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Schleswig-Holstein: Hitze belastet mehr als 300.000 Beschäftigte im Job

Kiel, 30. Mai 2024. Stickige Luft in Büroräumen und Werkshallen, Bruthitze auf Baustellen: 21 Prozent der Beschäftigten in Schleswig-Holstein fühlt sich bei Hitze während der Arbeit stark belastet. Hochgerechnet auf alle Erwerbstätigen im Land sind das über 300.000 Menschen. Mehr als zwei Drittel sehen ihre Leistungsfähigkeit durch Extremtemperaturen eingeschränkt. Etwa jeder Achte hat hitzebedingte Gesundheitsprobleme. Das sind zentrale Ergebnisse aus dem DAK-Gesundheitsreport 2024 für den Norden.

Insgesamt liegt Schleswig-Holstein beim Anteil der stark hitzebelasteten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern leicht unter dem Bundesniveau von 23 Prozent. „Hitze ist das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko – auch für die Beschäftigten“, sagt Cord-Eric Lubinski, Landeschef der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein. „Beim Klima- und Hitzeschutz brauchen wir eine Bewusstseinswende und mehr Aufklärung.“

Für den Report „Gesundheitsrisiko Hitze. Arbeitswelt im Klimawandel“ hat das IGES Institut in Berlin die Daten von 2,4 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten ausgewertet. Außerdem wurden im Zeitraum vom 22. August bis zum 8. September 2023 rund 7.000 Beschäftigte bundesweit im Alter zwischen 18 und 65 Jahren repräsentativ befragt – davon 202 in Schleswig-Holstein. Demnach fühlen sich im Norden insbesondere Erwerbstätige über 50 Jahre durch Hitze stark beeinträchtigt (25 Prozent), ebenso wie Menschen mit einer chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankung (jeweils 28 Prozent). Auffällig ist auch: Unter den Menschen, die überwiegend körperlich arbeiten, ist der Anteil der stark Belasteten mit 37 Prozent mehr als doppelt so hoch wie bei den Beschäftigten, die vorwiegend geistig arbeiten (14 Prozent). Ebenso sind Beschäftigte mit einer Tätigkeit im Freien bei Hitze stärker belastet als diejenigen, die nicht im Freien tätig sind.

Reduziertes Leistungsvermögen bei Hitze
Rund zwei Drittel der Befragten im Norden sehen zudem eine Einschränkung ihrer Leistung durch extreme Temperaturen. 58 Prozent fühlen sich leicht und neun Prozent deutlich eingeschränkt. Etwa jeder und jede Achte beobachtet bei sich hitzebedingte Gesundheitsprobleme (14 Prozent). „Unser Report zeigt alarmierend, wie Hitzewellen bereits jetzt die Arbeitsbedingungen beeinflussen und sich auf Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten auswirken“, sagt Lubinski.

Zusammenhang von Hitze und Krankenstand
Laut Report gibt es erste Auffälligkeiten beim Krankenstand. In der Analyse der Krankschreibungen aller DAK-versicherten Beschäftigten bundesweit zeigt sich, dass es bei steigenden Temperaturen im Sommer mehr Arbeitsausfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt. Die Zunahme erfolgt etwas zeitversetzt, jedoch nahezu parallel zu den gemessenen Tagestemperaturen.

Mangelnde Vorbereitung auf wiederkehrende Hitzeperioden
Ein Fünftel der Beschäftigten in Schleswig-Holstein gehen davon aus, dass sich die Bedingungen in ihrem Arbeitsbereich durch wiederkehrende Hitzeperioden in Zukunft verschlechtern. Zwar haben fast zwei Drittel an ihrem Arbeitsplatz die Möglichkeit, Maßnahmen zum Schutz zu ergreifen; sie können ihren Arbeitsort verdunkeln und bekommen vom Betrieb geeignete Getränke angeboten. Doch arbeitsorganisatorische Maßnahmen wie Homeoffice oder eine Anpassung der Arbeitszeit sind weniger verbreitet. Die Möglichkeit, sich eine Siesta zu gönnen, nutzen bisher nur wenige (zehn Prozent), ein Großteil (35 Prozent) würde diese jedoch auch nicht nutzen, selbst wenn das Angebot vorhanden wäre.

„Die Firmen in bei uns im Bundesland müssen rasch alle Arbeitsabläufe an Hitzeperioden anpassen und Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten ergreifen“, so Lubinski.

Die DAK-Gesundheit bietet Beratung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement an und informiert über geeignete Instrumente, damit gutes Arbeiten auch bei großer Hitze gelingen kann. Mehr Informationen über spezielle Angebote der DAK-Gesundheit für Unternehmen unter: Externer Linkwww.dak.de/bgm

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Bild herunterladen (Copyright: Gettyimages-Nes/DAK-Gesundheit)

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Sönke Krohn

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