Der weibliche Zyklus – verstehe dich und deinen wunderbaren Körper

Was ist der weibliche Zyklus?
Was passiert während der Menstruation?
Der Menstruationszyklus – das ist die Zeitspanne zwischen dem ersten Tag deiner Regelblutung und dem letzten Tag, ehe die darauffolgende Regelblutung beginnt. Durchschnittlich dauert dieser Zyklus 28 Tage. Da jede Frau anders ist, kann er auch um ein paar Tage mehr oder weniger varieren. Sollte dein Zyklus allerdings 23 Tage brauchen, solltest du deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen aufsuchen, um dich untersuchen zu lassen.In den ersten Monaten nach der ersten Regel ist es vollkommen normal, dass die Abstände zwischen den Blutungen unregelmäßig sind. Dein Körper macht eine große Veränderung durch und muss sich erst komplett darauf einstellen. Es kann also einige Zeit dauern, bis sich bei dir alles eingependelt hat.
Welche Zyklus-Phasen gibt es?
Dein Zyklus wird in drei Phasen unterteilt. Die erste Zyklushälfte dauert zwischen 10 und 14 Tagen (oder länger, je nach Zykluslänge). In der Zyklusmitte lösen deine Hormone den Eisprung aus. Die zweite Zyklushälfte dauert meist auch 10 bis 14 Tage.
Die erste Zyklushälfte (Follikel-Phase)
Die Zeit zwischen dem ersten Tag deiner Regelblutung und dem Eisprung wird Follikelphase oder auch Regenerationsphase genannt. Ist deine Gebärmutterschleimhaut am Ende der Menstruation abgestoßen, beginnt dein Körper, die Schleimhaut zu regenerieren – sie also wieder aufzubauen.
Der Eisprung
Meist in der Mitte deines Zyklus erfolgt der Eisprung. Gynäkologinnen und Gynäkologen nennen das Ereignis auch Ovulation. Der Eisprung ist der Übergang der ersten in die zweite Zyklushälfte. Meist erfolgt der Eisprung zwischen dem 11. und dem 16. Tag vor der anschließenden Regelblutung. Manche Mädchen und Frauen verspüren Mittelschmerzen. Das sind leichte Schmerzen, die zum Zeitpunkt des Eisprungs im Unterbauch auftreten.
Die zweite Zyklushälfte (Luteal-Phase)
Nach deinem Eisprung beginnt die Luteal-Phase und endet mit deiner nächsten Regelblutung. Bis es so weit ist, vergehen normalerweise zwischen 12 und 16 Tage. Das Eibläschen, das deine Eizelle freigegeben hat, wandelt sich zum sogenannten Gelbkörper um und schüttet dabei das Hormon Progesteron aus. Dieses Hormon bewirkt, dass sich deine Gebärmutterschleimhaut auf die Eizelle vorbereiten kann. Sie wird dicker. Misst du in dieser Zeit deine Körpertemperatur, wirst du merken, dass sie leicht ansteigt. Mit deiner Regelblutung sinkt sie aber wieder.
Unabhängig davon, ob die Eizelle befruchtet wurde oder nicht, wandert sie zur Gebärmutter. Ohne Befruchtung bildet sich der Gelbkörper zurück und wird mit der Schleimhaut abgestoßen. Deine Regelblutung setzt ein und dein weiblicher Zyklus beginnt erneut.
Wann sind die fruchtbaren Tage?
- Die fruchtbaren Tage liegen rund um den Eisprung.
- Der Eisprung findet etwa 12–16 Tage vor der nächsten Regelblutung statt.
- Eine Eizelle ist nach dem Eisprung nur ca. 12–24 Stunden befruchtungsfähig.
- Da Spermien im Körper der Frau bis zu 5 Tage überleben können, beginnt die fruchtbare Phase schon einige Tage vor dem Eisprung.
- Insgesamt sind die fruchtbaren Tage ca. 5–6 Tage pro Zyklus (die Tage vor und am Tag des Eisprungs).
Merke: Am höchsten ist die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, am Tag vor dem Eisprung und am Eisprungtag selbst.
