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Brustkrebs: Das sollten Sie wissen

Brustkrebs: Nahaufnahme einer weiblichen Brust im Badeanzug.

Frühzeitig entdeckt ist Brustkrebs erfolgreich behandelbar. Brustkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen. Eine frühe Diagnose hilft im Kampf gegen die bösartigen Zellen. Die Prognose ist in vielen Fällen gut.

Welche Symptome löst Brustkrebs aus?

Brustkrebs führt im Frühstadium normalerweise nicht zu Beschwerden. Das erste Symptom ist meist ein fühlbarer Knoten, der selbst ertastet oder bei einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt wird.

Weitere Anzeichen sind Verhärtungen, eine verminderte Bewegung der Brust beim Heben der Arme, eine bleibende Hautrötung, eine Hauteinziehung, eine Veränderung der Brustwarze, Flüssigkeitsaustritt sowie ein allgemeines Schwächegefühl. Auch Appetit- oder Gewichtsverlust können auftreten. Bei manchen Frauen verändert sich die Größe und Form der Brust, so dass sich die Brüste deutlich voneinander unterscheiden. All diese Symptome müssen nicht zwangsläufig bedeuten, dass Sie an Brustkrebs erkrankt sind, sollten aber abgeklärt werden. Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Welche Ursachen stehen mit Brustkrebs in Verbindung?

Die genauen Ursachen einer Brustkrebserkrankung sind nicht bekannt. Es gibt jedoch einige Risikofaktoren. Zu ihnen gehören hormonelle Ungleichgewichte, eine Hormontherapie und eine sogenannte hohe mammografische Dichte. Dieser Dichte beschreibt die Verteilung der Gewebearten. Als besonders dicht gilt eine Brust, die fast ausschließlich aus Drüsen- und Bindegewebe besteht.

Brustkrebsvorsorge: vom Abtasten der Brust bis Mammographie

Hier finden Sie Informationen zu den Vorsorgeuntersuchungen

Ein höheres Brustkrebs-Risiko haben Frauen, die rauchen, viel Alkohol trinken, sich sehr wenig bewegen und zu fettreich ernähren sowie Frauen mit Übergewicht. Auch ein Typ-2-Diabetes erhöht die Gefahr zu erkranken. Weitere Faktoren können die Anzahl der Kinder, die eine Frau zur Welt gebracht hat, und die Tatsache, ob sie gestillt hat, sein. Auch die Häufigkeit der Monatsblutungen nach Einsetzen der Menstruation bis zum Beginn der Wechseljahre kann eine Rolle spielen.

In etwa fünf Prozent der Fälle ist Brustkrebs erblich bedingt. Wenn Sie wissen möchten, wie hoch Ihr persönliches Risiko ist, können Sie dies mithilfe einer tumorgenetischen Beratung ermitteln lassen. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Wichtig: Weder zu enge BHs noch aluminiumhaltige Deos, noch Brustimplantate oder Schwangerschaftsabbrüche lösen Brustkrebs aus. Diese Aussagen gehören in das Reich der Mythen, es gibt keinerlei wissenschaftliche Belege dafür.

Diagnose: Wie erkennen Ärzte, ob es Brustkrebs ist?

Finden sich Brustkrebs-Symptome, führt der Arzt eine Mammografie oder eine Sonografie durch. Letztere liefert bei jüngeren Frauen mit dichtem Drüsengewebe zuverlässigere Resultate. Im Einzelfall kann auch eine Kernspin-Mammografie nötig sein.

Ist der Brustkrebs gut- oder bösartig?

Wenn die ärztlichen Untersuchungen und die bildgebenden Verfahren auf Brustkrebs hindeuten, entnehmen die Mediziner mithilfe einer Stanzbiopsie eine Gewebeprobe. So lässt sich ermitteln, ob ein Tumor gut- oder bösartig ist. Ein bösartiger Tumor, ein sogenanntes Karzinom, muss näher bestimmt werden: Der Entartungsgrad, der Status der Hormonrezeptoren und der Status der sogenannten HER2/neu- Wachstumsfaktorrezeptoren sind entscheidend für die Therapie.

Per Skelettszintigrafie, Computertomografie, Röntgenaufnahme der Lunge, Sonografie der Leber sowie Kernspintomografie wird zudem nach eventuell vorhandenen Metastasen gesucht.


Studienteilnehmerinnen gesucht

Im Berliner Charité wird eine neue Form der Versorgung für Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs entwickelt. Die Wirksamkeit der neuen Versorgung wird in dem Projekt PRO B überprüft. 

Behandlung: Wie gut sind die Heilungschancen bei Brustkrebs?

Das wichtigste Ziel bei der Behandlung von Brustkrebs ist die Zerstörung aller Tumorzellen. Dafür stehen mehrere Optionen zur Verfügung. Bei der sogenannten adjuvanten Therapie wird erst operiert und dann medikamentös behandelt. Die Heilungschancen und die Prognose sind meist gut.

Bei sehr aggressiven oder großen Tumoren können auch zunächst Medikamente zum Einsatz kommen. Sie sollen das Wachstum des Tumors stoppen und ihn verkleinern. Onkologen bezeichnen diese Behandlung als neoadjuvante Therapie.

Haben sich bereits Metastasen gebildet, geht es darum, den Krankheitsverlauf mit Medikamenten zu verlangsamen und begleitende Symptome zu lindern.

Eine Strahlentherapie, auch Radiotherapie genannt, kommt vor allem bei der brusterhaltenden Operation zum Einsatz. Diese Maßnahme ist heute bei bis zu 80 Prozent der Patientinnen möglich. Sollte es dennoch nötig sein, die Brust zu entfernen, können sich Betroffene für einen Brustaufbau mit Implantat oder körpereigenem Material entscheiden. Auch der Einsatz von Prothesen ist möglich.

Bei Patientinnen mit einem sogenannten hormonrezeptorpositiven Brustkrebs kommt nach einer Operation eine Antihormontherapie zum Einsatz. Bei den häufigen östrogenabhängigen Tumoren können sogenannte Antiöstrogene die Entstehung von Metastasen verhindern. 

Nachsorge: Brustkrebs – und dann?

Strukturiertes Behandlungsprogramm für Frauen mit Brustkrebs

DMP Brustkrebs wurde entwickelt, um Frauen mit Brustkrebs eine umfassende Betreuung zu ermöglichen.

Nach einer überstandenen Brustkrebserkrankung sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen notwendig. Nur so lassen sich ein erneut auftretender Brustkrebs oder unerwünschte Folgen der Erstbehandlung schnell und zielgerichtet behandeln. Außerdem unterstützt die Nachsorge dabei, körperlich und auch seelisch zu gesunden und in das normale Leben zurückzukehren.

Aktualisiert am:
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