Nach dem Gespräch erhalten Sie eine Bescheinigung, die bestätigt, dass Sie umfassend über die Kryokonservierung informiert wurden.

Autor(in)

Dr. med.

Qualitätssicherung

DAK Fachbereich

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