Wodurch kann der Zyklus gestört werden?
Eine regelmäßige Menstruation wird Eumenorrhö genannt. Ist deine Menstruation nicht so richtig regelmäßig, nennt man das Zyklusstörung. Diese Störungen bemerkst du entweder durch eine Änderung des Abstands deiner Regel oder ob du immer unterschiedlich viel Blut verlierst – mal mehr oder mal weniger.
Hormone können die Regelmäßigkeit deines weiblichen Zyklus ändern. Mehr Östrogen oder eine Schilddrüsenfunktionsstörung können deinen Zyklus durcheinanderbringen. Weitere Gründe für eine Störung sind:
- Störungen der Blutgerinnung
- Psychische Belastungen
- Die Spirale (Verhütungsmittel)
- Bestimmte Ernährungsgewohnheiten
- Die Pille (Verhütungsmittel)
- Leistungssport
- Gebärmutterhalskrebs
- Polypen der Gebärmutterschleimhaut
- Übermäßiges Wachstum der Schleimhaut in der Gebärmutter
Bei den folgenden Anzeichen solltest du eine gynäkologische Kontrolle in Betracht ziehen:
- Sehr starke Blutungen
- Blutig brauner oder auch fleischfarbener Ausfluss
- Ausbleiben der Monatsblutung ohne erkennbaren Grund
- Wenn du nach dem Geschlechtsverkehr blutest
- Wenn du außerhalb deiner Tage Blutungen hast
- Wenn die Dauer der Blutung länger als 8 Tage ist
Dein Arzt oder deine Ärztin wird die Behandlung deiner Zyklusstörung immer nach der Ursache ausrichten. Meist werden die Störungen durch ein hormonelles Ungleichgewicht ausgelöst. Also helfen meist ärztlich verschriebene Hormonpräparate.
Wie viele Tage können meine Tage zu spät kommen?
Wenn deine Tage nicht wie normal kommen, muss das nicht heißen, dass du schwanger bist. Hattest du zum Beispiel keinen Geschlechtsverkehr, bist du sogar ganz sicher nicht schwanger. Es kann immer wieder vorkommen, dass sich deine Monatsblutung um bis zu vier Tage verschiebt. Mach dir aber keine Sorgen. Deine Regel richtet sich eben nicht nur nach deinen Hormonen. Zum Beispiel kann auch Stress einen Einfluss haben. Wenn du also in der Schule, im Sport oder anderswo mit Stress zu kämpfen hast, kann das deine Regel verschieben.
Ich blute außerhalb meiner „Tage“ – was bedeutet das?
Wenn du zwischen deinen Tagen Blutungen hast, bist du nicht allein. Die meisten Frauen haben das schon einmal erlebt. Man nennt das Schmierblutung. Diese Zwischenblutungen können schwach, aber auch stark sein. Wenn du diese Schmierblutungen öfter hast, solltest du zu deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt gehen und alles besprechen.
Ursachen für Zwischenblutungen können die folgenden sein:
- Hormonelle (Pubertät, Wechseljahre, die Pille, Ovulationsblutung, Gelbkörperschwäche, Einnistungsblutung)
- Entzündungen (Gebärmutterentzündung, Eileiterentzündung)
- Tumore
- Schilddrüsenerkrankungen
- Leberkrankheiten
- Geplatzte Äderchen
- Trauer, Freude, Stress
Was hilft bei Regelschmerzen?
Du hast während deiner Periode Schmerzen? Daran leidest du und rund 30 bis 50 Prozent aller Frauen während der Phase, in der sie ihre Menstruation bekommen. Neben den Unterbauchschmerzen können während der Monatsblutung auch Symptome wie Erbrechen, Rückenschmerzen, Übelkeit, Migräne oder Durchfall auftreten.Und doch gelten Regelschmerzen nicht als Erkrankung. Trotzdem können die Leiden so groß werden, dass ein normaler Alltag nicht möglich ist. Wenn du solche Schmerzen hast, lass dich von deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen untersuchen, um mögliche Erkrankungen wie Endometriose ausschließen zu können.
Fachbereich der DAK-Gesundheit